Mein Herz in Flammen ist eine neugegründete Hardcore-Band mit deutschen Texten, die im April ihre erste EP namens Herz veröffentlicht hat.
Bassist Gunther, der zuvor bereits in New Hate Rising aktiv war, stellt uns hier seine 10 Lieblingsplatten näher vor, deren Einflüsse auf jeden Fall auch bei seinem neuen Bandprojekt rauszuhören sind. Und ab dafür!
1Hatebreed – Satisfaction Is The Death Of Desire
Ich weiß noch bis heute als ich Hatebreed als Vorband von Sepultura bei einer meiner ersten Shows gesehen habe. Die Bassdrum plättete meine viel zu große Baggy. Der Bass schlug mir wie ein Faust in die Magengrube. Die Gitarren waren messerscharf und ein junger Jamey Jasta jagte wie ein Wirbelwind auf der Bühne. Da war es um mich geschehen. Ich besorgte mir direkt die Platte der Jungs. Satisfaction Is The Death Of Desire ist für mich bis heute die Blaupause für modernen und metalischen Hardcore. TOMS AND HIHAT FOR ALL.
2Throwdown – Haymaker
Haymaker nahm alle Elemente von Satisfaction Is The Death Of Desire packte noch eine dicke Schippe Sepultura-Chaos A.D.-Riffs oben drauf. Fette Singalongs, eine absolut raue Produktion und Breakdowns für die Ewigkeit. Die einfachen und stets positiven Texte taten ihr übriges um mich zu begeistern. Ich kann mit Stolz behaupten, dass ich seit 20 Jahren eine musikalische Affäre mit dieser Platte habe.
3Ignite – Our Darkest Day
So sehr ich beinah jede Schaffensphase der OC-Jungs mag, (checkt unbedingt die neue megagute Platte mit Eli) hat mich diese Platte damals einfach umgehauen. Jeden Song kann man direkt nach dem ersten Hören mitsingen. Der Ritt zwischen Popigkeit und Punkrock gelang Ignite nie besser. Abgesehen davon habe ich durch diese Platte erfahren dass U2 scheinbar doch ganz coole Songs schreiben und man sie sich sogar anhören kann, wenn Bono sie nicht singt.
4Lionheart – Welcome To The Westcoast
Lionheart sind so in etwa die Biohazard ihrer Generation, zumindest in Europa und noch mehr In Deutschland. Das ganze Image und der lyrische Inhalt ist immer dieses eine Mü drüber. Aber genau dafür feiere ich die Band sehr, weil normal habe ich ja schließlich im Alltag genug. Was oft hinter dem Image verloren geht ist, dass Lionheart absolut hervorragende Songschreiber sind und wissen wie man einen eingängigen Refrain bastelt. Abgesehen davon würde ich mir um den Frontmann Rob Watson Sorgen machen, wenn er nicht mindestens einmal „Lionheart“ oder „Westcoast“ auf einer Platte sagt.
5Terror – Keepers Of The Faith
Ist das noch Hardcore? Das darf jeder für sich selbst beantworten. Auf Album Nr. 4 der Amerikaner war auf einmal das rasende Tempo der Frühwerke komplett weg. Stattdessen gab es Midtempo und Songs die noch nie dagewesene Popigkeit inne hatten, die sich fast kein Hardcore-Hörer entziehen konnte. Vom grandiosen Marketing rund um die Platte mal ganz abgesehen. Nur Liebe für diese Platte.
6Punishable Act – From The Heart To Street
Nicht Rykers. Nicht Miozän. Nicht Risk it!. Für mich werden immer Punishable Act die beste deutsche Hardcore-Band sein. Die mittlerweile 30 Jahre alte Band hat es einfach raus. Mal erstklassiger NYHC-Groove, mal punkige Raserei oder Sinalongs der Güteklasse 1A. Den Berliner macht da keiner etwas vor. Diese Platte war mein Erstkontakt auf Konserve für mich und bietet alle Hits aus der Anfangszeit im neuen Gewand. Tut euch bitte alle einen Gefallen gebt euch die Herren unbedingt live, denn dort packen sie immer noch 3 Cuba Libre oben drauf.
7Devil In Me – Brothers In Arms
Mit ihrer 2. Platte Brothers In Arms haben mich Devil In Me damals umgehauen. Während alle anderen ihrer Alben immer einen musikalischen Schwerpunkt hatten, wie Melodie (The End), Groove (Soul Rebel) oder Härte (On The Grind) war auf diesem Album in perfekter Balance. Für mich eine der besten europäischen Veröffentlichungen im Bereich HC der letzten 20 Jahre.
8Cold Ground – Destroy The Illusion Of Peace
Ich liebe Wisdom In Chains, doch leider hat mich bis heute nicht ein Album der Amerikaner als Ganzes überzeugt. Aber dank ihnen und einer Split bin ich auf Cold Ground aufmerksam geworden. Sie sind die perfekte Mischung aus eben genau diesen und Ignite. Wo Wisdom In Chains manchmal zu verkauft sind, reagiert hier das Herz und wo Ignite zu popig sind dann kommt hier im rechtzeitig wieder Hammer. Liebste HC-Platte der letzten fünf Jahren.
9Stick To Your Guns – True View
Stick To Your Guns sind im HC die Könige im Spiel „guter Bulle böser Bulle“. Aber genau darin liegt gleichzeitig ihre größte Schwäche. Manchmal wirkt ihr Sound dadurch ein wenig Schablonehaft. Super aggressive und geshoutete Strophen (böser Bulle) treffen auf zuckersüß und von Engeln gesungene Refrains (guter Bulle). Seit ihrem 4. Album haben sie diesen Sound perfektioniert und man könnte eigentlich jede Platte von ihnen empfehlen. True View hat deshalb ein Stein bei mir im Brett, da sie meine Tochter, die damals kein Jahr alt war so schön in den Schlaf gebrüllt hat.
10Reign Supreme – Testing The Limit Of Infinite
Hier noch eine Perle einer leider mittlerweile aufgelösten Band. Reign Supreme haben auf dieser Platte etwas geschafft was so gut wie keine Bands bei mir schaffen. Obwohl sie ziemlich auf klassische Songstrukturen verzichten, fühle ich jede Note. Besser geht auf das Finale ausgerichtete Musik nicht.
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