Zum neuen Album und der „Ocean Care“ Kampagne haben wir uns vor der Show in Saarbrücken mit Itchy Backstage zu einem Interview getroffen. In der Garage lässt man die Bands nicht nur auf der Bühne, sondern auch Backstage schön schwitzen. Aber mal zu dem Interview mit den netten Schwaben!

Itchy im Interview

AWAY FROM LiFE: Hey,ihr seid jetzt frisch auf Tour. Wie läuft es denn soweit?
Sibbi: Tatsächlich ganz gut. Wir sind jetzt mit Bad Religion unterwegs, zwischen den ganzen Festivals, die wir eh schon spielen, und die Tour mit Bad Religion läuft erstaunlich gut. Wir hatten ein bischen Schiss weil wir nicht wussten wie das Publikum uns so aufnimmt, weil Bad Religion eine legendäre Band ist wo auch viel älteres Publikum hin geht um sich an die alten Zeiten zu erinnern. Aaaaber es läuft erstaunlich gut jeden Abend und wir haben einige neue Freunde auf dieser Tour gewonnen.

AFL: Spielt ihr denn auch schon Stücke von dem neuen Album?
S: Ja, zwei Songs zocken wir schon und beim Soundcheck eben zwei weitere geprobt!
Panzer: Dann können wir schon vier!
S: Dann können wir schon vier…
Max: Fünf eigentlich schon!
P: Also theoretisch können wir schon fünf spielen, was schon ne ganze Menge ist dafür dass unser Album übermorgen rauskommt!
Und nee, wir wollen auf den Festivals das schon so n bischen anteasern, aber schon so Sachen spielen die die Leute kennen. Und sobald die Platte raus ist und im Winter die eigene Tour zur neuen Platte kommt, dann wird ganz viel von der neuen Platte gespielt!

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AFL: Habt ihr ne Stadt die auf der Tour ein besonderes Highlight für euch ist?
S: Saarbrücken! Heute, das ist das Highlight der Tour!
M: Man kann vielleicht sagen dass Köln bisher so n bisschen das Highlight war. Die erste Show mit Bad Religion…
S: …wir wussten nicht was zu erwarten ist…
M: Ja, wir wussten nicht was zu erwarten ist und wie gesagt, wir hatten echt n bisschen Schiss, doch da waren die Leute echt Wahnsinn! Und wir waren auch nicht ganz schlecht an dem Abend!
P: Kann man auch mal erwähnen!
M: Ja, es war auf jedem Fall ganz super in Köln, doch ich bin überzeugt: Saarbrücken kann, vor allem bei der Hitze, ordentlich einen draufsetzen!

AFL: Euer neues Album All We Know ist recht facettenreich und ihr wirkt relativ entspannt. Wolltet ihr schon länger diesen Weg gehen oder wie kam es dazu?
M: Erstma schön zu hören dass es so ankommt!
S: Facettenreichtum ist uns eigentlich recht wichtig, das kommt daher dass wir selbst sehr unterschiedliche und facettenreiche Musik hören und das uns beim Songwriting auch beeinflusst. So waren wir eigentlich auch schon immer und so haben wir uns auch diesmal auf die Fahne geschrieben dass wir besondere Songs schreiben wollten und Augenmerk auf die besonderen Songs die wir dann geschrieben haben wollten.
M: Das ist jetzt halt auch so ne Entwicklung, soll aber jetzt auch nicht heissen dass das nächste Album nicht ein absolutes Vollgasbrett werden kann. Wir grenzen uns da nie in irgend ne Richtung ein!
P: Kann auch n Akustik-Country Album werden!
M: Nee, also nich so extrem. Aber es war halt so: unser Produzent Florian Nowak, der hat immer gesagt: „Wenn ihr so lässiges Zeug macht, das steht euch so gut!“. Wir haben dann gedacht: „Ja, finden wir auch, macht Spass, ist geil!“ Und wie gesagt, wir haben immer das Besondere in den Songs gesucht und auch textlich, auf dem Album gibts schon n paar ernste Themen, so politisch und gesellschaftskritisch, weil wir selber auch nicht drum herum kommen. Das ganze muss man dann auch irgendwie verarbeiten. Das heisst aber auf der anderen Seite dann auch nicht dass vielleicht n Liebeslied oder n lustiger Text drauf ist, dass uns der Humor nicht verloren geht. Der geht uns auch nicht verloren, denn ohne den gehts nicht! Von daher ist es nicht so dass wir extrem alles umgekrempelt haben und sagten dass wir alles anders machen, aber vielleicht eine Entwicklung!

Itchy – All We Know ::: Review (2017)

AFL: Wo wir schon bei den politischen Themen sind: Ihr unterstützt aktuell die Kampagne OCEAN CARE sehr stark. Wie seid ihr auf dieses Thema gekommen?

S: Wir alle mögen das Meer! Wir lieben das Meer! Wir machen gerne Urlaub am Meer, wir surfen, wir tauchen, schorcheln, also wir alle lieben das Meer und versuchen so oft wie möglich hin zu kommen. Deswegen haben wir schon vor vielen Jahren mit der WDCD (Whale and dolphin conservation society) eine Kampagne gegen Unterwasserlärm gemacht, weil uns eben auch die Lebewesen IM Meer am Herzen liegen. Dann haben wir mit Sea Shepherd zusammengearbeitet, wir haben gemerkt wie diese Art, diese Richtung finden wir wichtig und daher auch jetzt mit Ocean Care. Die haben eine grosse Kampagne gegen Plastikmüll, vor allem im Meer, und da haben wir uns mit denen zusammengesetzt und werden mit denen zusammen jetzt diese Kampagne machen. Wir werden ein Video dazu drehen, welches auch die Kampagne begleitet. Klar, man kann denken dass wir in Stuttgart oder so sind und da ist das Meer weit weg, aber die Verschmutzung der Weltmeere, grade durch Plastik, betrifft halt leider nicht nur die Länder die direkt am Meer liegen oder die Leute die da wohnen, sondern leider die ganze Welt und es wir auch immer schlimmer. Da muss man halt auch irgendwie mal anfangen was zu machen und wie du grade siehst, wir haben hier Plastikbecher und Plastikflaschen auf dem Tisch und als ihr nach nem Wasser gefragt habt dachte ich mir: „FUCK! Wir machen hier n Interview in dem wir über eine Kampagne gegen Plastikmüll schreiben, was gebe ich denen jetzt?“ Die Möglichkeiten waren euch eine grosse Flasche zu geben und Plastikbecher oder jedem eine kleine Plastikflasche zum trinken zu geben. Keine Glasflaschen oder so. Und so geht es jedem, weil jeder ständig Plastik benutzt, weil Plastik noch nicht vermieden wird oder zu wenig.
P: Es ist halt so selbstverständlich. Plastik ist überall am Start und jeder benutzt es so selbstverständlich. Seit wir uns mit der Kampagne beschäftigen fällt es uns täglich 1000x auf was für ein Wahnsinn das eigentlich ist und wie schwierig es ist das auch zu vermeiden, grade weil es sich durch alle Bereiche zieht. Wir haben gestern ein Konzert gespielt, da lagen nach dem Konzert im Raum tausende dieser Becher herum. Die wurden grade zusammengekehrt und weggeschmissen. Da war nichts recyclebar oder so und das ist ein völliger Irrsinn. Wir sind grade an einem Punkt an dem wir selber für uns kucken müssen: Wo können WIR selber Plastik einsparen und dann im Zuge der Kampagne Sachen und Tipps zu entwickeln mit denen wir vielleicht auch unser Publikum erreichen können und denen auch Empfehlungen geben können wie man darauf aufpassen kann. Ich glaube 80% des Plastikmülls im Meer stammt vom Festland, also von unseren Haushalten usw. und da muss man eben auch ansetzen.

AFL: Wie geht ihr die Problematik einerseits privat, andererseits beim Tourleben an. Weil wie erwähnt, Plastikbecher hier und da, man isst auf Tour öfter bei Mc Donalds da es grade sonst nix gibt, da ist ja auch alles zum wegwerfen,…
S: Da gibt es so n Paar ganz einfache Sachen wie z.Bsp. zuhause Glasflaschen zu kaufen, die sind wiederverwertbar, beim Einkauf keine Plastiktüte mitzunehmen, sondern Jutebeutel. An der Obst- und Gemüsetheke im Supermarkt keine Plastiktüte nehmen, sondern auch nen Beutel, das sind eben die ganz kleinen Dinge.
M: Da sind wir auch an nem Punkt an dem wir das selber mal noch abchecken müssen, was da geht. Diese Plastikbecher auf Konzerten und Festivals sind so weit verbreitet, da können wir jetzt als kleine Band nicht kommen und sagen dass wir kein Plastik auf dem Gelände haben wollen. Wir kommen auch selbst nicht drum herum das selbst zu benutzen. Wir können uns jetzt jeder selber immer Becher oder sowas mitnehmen, weil du kommst sonst nicht drum herum.
S: Man wird da halt sensibilisiert und wenn man sich damit beschäftigt fällt einem auf: wir benutzen IMMER Plastik!
M: Und genau darum gehts uns auch! Wir wollen NIEMALS sagen du bist n Arschloch, du benutzt Plastik! Wir haben so n Moment und vielleicht bekommt jemand anders den auch.
S: Im Bandleben machen wir das so: bei der CD haben wir das Plastik Trey, das Teil wo man die CD reindrückt, weggelassen und n Digipack aus Pappe zum reinstecken genommen. Wir haben also in der CD Hülle auf Plastik verzichtet. Unsere Vinyl ist auch in nem faltbaren Pappcover. Aber auch da: es MUSS für den Handel cellophaniert werden, also eingeschweisst. Das ist Vorschrift! Auch wenn man auf Plastik verzichten möchte geht es in bestimmten Bereichen einfach überhaupt nicht, man muss es benutzen. Und das ist schlimm und schade.
P: Dafür haben wir die Vinyl aus 100% recyceltem Vinyl hergestellt, ist also wiederverwertbar. Und wie Max es grade gesagt hat: für uns ist das Ziel bei den Leuten zu erreichen dass sie drauf achten, jeder für sich ein bischen und ich glaube, wenn sich bei jedem das ganze etwas ins Bewusstsein reinfrisst kann man ganz schön was einsparen. Und das ist das Ziel!

AFL: Habt ihr denn nach Lösungen für das einschweissen der Platten gesucht? Oder wie bei amazon, die wollen ja teils dass die Platte versandfertig im Pappkarton geliefert wird. Habt ihr da irgend eine Variante finden können?
S: Nö, haben wir nicht. Es ging nicht. Mann muss es cellophanieren, das meinte ich ja grade. Das heisst: wenn man möchte und man sucht, und wir haben wirklich gesucht was man machen kann, doch es ging leider nichts. Das war schon ein Problem! Es war schon schwierig auf das Plastik in der Hülle zu verzichten und trotzdem etwas wertiges zu haben.
M: Wir versuchen in unserem Onlineshop, wo wir eben unser Zeugs verkaufen, unsere T-Shirts, Tonträger und so alles, da kucken wir schon dass die Verpackung plastikfrei ist. Auch das Klebeband ist abbaubar. Es sind halt so Kleinigkeiten. Es gibt aber dann halt auch Grenzen an die man stösst die man mitgehen muss wenn man auch ein paar Platten verkaufen möchte und wir versuchen einfach einen Weg zu finden dass wir dabei noch in den Spiegel schauen könnten und mit gutem Gewissen die Kampagne mit lostreten können.

AFL: Ihr habt eich jetzt von Itchy Poopzkid zu Itchy umbenannt. Viele freuen sich drüber und sagen ihr habt den unnötigen Teil weggelassen. Gibt es auch welche die dem Namen nachtrauern und sagen „ihr seid meine Itchy Poopzkid“?
SJa klar, da gibt es schon viele Leute die das vermissen.
P: Es gibt ja auch drei Leute die n Itchy Poopzkid Tattoo haben!
S: Also die den Namen Poopzkid tattoowiert haben. Es gibt viele Bandtattoos mit Logo oder verschiedenen Textzeilen und dem Cover mit Bandnamen. Und die müssen jetzt entweder lasern, mit Gaffa überkleben oder wegschminken. Es gab wirklich Leute die den Namen toll fanden und viele haben ihn ja auch stolz auf dem T-Shirt getragen. Aber ja klar, es gibt Leute die das schade finden, aber es ist nicht so dass die uns nicht mehr hören oder so.
M: Also es hält sich in Grenzen. Und die, die da n bischen nachhängen, die trösten wir dann auch noch! Die streicheln wir noch und dann…

AFL: Also sammelt ihr fürs lasern?
S: Gute Idee eigentlich! Crowdfunding!

AFL: Übermorgen kommt ja das neue Album. Habt ihr dann nach den Festivals und der Wintertour noch Pläne für die Zukunft oder reichts dann?
M: Urlaub Alter! Also wenn dieses Jahr vorbei ist gehen wir in Urlaub!
S: Dieses Jahr ist ganz schön heftig. Die ganzen Festivals, dann diese Tour zwischen den Festivals, jetzt kommt das Album da mittendrin, dann muss mann noch Promo, Interviews usw., bzw darf man geben. Danach fängt direkt die Ocean Care Kampagne an. Da haben wir in zwei Wochen schon  den Videodreh, dann kommt unsere Tour und dazwischen haben wir zwei Wochen Urlaub reingeboxt. Wir haben aber ehrlich gesagt noch garnicht ins nächste Jahr geschaut!
M: Ich kann da aber was sagen! Ich kann da zu nach dem Urlaub wirklich was sagen: wir werden Konzerte spielen und wir werden irgendwann auch wieder n Album machen!  Das kann ich versprechen!
S: Mir fällt jetzt auf, das müssen wir noch machen: wir müssen noch die Tourstädte für 2018 besprechen, gut dass du es sagst! Danke!

AFL: So, gut. Das wars!
S: Alles richtig beantwortet?
AFL: Das wird sich jetzt noch rausstellen! Aber danke!
S: Sehr schön, cool!

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