Love Dancer aus München wissen, wie man sich Freunde macht. So bekundete ich Interesse an ihrer EP Liebesbisse. Das Album lag ein paar Tage später hinterm Haus. Ein Riesenpaket. Etwa die Schallplatte… Nee, vioel zu schwer. Geöffnet und da die EP bereits physisch vergriffen war bekam ich einen Rohling in ner Papphülle und dazu fünf Bier mit einer genauen Anleitung, wie ich das Album hören soll: erst vier Bier, dann das Album und dann noch ein Bier zum Verdauen. Boah, denken die, das ich was aushalten kann. In den letzten Wochen hab ich dann dank Fußball die ersten drei geschafft, aber die EP hab ich natürlich schon vorher gehört. Wenn man sich Musik schön trinken muss, ist sie nicht viel wert.
Und so wars dann auch nicht: die Musik der laut Selbstbeschreibung „unsympathischsten Band Deutschlands. Wir spielen hässliche Musik für traurige Menschen“ ist gar nicht mal so verkehrt. Die Band spielte bereits 2005 bis 2010 zusammen und begann dann zehn Jahre später wieder gemeinsam Mucke zu machen. Dies ist ihr letzter Versuch, „bevor es zu lächerlich wird, mit Mitte Vierzig vor drei Leuten (inkl. Tonmann) im örtlichen JUZ zu spielen.“ Und da sollte man die Band sicherlich unterstützen. Es dröhnt angenehmer Punk mit ein bisserl Hardcore aus den Boxen. Vielleicht etwas zu schrammelig produziert, aber schön aggressiv und auch mit guten Hooks ausgestattet. Kein Deutschpunk, aber auch kein Postpunk. Deutschsprachiger Punk ohne peinliche Texte.
Wäre also schade, wenn die Band aufgeben sollte. Für August/September ist eine LP mit anderer Besetzung angekündigt. Ich bin gespannt…
1. Alphentanyl 02:38
2. Die Spuren Letzter Nacht 02:54
3. Plastiktage 02:39
4. Kotau? Kotau! 03:20
5. Maere 02:44
6. 15% Mehr Glück 02:47
7. Tavor 02:18
8. Moertl 03:36