Sooo…Ich würde mal sagen besser spät als nie. Hier sind nun endlich meine Eindrücke vom SBÄM Fest 2019 im österreichischen Wels. Das Line-Up der vergangenen Festivals im Alten Schlachthof hatte mir schon mehrfach Gänsehaut bereitet, doch leider hatte ich es terminlich nie geschafft nach Wels zu fahren. Daher freute ich mich umso mehr, dass es dieses Jahr nun endlich mal geklappt hat.
Tag 1 auf dem SBÄM Fest 2019
Nach der Ankunft in Wels erkundeten wir zunächst mal den Alten Schlachthof und fühlten uns direkt sehr wohl. Nach einem ausgiebigen Test ob die Köche ihr Handwerk verstehen, starteten wir den ersten Tag mit den Polen von CF98. Richtig tolle Show! Auf Platte konnten sie mich zuhause nicht wirklich überzeugen, aber live haben sie Spaß gemacht. Weiter ging des mit den Bombpops. Bei denen verhielt es sich allerdings gerade umgekehrt. Die Band höre ich mir immer mal wieder gerne an, aber auf der Bühne war sie einfach nur langweilig. Nun kam Authority Zero mit ihrem Akustik-Set. Was soll ich sagen? Pure Gänsehaut vom ersten bis zum letzten Ton! Mit Get Dead, Teenage Bottlerocket und Anti-Flag ging es hochkarätig weiter. Um 00:30 Uhr standen dann endlich die Toy Dolls auf der Bühne, die es auch nach 40 Jahren noch nicht satt haben ihr Publikum mit albernen Späßen und eingängigen Melodien zu beglücken. Für mich ein super Abschluss eines langen ersten Tages.
Tag 2 auf dem SBÄM Fest 2019
Da meine liebe Frau am zweiten Festivaltag Geburtstag hatte, nutzen wir die Chance und zischten vormittags kurzerhand ins nahe Salzburg zu einem unserer Lieblingsestaurants (unbedingt checken: Uncle Van’s). Pünktlich zu Spanish Love Songs standen wir wieder vor der Bühne. Ich muss gestehen: Von denen hatte ich mir eigentlich mehr erwartet. Doch der Trost kam sofort ums Eck – und zwar in Form von Mr. Walt Hamburger. Der konnte mich dann komplett überzeugen. Ein sehr sympathischer Kerl. Anschließend kam mit den Israelis von Not On Tour eine Band, die gefühlt always on tour ist. Wie immer überragend gut! Weiter im Programm ging es mit den Lillingtons, Useless ID und Authority Zero. Letztere kamen mir bei ihrem Auftritt – diesmal mit Strom – allerdings ziemlich hektisch vor. Sie konnten mich leider nicht überzeugen. Mit Good Riddance kam nun eine der Bands, die für mich schon seit Mitte der 90er zu meinen persönlichen Top Ten gehören. Was die Songauswahl anging wurde ich nicht enttäuscht. Allerdings wirkten sie etwas müde (00:30 Uhr und letzte Station ihrer Tour).
Tag 3 auf dem SBÄM Fest 2019
Am 3. Tag schafften wir es tatsächlich mal etwas zeitiger aufs Gelände. Die Spoilers wollte ich auch keinesfalls verpassen. Super coole Band! Auch The Last Gang überzeugten mich live komplett. Eine sehr sympathische Band. Mit Antillectual und I Against I kam auf der Hauptbühne ein niederländisches Doppel, das wir zum ersten mal erleben durften. Vorallem I Against I kamen bei uns super an. Sie waren übrigens die erste europäische Band, die es 1996 auf Epitaph Records geschafft hat. Consumed waren für uns ebenso eine Premiere. Auch wenn ich ihre letzte EP eher enttäuschend fand, live gingen sie ab wie Schmitts Katze! Bad Cop / Bad Cop, Smoke Or Fire und die Real McKenzies standen als nächstes auf der Bühne. Nun sollte mit Snuff die Band auftreten, auf die ich mich am meisten gefreut hatte. Doch leider muss ich sagen, dass ich in ca. 23 Jahren als Konzertgast kaum etwas enttäuschenderes gesehen habe. Keine Ahnung, ob die Band einfach nur bocklos war oder der Sänger/Drummer tatsächlich nach jedem Song gefühlte fünf Minuten lang eine Pause brauchte, die die anderen Bandmitglieder mit dummem Gelaber gefüllt haben. Jedenfalls hatten wir nach etwa 20 Minuten genug und gingen. Den Headliner des Tages Jaya The Cat ließen wir sausen.
Fazit zum SBÄM
Das SBÄM-Fest ist ein tolles Indoor-Festival, das vor allem für ältere Herrschaften wie mich, die in den 90ern mit Fat Wreck, Burning Heart und Epitaph aufgewachsen sind, ein Traum ist. Als Liebhaber des Skatepunk lässt das Line-Up wirklich keine Wünsche offen. Auch die Größe und die Location sind für meinen Geschmack perfekt. Besonderes Lob möchte ich noch dem Küchenteam des Veranstalters aussprechen. Mit täglich wechselnden Gerichten sorgten sie für etwas Diversität auf der Speisekarte. Ansonsten gab es noch zwei Food-Tucks die beide Burger anboten.
Doch wo Licht ist, ist auch Schatten und so gibt es für mich einen sehr großen Kritikpunkt. Ich finde es allen Beteiligten gegenüber unfair den Headliner erst um 00:30 Uhr starten zu lassen. Das Publikum ist größtenteils gesättigt und müde und auch die Bands machten nicht mehr den frischesten Eindruck auf mich. Außerdem nahm das Publikum im Laufe des Auftritts rasant ab. So war der Saal schon immer sehr spärlich gefüllt, als die Toy Dolls und Good Riddance die Bühne verließen. Ich glaube daher, dass eine handvoll weniger Bands dem Festival gut tun würden.
[…] Ausgabe, mit Ausnahme eines Kritikpunkts, auf jeden Fall begeistert, wie ihr nochmal in seinem Bericht dazu nachlesen […]