Nach einem Demo (2016) und der Debüt-EP Half Empty (2017) legten Disavow über Refuse Records und Epidemic Records 2019 auch ihr erstes, selbstbetiteltes Studioalbum vor. Dort präsentiert sich die Vegan Straight Edge Band aus Schweden noch einmal deutlich wütender und roher als auf ihren ersten Outputs. Auch die Produktion wurde noch einmal deutlich nach oben geschraubt – was für eine Wand von Sound! Ulf Blomberg von Hobo Records hat beim Aufnehmen und Mischen der Songs in seinem Studio wirklich ordentliche Arbeit geleistet!
Die Band um aktuelle und ehemalige Mitglieder von Anchor, Gust und Painted Wolves kredenzen dem Hörer ein Hardcore-Punk-Cocktail, der von Roh- und Direktheit nur so strotzt. Das Ganze erinnert so ein wenig ein Thrash Talk, nur dass der Sound etwas „aufgeblasener“ ist. Das ein Großteil der Songs, oft weit, unter zwei Minuten liegen, spricht eine klare Sprache: Es wird sich kurz gehalten, meist aufs Gaspedal gedrückt und ohne viele Breakdowns darauf los geknüppelt.
Wenn ich die Platte so höre, stellt sich für mich die Frage, weshalb Disavow noch weitestgehend unbekannt sind. Wenn eine Band aus den Staaten so ein starkes Debüt vorgelegt hätte, wäre es gut möglich, dass dies anders wäre.