Das gemeinhin als versnobt geltende Düsseldorf und Punkrock – vermeintliche Gegensätze.
Dass diese sich offenbar anziehen, ist nicht nur durch Die Toten Hosen oder die Broilers belegt, sondern seit einigen Jahren auch durch Rogers.

Am 08.09.2017 erscheint mit „Augen Auf“ das inzwischen dritte Studioalbum des Quintetts, das sich in den letzten Jahren auf Festivals und Clubshows die Finger fleißig wund gespielt hat und auch durch gesellschaftliches Engagement, etwa die Zusammenarbeit mit Sea Shepard, auf sich aufmerksam gemacht hat.

„Augen Auf“ legt stark mit dem Opener „Nie Euer Land“ los. Textlich klar und kompromisslos gegen Nazis und Religionsfanatiker, musikalisch ein absoluter Ohrwurm-Kandidat. Das gilt noch viel mehr für den folgenden Titeltrack „Augen Auf“, der als Blaupause für den idealen Rogers-Song gelten kann. Straighter Punkrock, der schnörkellos nach vorne geht. Textlich hier und da ein bisschen viel Pathos, aber was wären Punkrockhymnen ohne ein wenig Herzschmerz und geballte Fäuste in den Taschen?

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Rogers (Photo by Kay Özdemir)

Das hohe Niveau kann „Augen Auf“ gerade in der Mitte der Platte leider nicht halten. Das zusammen mit Sebastian Madsen aufgenommene „Helden“ klingt wie eine schlechte Mischung aus einem neuen Hosen-Song und einem x-beliebigen 08/15-Schlager. Auch „Wohin“ geht in diese Richtung. Dass Songs wie „Vorbei“ oder „Sie Hören“ zu musikalisch schlicht gehalten werden, stört den gemeinen Punkrocker zunächst einmal nicht. Leider fällt die Platte hier auch textlich deutlich ab. Sich mit der globalen Überwachung durch NSA, BND usw. zu beschäftigten, klingt eigentlich interessant. Wenn sich die Texte aber nicht mehr all zu sehr von den ersten Gehversuchen der Songtexte-AG in der 8. Klasse unterscheiden, muss man sagen: Gewollt ist nicht immer gekonnt.

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Zum Glück nehmen Rogers zum Ende der Platte wieder ordentlich Fahrt auf und konzentrieren sich auf ihr Kerngeschäft – schnellen, melodischen Punkrock. In „Tagesschau“ und „Mensch“ geht es wieder so bissig zu wie am Anfang der Platte. Und auch das melancholische „Unter Tränen“ überzeugt spätestens beim zweiten Hören.
Ohne den Mittelteil wäre der Band ein absolutes Meisterwerk gelungen. Aufgrund eben dieser Schwächen bin ich noch nicht völlig von „Augen Auf“ überzeugt. Wobei – welche Band hatte schon auf ihrem dritten Album nur Volltreffer?
Fans deutschsprachigen Punkrocks sollten unbedingt einmal reinhören – und vor den oben genannten Bands aus ihrer Heimatstadt müssen sich Rogers mit „Augen Auf“ sicher nicht verstecken.

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AWAY FROM LIFE
2015 als Solo-Projekt gestartet, ist AWAY FROM LIFE heute ein Team aus knapp 20 Freunden, die unterschiedlicher kaum sein könnten, jedoch durch mindestens diese eine Sache vereint sind: Der Leidenschaft für Hardcore-Punk. Diese Subkultur ist für uns kein Trend, sondern eine tiefverwurzelte Lebenseinstellung, etwas, das uns seit Jahren immer und überall begleitet. Hardcore-Punk bedeutet für uns, sich selbst zu entfalten. Dabei ist D.I.Y. für uns nicht nur eine Phrase: Wir probieren Sachen aus, lernen neues dazu und entwickeln uns weiter. Von der Szene für die Szene. Gerade deshalb hat es für uns oberste Prämisse, Personen aus dieser Subkultur zu supporten, die denken wie wir. Sei es Veranstalter, Labels oder Bands, unabhängig ihres Bekanntheitsgrad. Egal ob Hardcore-Kid, Punk, Skinhead oder sonst wer. Wir sind Individuen, einer großen Unity, die völlig zeitlos und ortsunabhängig existiert. AWAY FROM LIFE ist für uns ein Instrument diese Werte zu manifestieren und unser Verständnis für Hardcore-Punk auszuleben. Angefangen als reines Magazin, haben wir über die Jahre unser eigenes Festival, das Stäbruch, etabliert oder jüngst mit Streets auch eine Szeneplattform ins Leben gerufen, die für uns alle genutzt werden kann – genutzt für eine Sache, die uns verdammt wichtig ist: Hardcore-Punk!

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