Destination Anywhere sind momentan in vielerlei Munde. Kein Wunder denn die achtköpfige Band aus Siegen hat in den letzten 10 Jahren nicht nur auf vielen großen Festivals gespielt, sondern veröffentlicht mit Bomben nun ihr neues Album – und das ist eins, das sich sehen lassen kann.
Dieses Album besticht vor allem durch zwei Sachen: Tanzbarkeit und Symphatie. Die Musik, die man wohl am besten als poppigen Punkrock mit melodiösen Blasinstrument-Passagen beschreiben kann, lässt einen nämlich ab dem ersten mal direkt mitwippen. Die Texte handeln in großen Teilen davon, wie es ist ein Außenseiter zu sein, der statt auf Partys lieber Zuhause hängt. Aus dieser Kombination entstehen eingängige Hits wie „Astronaut“ oder der Opener „Dancefloor“.
Natürlich bekommt man irgendwo auch das Gefühl, dass Destination Anywhere in ihrer musikalischen Sozialisation irgendwann die Farin Urlaub-Schule durchschritten haben, was aber überhaupt kein Problem ist. Viele Bands kopieren den berliner Oberarzt eins zu eins und bekommen so keinerlei Alleinstellungswert, Destination Anywhere begehen dagegen nicht diesen Fehler, weswegen dieses Album auch sehr viel Spaß macht. Das einzige was mich etwas stört, sind die gelegentlichen Wechsel zwischen deutschen und englischen Texten im selben Lied, das verwischt leider ein wenig das Gesamtbild des jeweiligen Songs.
Insgesamt ist Bomben aber eine prima Platte, die gerade durch ihre sommerlichen Vibes viel Anklang finden wird. Live dürften vor allem Lieder wie „Mode und Drogen“, „Perfektes Mädchen“ oder „Schwimmen in Vietnam“ gut kommen. Ich stelle mir vor, wie die Band an einem warmen Sommerabend auf einem gemütlichen Festival spielt und das Publikum ausgelassen tanzt – denn das kann man zu diesem Album äußerst gut.
Bomben erschein am 25. Mai 2018 auf Uncle M Music.
[…] veröffentlichte bislang vier Longplayer. Das letzte Album Bomben stammt aus dem vergangenen Jahr. Hier unsere Review […]