Und weiter gehts mit den Berichten aus der Stummschen Reithalle in Neunkirchen. Nach Deutschpunk (Drei Meter Feldweg) und Horrorpunk (Blitzkid) nun mein drittes Konzert dort im November und diesmal doch sehr metal-lastig. Aber die Verbindung zum Hardcore ist da…

Das erkennt man schon am Bad-Brain-Shirt des Turin Horse-Sängers. Pünktlich um 20:00 Uhr startete die Band, die sich entweder nach dem ungarischen Film oder der Anekdote über Friedrich Nietzsche benannt hat. Dieser soll sich 1889, kurz vor seinem Zusammenbruch, in Turin vor ein streikendes Kutschenpferd geworfen haben um dieses vor dem prügelnden Kutscher zu bewahren. Anschließend erlitt er einen Zusammenbruch, der vermutlich ursächlich war für seine geistige Umnachtung.

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Die Band selbst wurde 2017 gegründet und stammt aus dem Saarland. Insgesamt veröffentlichten sie bisher zwei Alben, eine EP und ein Demo, alles im Eigenverlag. Musikalisch handelt es sich um sogenannten Sludge. Jeder Song wurde mit einem Intro eingeleitet, dann gings erst langsam los, bis sich die Band immer weiter steigerte. Am Ende gabs dann meist veritables Geknüppel. Bezeichnend: keine einzige Ansage, keine Erklärung, nur das Publikum und die Musik. Dazu kaum Beleuchtung. Für die Hardcore-Punk-Kenner im Publikum gabs als einen der letzten Tracks das ABC Diabolo-Cover Go Round in Pacifist Circles. Sicherlich eine der saarländischen Kultbands. Sehr geiler Auftritt jedenfalls.

Predatory Void stammen aus dem Amenra-Umfeld, als der sogenannten „Church of Ra“. Die Band existiert erst seit 2022, aber in der Zeit haben sie sich schon in viele Herzen gespielt. Leider war an diesem Abend nicht ganz so viel los, aber die Belgier zogen einfach ihr Ding durch. Auch hier: keine Ansagen, keine Erklärungen, nur Mucke. Sängerin Lina R. ist sicherlich eien Ausnahmeerscheinung. Die Tätowiererin beherrscht sowohl den spärlich eingesetzten Klargesang als auch das dominierende Growling. Die Mucke ist ein fieser Bastard aus Death und Black Metal, Sludge, Hardcore und diesem sogenannten Post-Metal. Es existiert derzeit nur ein Album, so dass die Band dies natürlich auch komplett gespielt hat. Nach 45 Minuten war Schluss. So endete das Konzert tatsächlich um 22 Uhr, aber ich glaube keiner der Besucher war enttäuscht. Das war sicherlich eine sehr, sehr geile Show und ich habe eine neue Lieblingsband!

 

 

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– Playlist: Happy Release Day

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