Alf hat mal gesagt, „Es gibt verschiedene Arten einer Katze das Fell abzuziehen“ und das trifft auch auf Interviews zu. Es gibt da die klassischen Live-Interviews, Interviews per Telefon, per Videoanruf und eben auch per Mail.
Gerade Letztere haben zwar den Nachteil, dass man auf die Antworten nicht noch einmal tiefer eingehen kann und so das Interview manchmal etwas unrund daherkommt, dafür steht im Vorfeld aber auch nicht soviel Koordinationsaufwand bevor. Man schreibt lediglich die Fragen runter, schickt sie der PR-Agentur, diese schickt sie weiter an die Künstler*innen und dann geht es denselben Weg wieder zurück.
Ein Nachteil kann dabei allerdings sein, dass erst sehr viel Wasser den Rhein runterfließt, bis man die Antworten zurück bekommt. So vergehen gerne mal nicht nur Tage sondern auch Wochen.

Ähnliches hatte ich auch in diesem Fall erwartet, denn schließlich ist Ingo Donot, ääähhh in diesem Fall wohl eher Knollmann, derzeit ein gefragter Mann und das beruflich wie auch privat.
So hat seine Familie kürzlich zum zweiten Mal Zuwachs erhalten und durch seine neu gegründete Band Duchamp und ihr kürzlich veröffentlichtes Debütalbum Slingshot Anthems (Review) ist er zusätzlich nicht nur ein gefragter Vater, sondern auch ein gefragter Interviewpartner.
Darum ging ich schon davon aus, dass erst ein paar Tage ins Land gehen würden, bevor ich die Antworten zurückerhalte, als ich sie gestern um 14:22 an die Agentur sendete. Als mir dann 2 Stunden und 54 Minuten später mein Telefon mitteilte, dass mein Posteingang eine weitere Mail zu verzeichnen hatte, schaute ich nicht schlecht…die Antworten waren da. Absoluter Rekord!

Wie es zu dieser Rekordzeit kam, konnte ich Ingo im Nachgang leider nicht mehr fragen, dafür konnte ich ihm aber vorweg Fragen zur Entstehung seiner neuen Band, der Zauberkraft des 90s Punk und den weiteren Plänen mit Duchamp stellen.

- NEWSLETTER -

Für Duchamp kommen solche Shows schon gar nicht in Frage. Da werden wir erst spielen, wenn es wieder geht – und zwar ganz old school in kleinen Clubs oder auf evtl. ausgewählten Festivals. Stadtfeste und dergleichen können wir uns nicht vorstellen – und Bierbänke schon gar nicht.

AFL: Erst einmal noch alles Gute nachträglich. Du hast ja kürzlich deinen 45. Geburtstag feiern dürfen. Hast du dir mit der Band Duchamp auch so eine Art eigenes Geburtstagsgeschenk gemacht?

Ingo: Vielen lieben Dank! Old dogs don’t die, haha… Naja, wenn man ehrlich ist, ist „Slingshot Anthems“ ja schon seit über einem Jahr fertig und wir mussten einfach warten mit der Veröffentlichung, weil auch die Vinylpresswerke weltweit von der Pandemie betroffen sind und nur auf Sparflamme arbeiten derzeit. Aber ja – es fühlt sich schon an wie ein Geschenk, unser Baby jetzt endlich wirklich in den Händen zu halten…!

AFL: Gerne würde ich dir die Frage stellen, wie man euren Bandnamen ausspricht….ist als Mailer aber wirklich schwer. Versuche es doch bitte mal in Lautschrift.

Ingo: Es lohnt sich, zu diesem Zweck den Film „Stand By Me“ anzuschauen. Teddy Duchamp ist unser Lieblingscharakter aus dem Film bzw. dem dazugehörigen Buch „Die Leiche“ von Stephen King. Ein liebenswerter Loser mit dem Herz auf der Zunge und andauerndem Blitzen im Kopf. Und der Name wird demnach nicht französisch ausgesprochen, sondern: Dü-Tschämp!

AFL: Auch wenn du die Frage wahrscheinlich schon tausend Mal beantworten musstest: Wie kam es eigentlich zur Bandgründung?

Peter_Duchamp by Dennis Dirksen

Ingo: In aller Kürze: Ich bin im Mai vergangenen Jahres von meinem alten Freund Peter Tiedeken von Pale/Robocop Kraus angeschrieben worden nach 15 Jahren Funkstille, ob wir nicht gemeinsam eine Band im Stile von Kid Dynamite oder Lifetime aufmachen möchten. Er hat mich zum Recorden von Vocals über seine Demospuren in meinem Badezimmer daheim überredet und nach 2 fertigen Songs war klar: Das ist alles zu gut, um es im Giftschrank versauern zu lassen.

Kruse_Duchamp by Dennis Dirksen

Daher haben wir dann den Kruse von Adam Angst und Benni von Schrottgrenze verpflichtet, weil auch die eine große Liebe für 90er East Coast Hardcore mit Herz haben. Nach 3 Wochen hatten wir dann verrückterweise 13 Songs komplett fertig, ohne uns überhaupt mal gesehen zu haben wegen Corona. Im August vergangenen Jahres haben wir uns dann im Donots eigenen Studio Heavy Kranich mit Phil Meyer, Guido und Purgen von den Donots eingeschlossen und innerhalb von 4 Tagen die Instrumentals aufgenommen und anschließend in einer 16 Stunden Session alle Vocals am Stück.

Bennie_Duchamp by Dennis Dirksen

Last but not least haben wir dann ein paar unserer Lieblingskünstler der Szene angeschrieben und um ein Feature gebeten – und alle haben sie direkt zugesagt: Dave Smalley von Dag Nasty/Down By Law/ALL, Stephen Egerton von den Descendents, Brian McTernan von Battery/Be Well und Jason Shevchuk von Kid Dynamite.

AFL: Wie habt ihr das eigentlich in der Entstehung des Albums organisiert…habt ihr euch Demos von links nach rechts geschickt oder euch auch relativ zeitnah live getroffen?

Ingo: Wir haben wirklich einfach daheim, jeder für sich, an den vorhandenen Demospuren gearbeitet, Ideen in den Raum geworfen und aufgebaut auf das, was die anderen so rumgeschickt haben. Das hat sich verrückterweise wahnsinnig gut befeuert gegenseitig, so dass klassische Proben gar nicht notwendig waren. Garageband macht einiges möglich.

AFL: Ihr habt ja auch nur vier Tage für die Aufnahmen gebraucht, woran lag das deiner Meinung nach und hast du dich danach mal geragt, warum es gerade bei diesem Album und in der Bandkonstellation so fix ging?
Mit den Donots dauert der Aufnahmeprozess bestimmt länger oder habt ihr das auch mal in vier Tagen geschafft?

Ingo: Wir haben uns selbst dieses – eigentlich völlig unrealistische und für Phil,  Guido und Purgen auch echt unmenschliche – Zeitfenster gesetzt, weil wir einerseits in der Coronazeit nicht zu lange aufeinander rumhängen konnten/wollten, wir kein wirkliches Budget für die Aufnahmen hatten und schlussendlich aber auch einfach fanden, dass man so diese Momentaufnahme (schnell geschriebene Songs brauchen schnell recordete Versionen) in ihrer Ungeschliffenheit am besten in Szene setzen kann. Mit den Donots ist’s eigentlich nicht großartig anders, nur dass wir da eher im Studio gemeinsam schreiben und dann direkt versuchen, den Moment einzufangen. Aber das machen wir dann in diversen Sessions, das ganze Jahr über.

AFL: Da ich auch Besitzer eines C64 und eines Amiga 500 war, habt ihr mir mit eurem Video zu Video Games & Coffee eine Riesenfreude gemacht.
Zool, Another World, Giana Sisters, usw., da kamen echt Erinnerungen hoch und ich freue mich schon demnächst, auf dem Dachboden meiner Eltern, nach den Relikten zu suchen.
Wenn du drei Spiele nennen müsstest, vor welchen hast du am meisten Zeit verbracht und wie viele Joysticks hast du in deinem Leben wohl zerstört?

Ingo: Puh, sehr schwer zu beantworten. Ich zocke seit Anfang der 80er Jahre und mein Erstkontakt war Mr. Do in einer Arcade All Ages Halle in Italien. Wahrscheinlich hab ich auf viele C64 Games die meiste Zeit verwendet (Bubble Bobble, Spindizzy, Pitfall 2 etc.), aber natürlich sind die Games heutzutage viel länger. Denke, die meisten abgespeicherten Spielstunden habe ich bei Elder Scrolls: Oblivion verbraten: 164 Stunden reine Spielzeit. Ansonsten zocke ich Stunde um Stunde an den ganzen Soulsborne Games von Japan Studios.

AFL: Und um kurz in der damaligen Zeit hängen zu bleiben, ich habe gelesen, dass ihr euch nach Teddy Duchamp aus Stand By Me benannt habt.
Ist das richtig und wenn ja, wie kam es dazu bzw. warum gerade er?
Schießlich wäre dann ja auch Chambers, Lachance oder Tessio eine Möglichkeit gewesen.

Ingo: Teddy ist wunderbar impulsiv und großmäulig. Er ist nicht der schlauste, aber ein echter Freund, auf den man immer zählen kann – im Zweifelsfall auch mit geballten Fäusten. Eigentlich auch ein sehr trauriger Verlierer, aber er lässt sich niemals unterkriegen. Die perfekte Coming-Of-Age-Analogie für 4 Fourty-Somethings, die immer noch nicht wissen, ob sie jemals erwachsen werden.

AFL: Auch das neue Video zu Teeth Gone Missing sprüht vor Nostalgie. Bist du auch ein Mensch, der viel im gestern lebt und gerne mal sein Umfeld mit alten Geschichten nervt?

Ingo: Ich halte mich eigentlich für einen Menschen, der sehr im hier und jetzt lebt, aber ich werde nach ein paar Bier, sehr zum Leidwesen der Donots und Duchamp, gern mal nostalgisch und redselig. Und wenn man 27 Tourjahre mit über 1200 Konzerten in 21 Ländern auf dem Buckel hat, dann gibt es dementsprechend auch einfach viel zu erinnern und zu erzählen. Das sieht man ja auch an dem Buch „Heute Pläne, Morgen Konfetti“, welches wir Donots dieses Jahr mit Ingo Neumayer zusammen veröffentlicht haben. Das zeichnet unseren kompletten Werdegang nach und da kommen dann eben auch so alte Stories dabei raus wie unsere erste Japan-Tour, wo damals wie in einem schlechten Boygroup-Roadmovie ganze Straßenzüge für uns gesperrt wurden nach einem Konzert…

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

AFL: In der vorherigen Frage habe ich das Wort “auch” gebraucht, da ich auf jeden Fall so jemand bin, der gerade im Punk sehr in der Vergangenheit lebt.
Ohne jemanden oder auch dir jetzt näher treten zu wollen, aber meiner Meinung nach war Punk (egal ob Deutschpunk oder East- oder West-Coast) nie wieder so gut wie in den 90ern (mit ein paar Ausnahmen).
Würdest du das unterschreiben und wenn ja, woran liegt das deiner Meinung nach, dass viele Bands über die Jahre ihr Feuer verlieren und nur noch die Glut übrig ist?

Ingo: Ich glaube Punk ist sehr zeitlos und die liebste Punk-Ära eines jeden einzelnen hat ja auch immer viel mit dem Erstkontakt mit Genre und Bands zu tun. Dieses erste Mal, dieser Wow-Effekt – das nimmt natürlich immer weiter ab, weil man vieles schon gehört hat, evtl. schon woanders besser gehört hat und man mit 3 Akkorden das Rad ja nu auch nicht unbedingt neu erfindet/erfinden muss. Ich kann 90s Punk natürlich eine riesige Menge abgewinnen und höre das ganze Zeug immer noch täglich, bin aber momentan sogar noch mehr von 80er Zeug geflasht und höre wieder Cirlce Jerks und so.
Ich glaube, Bands, die gerade erst begonnen haben, machen sich noch nicht so viele Gedanken um ihre Außenwirkung oder darum, was den Leuten draußen gefallen könnte und wie sie sich selbst noch überraschen können mit neuen Songs. Je älter man wird und je mehr Musik man zusammen gemacht hat, um so größer werden auch die eigenen Ansprüche bei einigen Bands und bei anderen wird man evtl. sogar ein wenig zu routiniert oder zu bequem, weil man seine Nische gefunden hat. Dann stagniert das alles halt sehr schnell und man verheddert sich in der eigenen Historie. Das versuchen wir mit den Donots tunlichst zu vermeiden. Duchamp hat noch keine Backstory und keinen Backkatalog, also gibt es nix, was wir schon bis zum Erbrechen durchexerziert hätten.

AFL: So und nun möchte ich den nerdigsten Höhepunkt dieses Interviews erreichen…ich habe über einen Facebook-Post erfahren, dass wir neben alten Computerspielen noch eine Leidenschaft teilen und zwar ganz bestimmte Filme.
Nenne doch mal einen deiner Lieblingsfilme von Zucker, Abrahams, Zucker und dein Lieblingszitat.
Ich sage nur: „Die Moral auf diesem Stützpunkt ist total im Arsch! Hier sehen Sie mal aus dem Fenster. Tot! Keiner rührt sich. Es ist fast wie auf einem Bild! Roy, Rooy! Ach!“ 

Ingo: Hahaha, Lloyd Bridges Zitat! Genial! Ich glaube, das komplette Verhör von Police Squad mit Sally Decker ist der unbestrittene Gaga-Höhepunkt aller Filme dieses Genres. „Haben Sie Zweimann erschossen?“ „Nein, Einen!“ „Einen ist der Besitzer einer Reifenfabrik!“ Wahnsinn!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

AFL: Nun aber zurück zur Musik. Euer Album Slingshot Anthems wartet u.a. mit einer Menge an Gastauftritten auf.  So sind Jason Shevchuck, Brian McTernan, Dave Smalley und Stephen Egerton zu hören.
Wie kann ich mir das vorstellen? Habt ihr einfach gedacht, dass es cool wäre, wenn sie dabei wären, das Telefon genommen und sie angerufen?

Und bei wem habt ihr euch die Zähne ausgebissen bzw. wen hättet ihr noch gerne mit auf der Platte gehabt?

Ingo: Als das Album fertig war, kam uns die Idee, das Album für uns selbst noch fanboymäßiger aufzuladen, indem wir einige unserer liebsten Künstler des Genres noch um ein Feature bitten. Und weil wir Donots eben schon so lange unterwegs sind, kennen wir natürlich weltweit viele Leute. Mit ALL waren wir beispielsweise Ende der 90er auf Tour für mehrere Wochen, Down By Law haben wir Mitte der 90er mal supported und an die Mailadresse von Shevchuk bin ich gekommen, weil ich in einem Kid Dynamite Homevideo deren Roadie wiedererkannt habe: Unser alter Kumpel Dave Hause von den Loved Ones. Dem hab ich dann eine SMS geschickt und er hat mir Jasons Kontakt weitergegeben. Brian McTernan wiederum kannten wir nicht persönlich, aber weil das Album neben Solitary Man auch auf End Hits Records rauskommt, war der Dienstweg über Oise ein kurzer, Brian anzufragen, der ja mit Be Well auch Teil der EHR Family ist. Es haben original alle Künstler zugesagt, die wir angefragt hatten in der Kürze der Zeit. Wenn ich nach den Sternen hätte greifen dürfen oder beim nächsten Mal greife, dann würde ich sagen: Zweites Duchamp Album mit Features von Ian McKaye, Henry Rollins, Milo Aukerman, Tim Armstrong, H.R. und Keith Morris. Hahaha, unrealistischste Interview-Antwort ever.

Duchamp - Slingshot Anthems (2021)
Duchamp – Slingshot Anthems (2021)

AFL: Wie wichtig waren eure Kontakte bei der Entstehung der Platte und der Band an sich? Der Donots-Status war da doch bestimmt hilfreich, oder?

Ingo: Ich glaube, die Platte an sich wäre auch so super geworden, aber weil wir mit den Donots ein eigenes Studio haben, war das natürlich schon mal die halbe Miete. Und ja – die Kontakte aus all den Jahren erleichtern natürlich auch vieles, siehe oben.

AFL: Viel es euch schwer die Entscheidung zu treffen, ob Duchamp nun einfach nur ein Zeitvertreib für euch sein soll oder ob ihr offiziell ein Album rausbringen wollt?

Ingo: Es war uns nach 2 Demos schon klar, dass das mehr werden muss als nur ein kreativer Ausgleich in der mageren Corona-Zeit. Aber dass „Slingshot Anthems“ wirklich dann über End Hits UND Solitary Man erscheint, macht klar, dass nicht nur wir als Band sehr an diese Songs glauben. Und das ist natürlich das allergrößte Lob!

AFL: Ihr habt es wirklich hinbekommen nach East-Coast zu klingen. War es schwer für euch in diesen Sound reinzukommen? Und habt ihr dabei versucht Bands zu kopieren oder die Musik von Bands wie Kid Dynamite oder Lifetime auch etwas weiterzuentwickeln?

Ingo: Wir haben schon sehr genau analysiert, was klassische Trademarks des East Coast Sounds sind. Das fängt bei diesen klassischen, zum Teil echt vertrackten Dan Yemin Lifetime/Kid Dynamite Riffs an und setzt auch gewisse Vocals und Melodien voraus, damit es so schön ruppig bleibt und nicht zu brav wird, was oftmals der Unterschied zu West Coast Core ist.
Wir haben aber nicht simpel kopieren, sondern einfach den maximalen Tribut zollen wollen. Daher haben wir auch diverse Demos verworfen, die nicht in den stilistischen Überbau gepasst haben. Auch soundmäßig war Phil, Guido und Purgen sehr schnell klar, dass das roh klingen muss und nicht zu geleckt. Alles, was halt die klassische Jade Tree, Revelation und Equal Vision Schule ist.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

AFL: Was waren vom Moment an, an dem ihr mit Duchamp begonnen habt, bis hin zur jetzigen Veröffentlichung, die größten Herausforderungen bei der Entstehung der Platte?

Ingo: Ich glaube, die größte Herausforderung waren die logistischen Anforderungen, die einem die Pandemie-Zeit abverlangt. Alles musste digital, per Mail und WhatsApp passieren. Ohne Probe, ohne gemeinsame Beratungsstunden an einem Ort und und und. Der Rest ging davon abgesehen wunderbar leicht von der Hand und das hört man der Platte glaube ich auch an.

Duchamp
Duchamp

AFL: Du hast mit den Donots unlängst beim Open Flair auch vor einem bestuhlten Publikum gespielt. Wie war das so? Laut den Fotos hätten sie die Bänke auch weglassen können, oder? Es gibt ja auch Stimmen die sagen, “Bevor ich bestuhlt spiele, spiele ich gar nicht”. Was denkst du dazu und plant ihr mit Duchamp auch aufzutreten?

Ingo: Mit den Donots machen wir in diesem Sommer 2 Ausnahmen, weil auch wir ansonsten seit über einem Jahr Autokino und Picknick-Decken-Shows kategorisch ablehnen. Diese Ausnahmen machen wir auch nur, weil wir die Buch-Veröffentlichung mit diesen 2 Shows (Ende August noch in der Columbiahalle Berlin) feiern – mit Lesung und Unplugged-Songs. Alles andere wäre zu weit entfernt von unserem Ethos und dem Gefühl unserer „normalen“ Live-Shows. Für Duchamp kommen solche Shows schon gar nicht in Frage. Da werden wir erst spielen, wenn es wieder geht – und zwar ganz old school in kleinen Clubs oder auf evtl. ausgewählten Festivals. Stadtfeste und dergleichen können wir uns nicht vorstellen – und Bierbänke schon gar nicht.

AFL: Ich persönlich hoffe nicht nur euch möglichst bald mal live erleben zu dürfen (verschwitzt in einem kleinen Club und nicht auf einer Bierzeltgarnitur), sondern auch auf weitere Releases von euch. Denn für mich war das Album das erfrischendste, was ich in diesem Jahr hören durfte und ich fordere klar mehr! Wie denkt ihr darüber oder ist das derzeit rein gar kein Thema für euch?

Ingo: Vielen vielen Dank für das Kompliment! 🙂 Wir schrauben hin und wieder aus Spaß schon an neuen Online-Demos. Mal schauen, wann wir das nächste Mal 4 Tage aufnehmen. Oder dieses Mal lieber nur 3 Tage, hahahah! Ich höre Phil, Guido und Purgen jetzt schon kotzen.

AFL: Neben der Musik hört man dich auch immer wieder mal als Host in einem Podcast oder aber in deiner regelmäßigen Show bei Radio Bob!. Dann zeichnest du ja auch noch und bist nun zum zweiten mal Vater geworden (alles gute auch noch zur Geburt des kleinen Milo Eddie). Wie bekommst du das alles hin? Wie bekommst du das alles unter einen Hut?

Ingo: Ehrlich gesagt weiß ich das selbst nicht so genau. Kaffee hilft.

AFL: So…nun aber genug der Fragen! Ich wünsche euch alles Gute und hoffe ein baldiges Wiedersehen oder -hören. Hast du noch irgendwelche letzten Worte?

Ingo: See you in the pit – wenn es wieder geht! Das reimt sich beinahe… schön! Herzlichen Dank für das Interview und merci für’s Auschecken von „Slingshot Anthems“!

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptierst du die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

Wir hatten Ingo auch kürzlich in unserer HC-History zu Gast.

- Werbung -
– Playlist: Happy Release Day

Beitrag kommentieren

Bitte gebe dein Kommentar ein
Bitte gebe dein Name ein