Es ist Dienstagabend und das Palladium in Köln ist rappelvoll. Hat mich die Deutsche Bahn heute ausnahmsweise einmal nicht im Stich gelassen, so aber die Running Order. Denn Pest Control haben eine satte halbe Stunde eher angefangen und obwohl ich überpünktlich war, konnte ich von den Crossover Hardcore/Thrashern aus Leeds nur den letzten Song mitbekommen. Schade eigentlich.

Danach spielten Harms Way und wie ein Hammerschlag feuerten die Jungs aus Chicago mit allem was sie hatten. Frontmann James Pligge steht nur selten still und dominiert die Bühne von Anfang an. Mit dem ultragroovigen Infestation beendeten dann die Amerikaner ihr Set.
Basement war für mich die Überraschung des Abends mit ihrem Soft-Grunge/Post-Hardcore. Whole, Fading oder For You The Moon gaben die Engländer zum Besten. Die abwechslungsreichen Songs kamen gut beim Publikum an und bei der Schlußhymne Covet wurde kräftig mitgesungen.

Headliner waren Knocked Loose. Mit Thirst legte die Metalcoreformation aus Kentucky los und die Stimmung explodierte. Egal ob Deep in the Willow, Mistakes like fractures oder Piece by piece, Knocked Loose haben wie eine Maschine abgeliefert und die Fans feierten diesen Sahneauftritt mit Crowdsurfing und Moshing.

Die sechs Stunden Zug Rückfahrt hätte ich mir zwar sparen können, war aber auch irgendwie geil. Erklär mal normalen Leuten, dass man neun (!) Stunden unterwegs ist, um vielleicht grade mal 3 Stunden Kultur zu erleben. Am unfreiwilligen Haltestopp Hamm traf ich übrigens einige gestrandete Fans von Limp Bizkit, die in der Westfalenhalle gespielt hatten. In den Gesprächen war man sich einig, dass auch die Truppe um Fred Durst und Wes Borland geliefert haben.
Text und Fotos by Jupp Jansen