Hier ist der dritte Longplayer der Band La Inquisición aus Barcelona. Auf jeden Fall Punk, die Beschreibung sagt düster, ich sage auf jeden Fall aggressiv und anprangernd. Ich muss gestehen, dass ich wenig Musik bis dato mit spanischem Gesang gut kenne. Meist im Ska oder Ska-Punk Bereich gibt es da bekanntere Vertreter außerhalb der spanisch sprechenden Gefilde. Da geht es eher sonnig zu, hier wird jetzt auf spanisch geschimpft, hat aber trotzdem den melodischen Flow, die diese Sprache so mitbringt.
Los geht es mit einem echt dicken Basslauf, der Sound des Basses gefällt mir auf der Platte eh gut und der rollt und schiebt durch alle Songs. Mittenlastiger Punkrock-Gitarrensound der Platz lässt für Drums, Bass und die Stimme. Wie gesagt es wird geschimpft, kratzig gesungen, auch geshouted, aber stets mit Melodielinien, die jedoch nicht zu überschwänglich ausfallen. Die Refrains durch Chöre für den Nachdruck unterstützt. Beim Tempo eher im mittleren Bereich gehalten, trotzdem haben die Songs aber ordentlich Druck. Hier und da mal Gitarrenmelodien reingebastelt.
Sozialkritische, menschliche Abgründe und der allseits zu verteufelnde Kapitalismus sind Themen, die ich aus der in englisch gehaltenen Beschreibung entnehmen muss, da ich des Spanischen nicht mächtig genug bin. Um Bier geht es nicht, das habe ich ohne Übersetzung verstanden.
Das ist Punkrock mit Hardcore -Einflüssen, der durch den echt guten und stimmigen Sound besticht. Also Produktion ist passend und rund. Artwork finde ich nicht so toll, erwarte ich eher gothic-lastige oder Avantgarde-Musik.
Anspieltipps sind für mich der Opener Mundo Invisible, Cien Colores und La Inquisicion, der Band-Konzeptsong. Aber die Qualität der Songs ist gleichbleibend stabil.
Fazit: Wer den Sommer mit spanisch austreiben will und ein wenig stinkige Herbststimmung sucht, ist hier richtig. Starkes Album ohne Überhits, aber zum laut mitsingen.