Die Hamburger Punk-Rock Combo Narcolaptic hat seit 26. Februar 2016 ihr neues Album Hypocretin am Start, welches auf Antikörper-Export erschienen ist. Wir konnten in einem Interview mit Bassist Don neben der neuen Platte über die anstehende Asien-Tour und andere Dinge reden.
AFL: Hey wie geht’s? Danke für das Interview! Könnt ihr euch einmal, für alle die euch bisher noch nicht kennen, kurz vorstellen?
Wir sind „NARCOLAPTIC“ aus Hamburg und spielen eine Mischung aus verschiedenen Stilen. Im Großen und Ganzen kann man es wohl unter Skate-Punk zusammenfassen.
AFL: Ihr habt am 26. Februar 2016 eure neue Album Hypocretin veröffentlicht. Was kann der Hörer auf dem neuen Album erwarten und wie gibt es Unterschiede zu euren vorherigen Veröffentlichungen?
Auf dem „Hypocretin“ Album werden dem Hörer 12 Tracks geboten. Die meisten davon in einem ziemlich amtlichen Tempo. Bislang haben wir nur Demo EP´s, ein Album, sowie einige Sampler-Beiträge veröffentlicht. Dafür hatten wir meist 1-3 Tage Zeit alles aufzunehmen und Mixen zu lassen.
Diesmal haben wir uns mehr Zeit genommen und alle Tracks selber in unserem Basement aufgenommen und von der Tonmeisterei Oldenburg Mischen & Mastern lassen.
AFL: Wovon handeln die Songs und woher bezieht ihr eure Inspiration für eure Lieder?
Die Songs drehen sich, wie schon immer bei uns, um Themen aus dem Leben, Ironie, Politik und alltägliche Zwänge. Dem Album einen Stempel aufzudrücken, oder nur straight gesellschaftskritische Songs zu schreiben, war bei diesem Album nicht unsere Absicht.
AFL: Gibt es auf der neuen Platte Songs die ihr persönlich ganz besonders mögt und selbst als Albumhighlight beschreiben würdet? Ich weiß schwierige Frage, aber ich weiß aus Erfahrung, dass es doch ein paar Songs gibt die man selbst sehr gerne spielt oder hört.
Unsere beiden Singles „Breathe & Under The Street Light“ gefallen allen in der Band sehr gut. Bei den anderen Songs ist es unterschiedlich. Manchem gefällt der eine besser als der andere, manche finden dass der ein oder andere Song live besser kommt als auf Platte – oder eben schlechter. Aus diesem Grund ist es schwierig für alle aus der Band zu sprechen.
AFL: Hypocretin ist auf Antikörper-Export erschienen. Wie kam der Kontakt zwischen euch und den Label zustande?
Ich bin mit Bulli von Antikörper-Export schon lange gut befreundet – noch bevor er bei Alarmsignal angefangen hat zu spielen. Den allerersten Kontakt gab es auf einem Konzert von uns in der Flora in Hamburg, bei dem er mit seiner alten Band „Paradox“ gezockt hat. Daraufhin hatte er uns ins Alhambra nach Oldenburg eingeladen und es folgten viele weitere Konzerte/Touren zusammen und so nahm die Geschichte ihren Lauf.
AFL: Skatepunk aus Deutschland ist ja doch ziemlich rar. Wenn ich Hypocretin höre fühl ich mich stark an die 90er Punk-Rock Welle aus den USA oder auch Schweden zurück erinnert. Was würdet ihr selbst als eure musikalischen Einflüsse und Vorbilder bezeichnen?
Skate-Punk aus Deutschland gibt es wirklich nicht viel. Was wir aber ehrlich gesagt auch nicht schlimm finden. Es ist zwar schwieriger Leute zu ziehen wenn man einen Mix aus Punkrock, Hardcore, Grunge, Ska etc spielt, als ein Genre zu bedienen; jedoch ist es auch ganz angenehm nicht genauso zu klingen wie die Bands die vor oder nach uns spielen. Es kommt immer noch häufig vor, dass Leute Skate-Punk mit Poppunk verwechseln und das ist definitiv nicht die Musik ist die wir machen.
Es ist fast unmöglich zu sagen von wem wir alles beeinflusst werden, denn unsere Band besteht aus sehr verschiedenen Charakteren. Einer hört gerne Bands wie Nine Inch Nails, oder auch Industrial, der andere mag Nofx, Rise Against, Streetlight Manifesto, Anti-Flag, Sublime, wieder einer feiert dazu noch Musik ab, bei der viele Leser hier evtl. Brechreiz bekommen würden. Wir machen diese Art von Punk-Rock, weil wir so die Möglichkeit haben verschiedene Stile in unsere Musik einfließen zu lassen. Für NARCOLAPTIC ist es enorm wichtig kreativ nicht eingeschränkt zu sein. Genauso respektieren und schätzen wir selbstverständlich Bands die sagen, sie möchten nur Hardcore, Skapunk, oder eben nur politische Songs schreiben. Ob Punkrock oder nicht – im Endeffekt ist es egal, solange wir es gut finden.
AFL: Zu den Song Breathe habt ihr Mitte Januar ja ein Video veröffentlicht. Die Show bei der es gefilmt wurde sieht nach einer Menge Spaß aus. Was war das für eine Show?
Gefilmt wurde das Video während unserer letzten Tour in Indonesien bei einer Show im Norden von Jakarta.
AFL: Im März steht dort ja wieder eine Tour auf dem Programm. Diesmal geht es nach Thailand, Malaysia, Singapur und Indonesien an. Wie kam es dazu?
Mittlerweile waren wir zwei Mal in Indonesien auf Tour. Das erste Mal im Jahr 2010 und das zweite 2014. Letztes Jahr haben wir dann das Angebot von unseren Freunden in Indonesien bekommen eine weitere Tour zu spielen. Diesmal mit der Option für Thailand, Malaysia, Singapur, sowie Gebiete von Indonesien in denen wir bisher noch nicht waren. Glücklicherweise hat es geklappt und nun spielen wir unser erstes Konzert der Tour am 05.03.16 in Bangkok.
AFL: Man kennt es ja aus diversen Dokumentationen, dass die Szene in Südostasien ja ziemlich groß und stark sein soll. Was erwartet ihr euch von der Tour?
Die Szene in Indonesien ist wirklich sehr groß und krass, jedoch nicht unbedingt immer so wie sie in Dokumentationen gezeigt wird. Die Szene in Thailand fängt z.B. gerade an sich zu Entwickeln und zu wachsen. Malaysia hat schon eine aktive Szene mit guten Strukturen innerhalb des Landes. Was uns aber genau erwartet ist nicht vorhersehbar. Dort begegnet man während einer Tour ganz anderen Problemen als hier. Wenn wir eines auf unseren Reisen gelernt haben, dann das der Kreativität keine Grenzen gesetzt sind. Das gilt besonders für die Organisation von Punkkonzerten. Eigentlich ist es so gut wie nie klar, ob wir wirklich an dem geplanten Datum in der angekündigten Location spielen können. Das hat viele Hintergründe, aber die alle aufzuführen würde viel Zeit in Anspruch nehmen und morgen geht´s schon los und ich habe noch nicht gepackt.
AFL: Ihr seid ja auch außerhalb der Szene ziemlich aktiv! So wart ihr unter anderem für den Viva Con Aqua Film „Hinter den Festival-Kulissen“ zuständig. Wie kam es dazu? Welche Erfahrungen konntet ihr dabei machen?
NARCOLAPTIC engagiert sich schon länger für soziale Projekte aller Art. Durch meine Zusammenarbeit an dem Film „Hinter den Festival-Kulissen“ mit Viva con Agua (VcA), war auch für den Rest der Band schnell klar dass wir das gerne unterstützten. Es war eine sehr interessante Erfahrung mal zu sehen wie VcA intern arbeitet. So konnte ich bei einigen der größten Festivals in Deutschland hinter den Vorhang blicken und miterleben wie sich die VcA Praktikanten und Supporter mit viel Liebe und Herz für die Sache durch den Festival-Sommer schlagen. Und natürlich ist es auch interessant einmal persönlich mit einigen bekannten Künstlern gesprochen zu haben, warum sie sich für VcA engagieren.
AFL: Was für Bands und Platten hört ihr den momentan so am liebsten? Habt ihr ein absolutes Lieblingsalbum?
Wir hören natürlich alle Alben die durch Antikörper Export bislang released wurden.
AFL: Danke für das Interview und viel Spaß auf Tour!
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