Auftakt der Only True Believers Remain-Tour in Münster: Eine fast ausverkaufte Sputnik-Halle, ein klasse Support sowie zwei ausgezeichnete Schwergewichte. So viel zu den nackten Randnotizen des Konzerts.
An diesem regnerischen Donnerstagabend machte zuerst der allabendliche Feierabendverkehr einen Strich durch die Rechnung: Headbussa aus der französichen Hauptstadt eröffneten das Konzert leider ohne uns. Schade, denn man hatte schon einiges über die HC-Band aus Paris gehört. Somit ging es dann erst mit Combust richtig los. Ihre Interpretation des NYHC zündete sofort und das Quartett legte einen klasse Auftritt hin. Ihre Mischung klang wie eine moderne Version von Sick Of It All, denn Frontmann Andrew klang ein wenig wie der kleine Bruder von Lou Koller. Definitiv eine Band, die man im Auge behalten sollte.
Nasty zogen dann wieder alle Register und ballerten alles in Schutt und Asche. Irgendwo zwischen Hardcore, Metal und weiß-der-Geier-was untermauerten die Belgier ihre Ausnahmestellung in der Szene. Matthy ist einfach ein geiler Frontmann, bei dem diabolisches Stageacting sowie charismatisches Auftreten nah beieinander liegen. Höhepunkte des starken Auftritts waren neben einer klasse Performance aller Nasty-Musiker sicherlich das „Stagediven“ des Rollifahrers sowie ein kruder Auftritt eines Pärchens vor der Bühne. Die beiden traten, würgten und prügelten sich die ganze Zeit im Moshpit, was nicht nur die Musiker schulterzuckend und stirnrunzelnd zur Kenntnis nahmen.
Die Kalifornier Terror legten dann nochmals eine Schüppe drauf und verwandelten schon nach wenigen Songs die halbe Sputnikhalle in einen einzigen Pit. Hat jemand von euch schonmal Scott Vogel & Co. schlecht performen sehen? Ich weiß nicht, wie oft ich die Amerikaner bislang schon gesehen habe, aber sie haben mich immer gepackt. So wie auch an diesem Abend: Geile Show mit einer klasse Setlist, die keine Wünsche übrig ließ. Wer als HC-Fan nicht bei Songs wie Overcome, Stick tight oder Always the hard way abgeht, dem ist nicht mehr zu helfen. Die Kirsche auf der Sahnetorte war dabei Hard lessons, was man seit einigen Jahren nicht mehr live gespielt hat. Großartig!