Harm/Shelter aus Gießen wird nicht bei wenigen als die nächste deutsche Hardcore Band gehandelt, die so richtig durch die Decke schießen wird. Nach ihrer EP The Evil Within aus dem Jahr 2014 legen Harm/Shelter im Juni 2016 mit ihrem Debütalbum Paycheck nach. Wir konnten mit Sänger Jay vorab ein Interview über das neue Album und die anstehende Releasetour mit World Of Pain & CDC führen.

Bandnamen sind so eine Sache […] wir sind auf Themen gekommen, die in den Songtexten immer wieder vorkommen, nämlich Widersprüchlichkeit und Irrsinn der Menschlichen Spezies.

(Jay zum Bandnamen Harm/Shelter)

Interview mit Jay von Harm/Shelter

AFL: Hey, wie gehts? Ihr veröffentlicht Anfang Juni euer erstes Album Paycheck. Vor ein paar Tagen habt ihr mit dem Song For The Low einen ersten Song draus als Hörprobe veröffentlicht. Gibt es bald ein paar mehr Songs aus Paycheck? Ende März habt ihr ja während einer Show in Frankfurt ein Video gedreht!

Harm Shelter PaycheckJay: Hi, cool hier dabei zu sein! Soweit geht es  ganz gut, danke der Nachfrage! Ja, das ist richtig und wir haben alle schon mega Bock auf das Release. Wenn man so viel Zeit und Energie in eine Scheibe gesteckt hat, möchte man sie logischerweise so schnell wie möglich den Leuten vorzeigen wie stolze Eltern ein Neugeborenes! Nur dass bei uns keiner höflich vorzutäuschen braucht, dass er das erschaffene schön oder toll findet – wir sind auf das Feedback sehr gespannt und freuen uns, falls alles gut bei den Hörern ankommt. Es werden noch 2 Musikvideos erwartet in denen neue Songs zu hören sein werden – haltet also die Ohren und Augen offen!

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AFL: Was kann der Hörer auf eurem neuen Album erwarten und wie unterscheidet sich Paycheck zu eurer letzten EP?

Jay: Auf unserem Album erwartet den Hörer unsere Musik, wie wir sie eigentlich schon immer präsentieren wollten. Wir haben uns dieses Mal unseren Wunschgedanken von Songwriting und Sound auf jeden Fall ein ganzes Stück genähert.

In der Scheibe steckt mega viel Wut und Krach, aber auch viel Flow, Rap Elemente sowie teils sehr deepe, nachdenkliche Texte, zumindest ist es das, was ich aus der schöpfenden Perspektive so sagen kann. Erwartet also satten Sound für den Mosh, Wut und Nachdenklichkeit in den Texten und ein paar neue Akzente in Sachen Rapflow auf die Lyrics.

AFL: Von welchen Bands wurdet ihr musikalisch auf dem neuen Album beeinflusst und welche Themen sprecht ihr auf Paycheck an?

Jay: Jetzt kann ich gerade nur aus meiner Sicht sprechen, denke aber dass wir ausnahmslos von allen Bands inspiriert wurden, die wir jemals gefeiert haben oder auch grade noch feiern. Da jetzt nur einige Namen zu nennen wäre den anderen Bands gegenüber unfair und auch nicht wirklich realistisch da wir unseren eigenen Sound zu erschaffen versuchen – da wird man auch eher unterbewusst beeinflusst von der Musik die man auf Shows hört oder die jeden Tag im CD Player hoch und runter laufen. Ich halte mich beim Texte schreiben ohnehin sehr an meinen eigenen Kopf, ich denke bei den Instrumenten ist das genauso.

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AFL: Ende Mai geht es zusammen mit CDC und World Of Pain auf Tour. Kennt ihr die beiden Bands persönlich und wie kam es zur Tour? Auf welche Shows freut ihr euch besonders?

Jay: Die Tour haben wir zum einen Matti von NASTY zu verdanken der uns da ins Gespräch gebracht hat (ein FETTES Shoutout und Danke an dieser Stelle an ihn und seine Jungs!). Zum zweiten natürlich BDHW Records da World Of Pain und CDC ja auch Lablemates sind und das Ganze dann auch mit ins rollen gebracht haben. Wir kannten die Bands bislang nicht persönlich und sind schon gespannt, wie man sich im Van so versteht am Ende des Tages! Wir sind auf jeden Fall mega gespannt und dankbar, dass wir ein Teil davon sein können! Wir freuen uns auf jede Show, gar keine Frage. Leider konnten wir jetzt zum Beispiel Concrete Fest nicht mitspielen, worauf wir uns mega gefreut hätten, sind allerdings durch so viele Tourtage mehr als entschädigt.

AFL: Wie kam der Bandname Harm/Shelter eigentlich zu Stande?

Jay: Durch langes kritisches nachdenken. Bandnamen sind so eine Sache, es gibt sie millionenfach und sollte die Musik, bzw. Intention und Inhalte einer Band decken. Dadurch sind wir auf die Themen gekommen, die in den Songtexten immer wieder vorkommen, nämlich Widersprüchlichkeit und Irrsinn der Menschlichen Spezies.

Harm: Wir schlachten ganze Völker nieder, vernichten Städte und verbrennen Landstriche, Kontaminieren unseren Lebensraum und verursachen Katastrophen von nie gedachtem Ausmaß, töten uns gegenseitig und suchen regelrecht das Feindbild in anderen Menschen, unterdrücken die Schwachen und sind so häufig doch so lächerlich klein in unserem primitiven Handeln und Denken, als wären wir nie über die tierischen „Fressen oder Gefressen werden“ – Instinkte eines Tieres hinausgekommen.

Shelter: Auf der anderen Seite stehen Dinge wie Liebe, Fürsorglichkeit und das Schützen und Erhalten dessen, was uns lieb und teuer ist. Es bezieht sich folglich auf das Paradoxon des Menschlichen Wesens, unser widersprüchliches Verhalten, das in unserer Natur liegt und ein ewiges auf und ab ist, fast wie ein Kampf von Gut gegen Böse – was aber an dieser Stelle schon sehr Platt dargestellt wäre, da dies ja auch im Auge des Betrachters liegt, was nun Gut oder Böse ist.

 Harm/Shelter veröffentlichen Ende Mai 2016 ihr erstes Album "Paycheck" auf Beatdown Hardwear.
Harm/Shelter veröffentlichen Ende Mai 2016 ihr erstes Album „Paycheck“ auf Beatdown Hardwear.

AFL: Was plant ihr noch so für das Jahr 2016? Werdet ihr später im Jahr noch eine weitere Tour spielen?

Jay: Falls Zeit und Organisation dies Zulassen könnte es sein, allerdings kann man dazu noch nichts sagen. Wir werden so oder so noch einige Shows spielen dieses Jahr.

AFL: Geht in eurer Heimatstadt Gießen noch Show-mäßig etwas? Früher hat man häufig von Shows im AK44 gelesen und ich war selbst an und an in Gießen zu Besuch. Ehrlichgesagt bekommt man heute nur noch selten was aus Gießen mit!

Jay: Gießen ist momentan wirklich etwas leer gefegt was Shows angeht, aber im AK geht auf jeden Fall immer noch was. Es ist aber so, dass viele Leute weggezogen sind oder aufgehört haben, welche sich früher viel um Shows bemüht haben.

AFL: Welche Bands sind bei euch momentan so angesagt und welche deutsche Bands sollte man eurer Meinung nach in der nächste Zeit nach dringend auschecken?

Jay: Auch hier finde ich es der Diplomatie halber schwierig einige Bands zu nennen, ohne dabei Bands zu vergessen oder nicht zu erwähnen, die es allerdings mehr als verdient hätten!
Um nur einige zu nennen, die ich/wir feiern: Nasty, Gone To Waste, Deluminator, Human Touch und viele mehr.

AFL: Mit welcher Band würdet ihr den einmal am liebsten auf Tour gehen? Und wo wäre die Tour?

Jay: Ich denke wir sind schon erstmal mega happy unsere jetzt anstehende Tour zu fahren und sind dankbar für jede Band mit der wir auf Tour kommen, welche auch immer wir feiern! Ich persönlich hätte im Moment richtig bock mit Nasty, Trapped Under Ice oder Desolated ne Tour zu fahren.

AFL: Das wäre meine letzte Frage. Habt ihr noch Anmerkungen oder ein paar Abschlussworte?

Jay: Vielen Dank für das Interview und ich hoffe man schreibt sich mal wieder! An den Rest kann ich nur sagen, kommt zu den Shows, supportet die Bands die ihr feiert wie ihr nur könnt und kommt zu den Shows, habt Spaß, geht ab und singt mit – ihr haltet das Ding am Leben!

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– Playlist: Happy Release Day

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