Jim Lindberg - Siongs From Elkhorn Trail

Jim Lindberg muss man an dieser Stelle ja wohl nicht mehr groß vorstellen, denn dieser sollte zumindest denjenigen, die dem Punkrock frönen, mehr als gut bekannt sein.
Aber nicht nur durch Pennywise, denn auch sein erster „Solo-Ausflug“, im Jahr 2010 fand eine gewisse Beachtung. Mit The Black Pacific hob er seinerzeit ein Projekt aus der Taufe, welches zumindest in meinen Augen definitiv fortgeführt werden sollte, damals wie auch heute. Denn zumindest ich habe ihr selbstbetiteltes Debütalbum mehr als abgefeiert. So warte ich nun bereits seit 11 Jahren auf einen Nachfolger des Albums, welchen Jim Lindberg selber damals bereits angekündigt hatte, aber bis jetzt nie kam.

Jim Lindberg (Pressebild, 2021)
Jim Lindberg (Pressebild, 2021)

Dafür bekommen wir nun ein Solo-Album in klassischer Form. Das Wort klassische Form wähle ich hier, denn schließlich gehört es sich mittlerweile als gestandener Punkrocker zumindest ein Akustik-Soloalbum zu veröffentlichen.
Mike Ness machte es Ende der 90er vor und zeigte seine Country-Seite und viele weitere Musiker sollten ihm folgen. Mal Country, mal Bluegrass, mal Americana oder schlichtweg Singer-/Songwriter-Gedudel, alles mögliche wurde uns dort serviert und zumindest mir schmeckte es nur in den seltensten Fällen. Darum stand ich dem Album Songs From Elkhorn Trail auch mehr als skeptisch gegenüber und fragte mich vorweg, beim Blick auf die Spieldauer von 42 Minuten, wie ich diese denn rumkriegen sollte? Also schnappte ich mir meinen Kontoauszugs-Karton und nutzte zumindest den ersten Durchlauf des Albums zum sortieren dieser – schließlich ist das Jahr ja bald um.
Nach einer weiteren Beschäftigung musste ich danach allerdings gar nicht mehr groß suchen, denn ich merkte wie kurzweilig dieses Album trotz der Spieldauer und der zwölf beinhaltenden Songs doch war.

Das liegt vor allem daran, dass er nicht alleine die Klampfe schwingt, sondern auch Bandunterstützung hat und diese ist alles andere als Stümperhaft aufgestellt (Schlagzeug: David Hidalgo Jr. – Social Distortion, Bass: Joe Gittleman – The Mighty Mighty BossToneS, Gitarre: Marc Orrell – The Dropkick Murphys).

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Mit diesen Mannen im Rücken wird auch nicht vor einem Kalviersolo, wie in Hello Again, zurückgeschreckt. Aber was soll ich sagen? Es passt einfach und man merkt, dass Jim Lindberg einfach ein verdammt guter Songwriter ist. Egal welches Instrument, es ist einfach gut in die Songstruktur eingepasst.
So untermalt diese Struktur soziale, wie auch persönliche Themen, die Jim Lindberg mit diesem Album verarbeitet.

Aber auch wenn dieses Album unbestritten kurzweilig und abwechslungsreich gestaltet ist, weist es die Schwäche auf, die auch fast alle Alben seiner Vorgänger aufwiesen:
„Wer Punkrock liebt, hört solche Musik in der Regel nur zum Frühstück, am Lagerfeuer oder auf dem Weg in den Urlaub, um mit dem Partner oder der Partnerin auf einen musikalischen Nenner zu kommen“.
Mein abschließender Satz fasst es wohl am passendsten Zusammen…ein gutes Album, aber…!

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Songs From the Elkhorn Trail Track Listing:

Jim Lindberg – Siongs From Elkhorn Trail
  1. The Palm of Your hand
  2. I Fell Like the Sun
  3. You’re Not Alone
  4. Hello Again
  5. Don’t Lay Me Down
  6. Not One of Them
  7. Blood on Your Hands
  8. Good Enough
  9. It’s Only
  10. The Basement
  11. On Fire
  12. Long Way to Go

Das Album erschien bereits am 19. November in digitaler Form. Bezüglich LP und CD müssen wir uns noch bis Mai nächsten Jahres gedulden.

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– Playlist: Happy Release Day

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