Schon lange sind Infa Riot aus England aktiv und seit einiger Zeit auch wieder verstärkt live in Europa anzutrefen. Die Band befindet sich derzeit im Studio, um ihr neues Album aufzunehmen. Das erste Studioalbum seit über 30 Jahren! Infa Riot wird im Januar weiterhin für ein paar ausgewählte Shows auf eine kleine Clubtour nach Deutschland kommen. Dies habe ich nun zum Anlass genommen, mit Lee Wilson, dem Sänger und Mitbegründer von Infa Riot ein Interview zu führen.

Interview mit Infa Riot Sänger Lee

AFL: Hallo Lee, na alles gut bei dir? Du bist ja Sänger und einer der Gründer von INFA RIOT aus England. Du gehörst mit zur ersten Generation, die den Oi-Punk in England geprägt hat. Erzähl mal, wie sich die Zeiten zwischen damals und heute in England geändert haben und wie sich das auf die Szene derzeit auswirkt.

Es ist viel einfacher, sich zu vernetzen und so gibt es zum Beispiel viel billigere Flüge, offene Grenzen und so weiter.

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Auch gibt es inzwischen bessere Vernetzungen innerhalb der Szene und engagierte Veranstalter. Wir haben jetzt Facebook, youtube etc. welche man für die Förderung der Bekanntheit nutzen kann, allerdings war damals noch der Spirit und die Begeisterung für eine Band um einiges größer. Auch der Geist des Punkrocks war viel größer und viele wollten ihre eigenen Bands gründen.

AFL: Würdest du in der heutigen Zeit noch einmal eine Band wie INFA RIOT gründen wollen oder eher nicht?

Ich war immer nur an der Band INFA RIOT interessiert und das war auch der Grund, warum Barry und ich uns wieder vereint haben. Wir haben noch so viele Texte und Musik im Kopf, die wir mit INFA RIOT umsetzen wollen.

https://www.youtube.com/watch?v=_NKxEy365RQ&feature=youtu.be

AFL: Was mich persönlich interessiert: Lebst du von der Musik oder arbeitest du auch wie die normale Arbeiterklasse und wenn ja, was arbeitest du denn abseits der Band?

Wir verdienen mit der Band keinerlei Geld, allerdings können wir durch die Band reisen, viele nette Menschen kennen lernen und kostet uns in dem Moment eben kein Geld.

Alle Bandmitglieder gehen auch ganz normal arbeiten. Ich zum Beispiel kaufe, restauriere und verkaufe Antiquitäten. Ich liebe diese Arbeit, da ich von Anfang bis Ende an den Sachen beteiligt bin, was eine wirklich große Leidenschaft von mir ist.

AFL: 2016 habt ihr zum ersten Mal in Deutschland seit mehr als 10 Jahren auf einem Festival (Back to Future Festival) und eine Tour gespielt. Wie war es für dich, nach so langer Zeit in Deutschland zu spielen? Was hat sich für dich in diesem Land verändert?

Wir haben in den alten Tagen nie in Deutschland gespielt, da wir nie eine Einladung hierfür erhalten haben. Jetzt spielen wir natürlich öfters in Deutschland und ich liebe es, dort zu sein, da es sich ähnlich wie in England verhält. Die deutschen Fans singen unsere Texte in englisch mit und verstehen trotzdem, was wir da singen und ausdrücken wollen. Es ist fast unmöglich, in Deutschland jemanden zu treffen, der kein Englisch kann und so fühlen wir uns immer Aufgehoben. UND in Deutschland gibt es natürlich großartiges Bier.

AFL: Im Januar 2017 kommt ihr ja für 3 Shows nach Deutschland, bevor ihr dann später auch noch einmal ein Festival bespielt. Werden die Gäste auch neues Material von euch zu hören bekommen?

Wir haben inzwischen 8 von 12 Songs für das neue Album eingespielt. Leider hat das alles ein wenig länger gedauert, wie wir uns anfangs vorgestellt haben. Wir sind ja nun auch schon etwas älter und wollen, dass die Songs perfekt auf unsere aktuelle Stimmung und Meinung passt.

AFL: Möchtest du noch etwas zum Schluß sagen?

Nicht wirklich, aber so langsam werde ich nervös, was die neuen Songs angeht. Mögen die Menschen unsere neuen Songs oder nicht? Es ist mir sehr wichtig, das die Leute verstehen, warum wir als INFA RIOT noch existieren und die Musik den Menschen näher bringen wollen und unsere Zeit dafür opfern.

AL: Ich danke dir vielmals für die aufschlußreichen Worte und wünsche dir für die anstehenden Shows viel Erfolg.

INFA RIOT Tour Dates 2017

Präsentiert von Subkultura Booking, AWAY FROM LIFE und Punkrockers Radio.

12.01.17 D-Essen, Don´t Panic
13.01.17 D-Leipzig, Felsenkeller
14.01.17 D-Berlin, Cortina Bob

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– Playlist: Happy Release Day
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AWAY FROM LIFE
2015 als Solo-Projekt gestartet, ist AWAY FROM LIFE heute ein Team aus knapp 20 Freunden, die unterschiedlicher kaum sein könnten, jedoch durch mindestens diese eine Sache vereint sind: Der Leidenschaft für Hardcore-Punk. Diese Subkultur ist für uns kein Trend, sondern eine tiefverwurzelte Lebenseinstellung, etwas, das uns seit Jahren immer und überall begleitet. Hardcore-Punk bedeutet für uns, sich selbst zu entfalten. Dabei ist D.I.Y. für uns nicht nur eine Phrase: Wir probieren Sachen aus, lernen neues dazu und entwickeln uns weiter. Von der Szene für die Szene. Gerade deshalb hat es für uns oberste Prämisse, Personen aus dieser Subkultur zu supporten, die denken wie wir. Sei es Veranstalter, Labels oder Bands, unabhängig ihres Bekanntheitsgrad. Egal ob Hardcore-Kid, Punk, Skinhead oder sonst wer. Wir sind Individuen, einer großen Unity, die völlig zeitlos und ortsunabhängig existiert. AWAY FROM LIFE ist für uns ein Instrument diese Werte zu manifestieren und unser Verständnis für Hardcore-Punk auszuleben. Angefangen als reines Magazin, haben wir über die Jahre unser eigenes Festival, das Stäbruch, etabliert oder jüngst mit Streets auch eine Szeneplattform ins Leben gerufen, die für uns alle genutzt werden kann – genutzt für eine Sache, die uns verdammt wichtig ist: Hardcore-Punk!

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