Die Nordlichter von Sodium veröffentlichten mit Odyssey im September 2017 ihr 11 Song umfassendes Debütalbum. Auf diesem bietet das Quintett einen facettenreichen Mix aus Crust, Hardcore und Metal, denn die Band selbst Crust flavoured hardcorepunk „getauft“ hat. Unser Gastautor Czassi nahm die Veröffentlichung ihres Albums kurzerhand zum Anlass ein Interview mit Sodium Sänger Lucas zu führen.

Interview mit Lucas von Sodium

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Moin Lucas, vielen Dank das Du dir die Zeit genommen hast, um über eurer neues Album „Odyssey“ zu sprechen. Stell doch mal die Menschen hinter Sodium vor und was ihr für Musik macht.

Lucas: Wir sind 5 Leute aus dem Raum Lübeck/Kiel. Julian (Schlagzeug) und Hendrik (Gitarre/Backings) haben die Band 2008 mit weiteren Freunden als Spaßprojekt in Häven gegründet. Ich bin dann als Gitarrist nach dem ersten Konzert dazugestoßen, hab mir dann allerdings vor der ersten Tour 2011 im Vollrausch den Daumen gebrochen und bin seitdem Sänger.

Nach einigen Besetzungswechseln ist Chris (Gitarre) dann kurz nach der Tour dazugestoßen. Evelyne spielt jetzt seit etwa einem Jahr bei uns Bass. Wir machen an Musik das was uns anschockt und haben da keine Richtlinie. Es ist wohl ein Mix aus Hardcore, Crust, Metal, Black Metal, Noise und manchmal auch ein bisschen sludgy.

Eure Vorgänger EP´s zeichneten sich ja schon durch einen wilden Stilmix aus. Wie kommt es das ihr so viele verschiedene Einflüsse im „Sodium-Sound“ vereint?

Sodium - Odyssey - 2017 - Cover
Sodium – Odyssey (Cover)

Lucas: Wir haben einfach keine feste Musikrichtung der wir folgen wollen oder setzen alles daran Songs in einem bestimmten Stil zu schreiben. Wir sind alle extrem musikinteressiert und haben da überhaupt keine Scheuklappen auf. Hauptsache es knallt. So kann es bei den regelmäßigen Gelagen schon sehr gut vorkommen, dass Muddy Waters, Anvil, Fall of Efrafa, Partyalarm, Meat Loaf, Florence and the Machine, Nas oder Megadeth laufen ohne dass sich jemand beschwert. Wir sind alle auch abseits der Band sehr eng miteinander und kennen uns teilweise seit dem Kindergarten oder der frühsten Jugend, von daher brauchen wir auch keinen musikalischen gemeinsamen Nenner. Wenn jemand Bock hat ein Lied zu spielen bringt er es mit zum Proben und wir machen daraus einen Song. Wir sind also eher ein musikalischer Freiraum in dem man sich mit einer Band ausprobieren kann als eine Band mit einem bestimmten Ziel oder einer bestimmten Richtung.

Was ist die Geschichte hinter Odyssey?

Lucas: Hendrik und ich waren ziemlich gelangweilt davon, dass man auf einem Song der vier Minuten dauert einfach nicht genügend Zeit hat eine Geschichte mit Tiefe zu erzählen. Vor allem habe ich bei unseren Liedern immer nur sehr wenige Wörter zur Verfügung um überhaupt was zu erzählen. Außerdem baumelten wir gerade alle ziemlich ziellos in der Luft und trafen uns eigentlich nur noch zum Feiern, also brauchten wir mal wieder ein großes Projekt. Odyssey ist ein Konzeptalbum und soll auch zwingend als solches gesehen werden.

Der namenlose Protagonist wird von einer plötzlichen Panik gepackt und flieht in die unendlich erscheinende Einsamkeit des Ozeans, nach vielen Niederschlägen und der erzwungenen Auseinandersetzung zwischen dem Protagonisten und seinen Gefühlen und Ängsten kehrt er zurück. Voller Hoffnung nun ein normales Leben zu führen. Nur um dann die endgültige Enttäuschung zu erfahren. Die Geschichte soll zur Reflexion übers eigene Leben anregen und das geht nun mal besser in einem Gesamtpaket, in dem einzelne Songs mal weniger aussagekräftig erscheinen können (Apnea) und nur im Gesamtkontext Sinn ergeben. Das ist uns wichtig, da wir kein Interesse daran haben einfach nur Parolen, mit denen uns schon tausend Bands zuvor gelangweilt haben, zu wiederholen.

Sodium – Odyssey ::: Review (2017)

Das neue Album ist nun schon die dritte Produktion die ihr mit Oliver Carell aus Kiel gemacht habt. Wie läuft die Arbeit im Studio?

Lucas: Mit Olli im Studio zu arbeiten ist perfekt für uns. Wir kennen uns schon seit 6-7 Jahren und verstehen uns einfach. Er schafft es und so anzuscheißen, dass wir schon Wochen vorher zusehen fürs Aufnehmen fit zu sein und weiß trotzdem wann er uns mal lassen muss. Wir können bei jedem Schritt mitentscheiden und werden trotzdem souverän geführt. Wie ich schon gesagt habe spielt Freundschaft bei uns in der Band eine übergeordnete Rolle. So ist es neben der dritten Zusammenarbeit mit Olli von Blastbeat Productions auch schon unsere dritte Zusammenarbeit mit Dennis von Tief in Marcellos Schuld.

Nun noch ein paar klassische „entweder oder“ Fragen:

  • 2pac oder Notorios B.I.G.: Mobb Deep
  • Nirvana oder Motörhead: Nirvana gehört mit Deep Purple und Bonehouse zu den drei Bands die mich am meisten geprägt haben. Da hat Motörhead leider keine Chance.
  • Punkrock oder Metal: Boah, das kann ich nicht beantworten. Bei beiden Genres gibt es etwa gleich viel Gutes. Und auch gleich viel Scheiße!
  • Hotel oder Isomatte: Hotel natürlich. Jeder der hier auf real macht und Isomatte sagt lügt.
  • Vinyl oder Kasette: Auf jeden Fall Vinyl. Tapes sind zwar auch ganz hübsch und können auf Grund der meist kleineren Auflage auch noch individueller gestaltet werden, allerdings gefällt mir einfach die Größe vom Vinyl. Das Artwork wird auf einer viel größeren Fläche gewürdigt.
  • Jägermeister oder Korn: Eigentlich natürlich schöne Oldesloer Kornmischen und dazwischen immer mal wieder einen Lütten Jägermeister. Aber wenn ich mich entscheiden müsste ist die Antwort klar: Korn to be alive!

Dann bedanke ich mich vielmals für das Interview. Möchtest Du noch etwas loswerden? Die Berühmten letzten Worte?

Lucas: Macht das was euch glücklich macht und unterstützt Kunst!

Ihr könnt Sodium’s Debütalbum Odyssey hier vorgestellen.

Sodium im Oktober auf Tour mit Nuisance of Majority

13.10.17    DE    Hamburg, Monkeys
14.10.17    DE    Pößneck, Alternatives Zentrum
15.10.17    CZ    Podebrady, Boss Bar
16.10.17    CZ    Brno, M13 Klub
17.10.17    AT    Wien. Venster 99
18.10.17    AT    Graz, SUB
19.10.17    SL    Ljubljana , Orto Bar
21.10.17    DE    Karlsruhe, P8

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