Friedemann - Mehr Sein als Schein (Live II)
Friedemann - Mehr Sein als Schein (Live II)

Friedemann kann man sicherlich viel vorwerfen. Das berühmte „preaching to the converted“ sicher nicht. Klar, natürlich spielt er vor vielen Gleichgesinnten. Doch mit seiner eigenen Meinung hält er nicht hinter dem Berg. Und so hat wohl jeder, der bei seinen ziemlich langen Konzerten hinausgeht, ein paar Lebensweisheiten mitgenommen. Als Bauer, Familienvater, Liedermacher und Punkrock-Sänger ist Friedemann auch kein fauler Punker, der in den Tag hineinlebt. Er hat viel gesehen, viel erlebt und die Freude an seiner Passion nicht verloren. Dazu gehört auch, nicht den normalen Weg zu gehen.

Mehr Sein als Schein (Live II) ist, wie der Name schon sagt, das zweite Livealbum. Es erscheint ausschließlich auf Vinyl. Limitiert auf 500 Exemplare (180 g Doppel-Vinyl) in hochwertiger Hülle mit Download-Coupon. Da bekommt man was für sein Geld. Insgesamt 20 Songs plus Intro, vorgetragen von Friedemann und Band. Dazu sehr viele Ansagen, die unter anderem auch zeigen, wie das Musikbusiness funktioniert und das von O wie Onkelz bis H wie Hosen nur ein kleiner Weg zu gehen ist. Man muss nicht allem zustimmen, was Friedemann so von sich gibt, sagt er auch selbst. Man soll ihn nicht höher hängen als er ist. Aber den Job als fahrender Musikant macht er gut und er ist vor allem eins: ehrlich und geradeaus. Und das macht dieses Album sehr sympathisch.

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Musikalisch wird sicherlich jeder froh, der auch seine Soloalben mag und schätzt. Mit COR, seiner Hauptband, konnte ich irgendwie nie was anfangen, aber solo fand ich ihn immer besser und prägnanter. Krasse Lieder mit klar politischen Texten wie Lampedusa Blues, Die Alternative (gegen die AFD) und Propaganda wechseln sich ab mit eher persönlichen, ruhigen Stücken wie Lied aus Stille, Segeln und Nichts können (aber alles machen!). Klar gibts auch ein paar Überschneidungen zum ersten Livealbum Unterwegs, aber ich finde das macht nix. Ein fantastisches Livealbum ist es jedenfalls geworden. Schade, dass es so stark limitiert ist.

Achso, mitgeschnitten wurde das Album auf der 2018er Tour auf dem vorletzten Konzert am 23. November 2018 im Berliner Lido. Anwesend war fast seine komplette Band COR, neben ihm also noch Janko, Johannes Hinz am Schlagzeug und Matthias Arndt am Bass, dennoch natürlich ein Akustik-Konzert.

Side A
1 Intro
2 In euer Ohr
3 Paola
4 Nackenbrecher Blues
5 Zweifel
6 Geräusch

Side B
1 Eigensinn
2 Anders gedacht
3 Lied aus Stille
4 Freiheit
5 Propaganda
6 Die Alternative

Side C
1 Haben und Brauchen
2 Gejammer
3 Seesucht
4 Ja sicher
5 Nichts können

Side D
1 Segeln
2 Lampedusa Blues
3 Wo bleiben wir
4 Gelassen

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– Playlist: Happy Release Day

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