Analkommando kurz AKD melden sich mit einem neuen Album zurück. Dieses trägt den Titel Herz am linken Fleck und wurde, wie bisher alle Veröffentlichungen der Oberpfälzer, in Eigenregie veröffentlicht. Das Album ist auch das erste Analkommando Release mit den neuen Bassisten Franky.

Wir hatten die Möglichkeit ein paar Fragen zu ihrem Album, über 10 Jahre Analkommando und die Pläne der Band zu stellen.

Interview mit den Deutschpunks von Analkommando

„Rechtes Gedankengut befindet sich nach wie vor in der Mitte unserer Gesellschaft.“

AFL: Servus! Erste Frage: AKD oder ANALKOMMANDO? Wie ist denn jetzt euer Name bzw. seit wann und warum habt ihr die Abkürzung dazu genommen?

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akd-deutschpunkAKD: Servus! Das ist recht schnell erklärt, AKD bedeutet nichts anderes als Analkommando. Wir haben bereits in unserer Anfangszeit als AKD gespielt, das ist von dem her nichts Neues.  Das wir uns jetzt wieder AKD nennen, ha t den Grund, dass wir mit unserer Musik eine klare Message und Inhalte vermitteln wollen. Dafür bietet sich AKD einfach besser an – kurz und prägnant.

AFL: In dieser Woche erscheint euer drittes Studioalbum HERZ AM LINKEN FLECK. Würdet ihr euch als politisches „links“ bezeichnen oder hat der Albumtitel eine andere Bedeutung?

AKD: Richtig, speziell auf dieses Album freuen wir uns wahnsinnig! Zum einen schlägt es für uns eine etwas andere, neue Richtung ein zum anderen steckt viel Herzblut in den Songs. Der Titel ist natürlich bewusst so gewählt. Es ist ein Wortspiel mit viel Aussage, um deutlich zu machen das sich rechtes Gedankengut nach wie vor in der Mitte unserer Gesellschaft befindet und viele nicht mehr die Scheu haben sich als Nazi betiteln zu lassen.

Wir wollen genau diese Menschen erreichen und sie zum nachdenken anregen. Zum anderen ist der Song „Herz am linken Fleck“ eine Hommage an all die Leute die sich gegen rechts stellen, sich engagieren und versuchen die Welt ein klein wenig besser zu gestalten. Natürlich sind auch wir als Band uns für kein Soli Konzert oder keine Demo zu schade, auch wir unterstützen nur zu gerne diverse Aktionen, Projekte und Organisationen.

AFL: Inwieweit unterscheidet sich HERZ AM LINKEN FLECK von eurem Vorgänger LAUF DIESER WELT (2014)? Gibt es musikalische Unterschiede, lief der Schreibprozess anders, behandelt ihr andere Themen, etc.?

akd-herz-am-linken-fleckAKD: Musikalisch würde ich sagen, dass die Songs besser strukturiert sind. Sie klingen abwechslungsreicher und eingängiger. Inhaltlich empfinden wir die Songs als nachdenklicher, intensiver und persönlicher. Ich denke, jeder kann sich in gewisser Art und Weise mit den Liedern identifizieren und das ist für uns besonders Wichtig. Unsere persönliche Sichtweise auf aktuelle Themen, Vorkommnisse bzw. was uns bewegt, sind die Ergebnisse die man auf der CD hören kann.

AFL: Veröffentlicht ihr die CD in Eigenregie oder über einem Label? Wo wird die Platte erhältlich sein?

AKD: Wir veröffentlichen alles in Eigenregie. Das ist natürlich alles sehr zeitraubend und oft auch recht aufwendig, aber dafür ist es 1:1 das was bzw. wer wir sind. Wir haben jedoch noch nie versucht mit irgendeinem Label in Kontakt zu treten, mal sehen was die Zukunft bringt. Abgeneigt sind wir nie gegenüber Neuerungen oder Veränderungen. Die Platte erscheint wie  bereits jedes Album, in limitierter Erstauflage (250 Stück).  Erhältlich über direkten Kontakt auf unserer Homepage, in Facebook oder bei unseren Konzerten.

AFL: Ihr existiert mittlerweile auch seit über 10 Jahren (Anm. d. Red. Gründung im Jahr 2005). Wie hat sich AKD von Beginn bis heute geändert? Was waren eure bisherigen Höhepunkte als Band und was vielleicht die Tiefpunkte?

AKD: Angefangen haben wir als Cover-Band mit den üblichen Punk Klassikern. Seit 2011 schreiben und spielen wir unsere eigenen Songs. Entwickelt würde ich sagen, wie  man sich auch als Mensch weiterentwickelt im Laufe der Jahre. Man sieht Dinge mit anderen Augen, man befasst sich wesentlich mehr und mehr mit Politik, sozialen Problemen oder Ungerechtigkeiten. Ich denke man kann in jedem Album eine Weiterentwicklung hören. Wie es so schön heißt: „Wir sind die Summe unserer Erfahrungen.“

Höhepunkte gibt es unseres Erachtens viele. Zum einen sind es Konzerte bei denen man mit Bands auf der Bühne steht die man immer gerne als Jugendhelden bezeichnet, zum anderen sind es Momente die man erlebt oder Leute die man auf den Konzerten kennenlernt.

Das beste Beispiel für einen Höhenpunkt ist unser (in Kooperation mit dem  Laut gegen Nazis Team – Amberg) Soli Konzert „Laut gegen Nazis“ in Amberg, bei dem wir den gesamten Erlös an Kein Bock auf Nazis spenden. Es ist toll zu sehen wie die Resonanz ist, egal ob Punk, Antifa, Hip Hop, Elektro, und weiß Gott was noch, das Feedback hierzu ist immer sehr positiv. Wir konnten für dieses Konzert schon Bands wie Montreal, Radio Havanna, Die Abstürzenden Brieftauben, uvm. gewinnen was für uns ein super Erlebnis und eine tolle Bestätigung war.

ABSTÜRZENDE BRIEFTAUBEN – Sänger Micro im Interview

AFL: Mit welche Band würdet ihr gern einmal auf Tour gehen und wo sollte die Tour dann stattfinden?

AKD: Da gibt es sehr, sehr viele! Egal ob jahrelange befreundete Bands, Bands aus der Region oder einfach nur die Szenehelden die man kennt. Da wir drei Leute sind und jeder natürlich andere „Lieblingsbands“ hat wäre das eine recht lange Liste.

AFL: Vor ein paar Tagen fand die Präsidentschaftswahlen in den USA statt. Was sagt ihr zu dem Ergebnis? Nächstes Jahr sind auch wieder Bundestagswahlen. Mit einem Ergebnis rechnet ihr da?

AKD: Momentan zeigen alle mit dem Finger auf die USA und belächeln die Leute wie dumm sie doch wären, aber wie du schon sagst, 2017 sind Bundestagswahlen und dann schauen wir einmal…

Nicht nur in den USA, sondern auf der ganzen Welt ist ein Rechtsruck zu spüren, traurig aber wahr. Man hat das Gefühl, dass man gegen Wände redet, wenn man das Gespräch sucht bzw. sich einmal auf ein Gespräch einlässt. Die bisherigen Landtagswahlen haben gezeigt, dass das Thema Rechtsextremismus zu lange belächelt wurde und nicht ernst genug genommen worden ist!

Man kann nur an die Vernunft der Menschen appellieren.  Der langsam fallende Trend der AfD und das es viele Menschen gibt die sich diesen entgegenstellen und nicht zurückstecken, macht uns Hoffnung. Auch wir geben die Hoffnung nicht auf und machen weiter.

AFL: Was hört ihr den sonst momentan so?

AKD: Sehr viel. Es gibt so viel gute Musik! Ich denke, wenn wir alle Bands aufzählen, dann sind wir morgen noch nicht fertig. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass es eine tolle Mischung ist und uns die Fahrten zu den Konzerten wesentlich erträglicher macht.

AFL: Danke für das Interview! Habt ihr noch etwas, dass ihr loswerden möchte oder irgendwelche Abschlussworte?

AKD: Wir haben zu danken! Im Grunde wollen wir einfach nur ein Danke raushauen, ein Danke für alle die uns über die ganzen Jahre unterstützt haben, uns den Rücken frei halten und uns das Ermöglichen was wir betreiben. Als Abschlusswort wollen wir jeden mit auf den Weg geben:

JEDER kann etwas bewegen, egal in welcher Form! Oft ist es nicht einfach, aber das hat auch nie jemand behauptet. Das schönste was man erleben kann ist es, die Veränderung zu sehen die man selbst bewirkt hat, die man selbst ist.

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