Bei den Rogers läuft es momentan richtig gut. Ein erfolgreiches Album 2017, eine große Tour und Shows mir den Toten Hosen und Bad Religion. Auf dem diesjährigen Ruhrpott Rodeo hatte ich die Chance, die Band nach einer Zwischenbilanz zu befragen. Da im Interview von Gunnar aus dem letzten Jahr bereits alle relevanten Fragen zum Album Augen Auf gestellt wurden, ging es dieses mal mehr um die anstehenden Konzerte und was sich im letzten Jahr alles verändert hat. So kam es zu einem sehr entspannten Gespräch mit Sänger Chri und Gitarrist Nico bei ein paar Bier im Backstage vom Ruhrpott Rodeo, bei dem auch viel rumgealbert wurde.

Ihr habt gerade beim Ruhrpott Rodeo auf der großen Bühne gespielt. Wie war’s?
Chri: Es war wunderschön, genauso wie ich es mir vorgestellt habe. Die Sonne hat prall geschienen, die Leute hatten Spaß und wir waren gut drauf – eine rundum schöne Show.

Ist es anstrengend, wenn einem die ganze Zeit die Sonne ins Gesicht knallt?
Chri: Sehr sehr anstrengend.
Nico: Irgendwann brennts, wenn du dir selber schön in die Augen reinschwitzt.

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Gerade beim Ruhrpott Rodeo ist es als Punkrockband nochmal eine besondere Motivation zu spielen, oder?
Chri: Man muss überall volle Kette geben, auch wenn man nicht mehr kann.

Ist es denn nochmal etwas anderes hier zu spielen, als zum Beispiel in Wacken, wo ihr diesen Sommer ja auch seid?
Chri: Das kann ich dir nicht sagen, weil wir noch nie da gewesen sind. Prinzipiell nehmen wir das Publikum aber erstmal wie es ist und schauen dann, was passiert.

Rogers – Augen auf

Eure neue Platte ist jetzt seit fast einem Jahr draußen. Ist es für euch in dieser Zeit zu etwas Normalem geworden, die Songs live zu spielen, oder ist es immer noch das Gefühl, das man hat, wenn ein Album gerade frisch draußen ist?
Nico: Jetzt weiß man auf jeden Fall zu 100%, was man da macht. Bis zu der Hälfte der Tour, die wir Anfang des Jahres gespielt haben, was es teilweise noch etwas schwierig. Da kam man auch manchmal noch raus beim spielen. Jetzt hat man sich aber eingegroovt.
Chri: Man muss ja auch sagen, dass dieses Album, ähnlich wie fast alles, was in den letzten drei Jahren bei uns passiert ist, sehr schnell passiert. Es ist zwischen den Shows, dem Privaten und teilweise auch dem Berufsalltag, den wir ja alle noch ein wenig pflegen, gemacht worden. Klar ist es da schwierig, eine komplette Routine reinzubekommen, aber mittlerweile klappt das sehr gut.

Als ich Augen auf das erste mal gehört habe, sind mir der Titelsong und „Die Nachbarn von oben“ am meisten hängengeblieben. Was sind eure Lieblingssongs und welche kommen live am besten?
Chri: „Augen auf“ auf jeden Fall.
Nico: Bei „Die Nachbarn von oben“ hat man das immer ein bisschen gedacht. Der war von Anfang an vom Livesetup drin. Mittlerweile hat sich der auch zu nem krassen Publikumsliebling entwickelt.
Chri: „Wohin“ war während des Aufnahmeprozess noch ein bisschen das hässliche Entlein und ist jetzt ein wirklich schöner Vogel.

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Ihr habt diesen Sommer auch Shows mit Bad Religion und den Toten Hosen. Mit zweiteren in Bremen. Seid ihr nervös vor diesem riesigen Auftritt?
Chri: Ich versuche, da gar nicht so viel dran zu denken, bis ich an dem Tag in dem Bus da sitzen werde.
Nico: Wenn man die Kulisse dann beim Soundcheck sieht und sich dann in die Hose kackt.
Chri: Hättest du mich vor zehn Jahren dahin gestellt, wäre ich wohl vorher mit Windeln rumgelaufen, aber jetzt mittlerweile geht’s.
Nico: Es wird immer ganz kurz vorher ganz spannend.
Chri: Das stimmt. Da ist es aber egal, ob du im Jugendzentrum oder vor den Hosen spielst. Bei mir ist das zumindest so. Die Aufregung hat man immer mit dabei. Ohne wäre es auch langweilig, da kannst du dich auch ins Büro setzen.

Was habt ihr euch denn gedacht, als ihr die Anfrage bekommen habt?
Nico: Wir machens haha.

Wann war es bei euch zum ersten mal, dass sich sowas wie „Jugendhelden“ bei euch gemeldet haben und gefragt haben, ob ihr sie supporten wollt?
Chri: Für mich persönlich waren das Rasta Knast in Köln. Es gibt für mich so zwei Bands: Pennywise und Rasta Knast. Und die haben uns gefragt, ob wir sie 2011 oder 2010 im Sonic Ballroom supporten wollen. Danach hätte man mich auch erschießen können, so glücklich war ich.
Nico: Das war geil!

Danach kam ja noch einiges dazu…
Chri: Pennywise im Club Lindau kam dann. Es ist aber oft so, dass man diese Momente gar nicht so rallt. Da spielt man mit Bad Religion und hat gar nicht so viel Zeit. Ich hasse dieses Wort, aber vielleicht liegt es an einer gewissen „Professionalität“, die man irgendwann an den Tag legt.
Nico: Man ist auf jeden Fall nicht mehr so nervös, dass man sich schon morgens im Bus besäuft.
Chri: Das mach ich nur noch aus Gewohnheit. Gesunder Alkoholismus haha.

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Was war das eigentlich genau für eine Story zwischen euch und dem Ruhrpott Rodeo vor ein paar Jahren?
Nico: Wir haben uns in der Promophase für Nichts zu verlieren hier eingezeckt.
Chri: Genau, das war vom Veranstalter auch irgendwie legitimiert, dass wir das machen dürfen und auf dem Zeltplatz ein Akkustikkonzert machen.
Nico: Nur leider haben wir davor einfach zu hart gesoffen haha.
Chri: Ich war auch seltsamerweise in einer anderen Stadt, alles also ganz kompliziert haha. Auf dem Zeltplatz saßen dann auch schon ein paar Leute, die sich drauf gefreut hatten und das Streetteam.

Ende des Jahres spielt ihr euer Toufinale im Zakk in Düsseldorf. Heimspiele sind da auch nochmal was besonderes, oder?
Chri: Absolut. Da haben wir von Anfang an versucht, den Fokus ein wenig draufzulegen. Das hat geklappt und es wird für alle etwas ganz tolles. Da kommen Leute von überall und wir freuen uns tierisch.

Als Kölner muss ich zugeben, dass in Düsseldorf sowieso ziemlich viel los ist, was Punkrock angeht. Natürlich die Hosen und die Broilers, aber auch dahinter gibt es viele Bands wie euch oder Massendefekt und die Konzerte sind immer voll.
Chri: Massendefekt sind ja eigentlich aus Meerbusch.

Ist das unter Düsseldorfern so, dass Meerbusch was besonderes ist?
Nico: Ja. Massendefekt sind die mit den Speedboats. Die Abgehobenen von den Abgehobenen haha.
Chri: Viele Grüße an Massendefekt haha!
Nico: Düsseldorfer sind da schon eine Gemeinde.

Auch alle im Ibizaurlaub dann…
Nico: Ja genau haha.

Seht ihr das denn ähnlich, Düsseldorf so etwas wie eine „Punkrock-Stadt“ ist?
Nico: Voll! Und das ist auch sehr gut so.
Chri: Da schwebt irgendwas in der Luft, das kann man nicht verneinen. Es hat auch eine gewisse Anonymität, weil die Stadt so groß ist und trotzdem fühlt es sich familiär an. Das ist sehr schön.

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Wir kommen zum Ende. Ich habe drei „Entscheidet Euch-Fragen“ für euch. Nico auf eurer Website sagst du, dass die Bands von Epitaph und Fat Wreck der Shit sind. Welches Label findest du besser?
Nico: Epitaph!
Chri: Ja, bei mir auch.

The Offspring oder Bad Religion?
Chri: Bad Religion!
Nico: Bad Religion voll! Offspring sind langweilig.
Chri: Ich musste gerade lachen, weil ich habe „Lieblings-Hair-Metalband“ verstanden haha.

Was ist den eure Lieblings-Hair-Metalband?
Chri: Ganz klar Steel Panther, die einzige die ich kenne.

Ich hätte jetzt Massendefekt gesagt haha…
Chri: Hahahahahaha
Nico: Hahahahahaha

NoFX oder Pennywise?
Nico: Pennywise!
Chri: Pennywise! NoFX mag doch jetzt eh keiner mehr, oder?
Nico: Stimmt, seit dieser Las Vegas-Story…

Danke für das Interview!

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