Das Punkrockwellness-Wochenende 2024 ist nun auch schon wieder Geschichte. Es war mir ein Fest! Super Bands, eine ausgelassene und entspannte Stimmung und je Menge Urlaubs-Vibes (Who the fuck is Punk Rock Holiday?!).
Donnerstag
Los gings am Donnerstag mit den spontanen Openern Dummy Toys, die bereits zum zweiten Mal in folge das Back To Future beehren. Anschließend legten Resistenz 32 eine stabile Performance hin, Punkrock at it`s best! Nach Gum Bleed aus China folgte das Dresdner Doppelpack: The Pissed Ones und The Venusshells. Beide keine unbekannten Größen in der Szenelandschaft. Den Heimspielbonus hat man gemerkt: viele textsichere Gäste die wussten was auf sie zukommt und ausgelassen feierten.
Die Rutsche des classy Punkrock rundeten die Berlin Blackouts mit einem Händchen für Singalongs und snotty Hauptstadt-Drive ab. Die Turbo A.C.s habe ich nur am Rande mitbekommen aber zur Dampfwalze von Risk It! War ich wieder dabei! Alter Schwede, das Ding ab im Zelt!
Freitag
Mein Freitag startete mit der P.I.Y. Punkrockkaraoke und der alljährlichen Waldbad Action: Rutschen, Sprungturm, Volleyball, Fassbier vor 12. Das Waldbad war gut gefüllt, die Leute hatten Bock und es war toll, dass endlich auch die Punkrockkaraoke wieder am Start war – viele Hits und viele Verrisse, ich liebe es! Die Zeit verging wie im Flug. Ich habe die ersten Bands auf dem Platz sausen lassen und war lieber noch eine runde schwimmen. Frisch gemacht und mit einem kurzen Abstecher auf dem Campingplatz war ich dann zu den Cyanide Pills wieder am Start. Im Vergleich zum letzten Clubkonzert waren sie nicht so spritzig und wirkten etwas langweilig, schade. Anschließend folgte eine Bierpause mit Schnack. Auch das zeichnet das Back To Future für mich aus: ein familiäres Flair mit vielen bekannten Gesichtern. Da verbringt man gerne etwas Zeit miteinander.
Weiter geht’s mit Musik: The Meffs waren dran. Das powervolle Punkrock-Duo legte ordentlich los. Die Stimmung im Zelt war bombastisch und die Menge sichtlich in Laune! Anschließend ging es direkt zur Main Stage. Der Stimmung wurde kein Abbruch getan, denn The Casualties liesen kein Auge trocken und rissen ab. Nach ihrem grandiosen Auftritt 2019 im Zelt konnten sie dieses Jahr auch auf der Hauptbühne überzeugen: Singalongs, Pogo, Circle Pit und Wall of death.
Danach ging es erstmal zum Zeltplatz zurück. Kurz entspannen, essen kochen und zu den Undertones war ich wieder auf dem Platz. Die alten Herren beäugte ich eher aus den hinteren reihen und wippte leicht mit. Nach einem Rundgang an den Merchandise-Ständen war die verlockende Couch am Tabak-Stand frei. Dieser Platz lud ein um sich kurz zu setzen und das Festivalgeschehen auf sich wirken zu lassen. Sitzen und Gucken halt. Ein sehr schönes Festival…
Dann ging es im Zelt weiter mit Turbostaat. Ich hab mir ein, zwei Songs gegeben – nicht mein Ding. Und dann Pisse auf der Bühne. Schön trashy, muss man mögen. Langsam zog die Müdigkeit ein und das Warten auf Kotzreiz wurde zäh. Doch entlohnt wurde ich mit einer grandiosen Show und super Stimmung um 2.10 Uhr in der Nacht!
Samstag
The Runnings eröffneten am Samstag im Waldbad, da Mike And The Assfuckers nach hinten gerutscht sind und den rühmlichen Slot um 2.10 Uhr abgegriffen hatten. Chubby And The Gang haben leider kurzfristig das Handtuch geworfen und abgesagt. Schade! Aber zurück ins Bad: Nach dem stabilen Auftritt von The Runnings gabs noch Detlef zu sehen… ja, nicht so meins, aber den Leuten schien es gefallen zu haben. Mein Fokus lag auf den School Drugs: nachmittags, große Bühne. Was für ein Brett! Schneller Punkrock mit Hardcore-Kante, angepisst und aggro. Nice! Und Austin Powers hat Schlagzeug gespielt, wenn ich mich nicht irre?!
Danach ging es ab ins Zelt zu den Lower Class Brats. Zuletzt im November auf unserem Stäbruch Festival und schon wieder auf Euro Tour. Die Herren sind fit! Eingängiger Punkrock mit Singalongs und einem guten Ami-Drive.
100 Kilo Herz habe ich sausen lassen und mir noch etwas vom Hard Skin Set angeschaut, aber dann trieb mich der Hunger wieder zum Zelt. Essen kochen und mal kurz abhängen bei einem Bier aus der Dose und niveaulosen Gesprächen, haha.
Es fing an zu regnen und die Aufbruchsstimmung hielt sich in Grenzen. Aber spätestens zu den Bad Nerves waren alle wieder da. Was für ein Auftritt! Grandiose Performance, grandioser Sound und High Level Energy auf der Bühne. Das war definitiv meine Festivalentdeckung dieses Jahr.
Nachdem ich mir die Tränen aus Trauer um die Absage von 7 Seconds weggewischt ahtte, standen The Briefs auf der Bühne. Auf die habe ich mich schon gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Die Herren haben es einfach drauf. Die
große Bühne gehörte ihnen und sie haben abgerissen. Anschließend spielten Dritte Wahl auf. Ich war mir nicht so sicher ob es wirklich gut werden würde und tatsächlich, ich fand es zu viel Show, zu viel Stadionrock, einfach zu dick aufgetragen. Hat mich nicht überzeugt. Die alten Kamellen ok, aber die neuen Songs haben nicht gezündet.
Im Zelt gabs im Anschluss Blitzkid zu sehen. Hat mich ebenfalls nicht abgeholt und klang wie ein Misfits-Abklatsch. Aber vielleicht wars auch die Müdigkeit und habe nach ein paar Songs die Segel gestrichen und bin zurück Richtung Zeltplatz, den Schlaf der Gerechten schlafen.
Nichtsdestotrotz war das Back To Future 2024 ein sehr gelungenes Festival. Musikalisch abwechslungsreich, mit der Atmosphäre die es braucht um drei Tage Punkrockwellness zu zelebrieren. Ich freue mich aufs nächste Jahr!
warum hastn Noi!se nicht angeschaut?