Nach einer Demo und drei EPs bescheren uns die Franzosen von Stinky mit „From Dead-End Street“ das insgesamt zweite Full Length-Album.
Mehr als 300 Shows in über 15 Ländern – die Herren aus Classon waren in den letzten Jahren auch live nicht untätig. Das hat neben einer soliden Fanbase den angenehmen Nebeneffekt, dass sich „From Dead-End Street“ vom ersten Ton an erstaunlich ausgereift anhört und den auf dem Vorgängeralbum „Against Wind an Tide“ gefundenen Sound konsequent weiterentwickelt – Melodischer Hardcore Punk wie er im Buche steht! Der Opener „Sliders“ muss keine Vergleiche mit Comeback Kid und anderen Größen des Hardcore Punk scheuen. Eine kleine Schwachstelle – die sich leider durch das gesamte Album zieht – offenbart sich aber hier schon. Während die Stimme von Sänger Claire ein echter Pluspunkt ist, ziehen die Gang Shouts, mit denen genretypisch nicht gegeizt wird, die ein oder andere Hook runter. Das mag an den Stimmen an sich oder am Mix liegen – die Songs verlieren einfach an Druck, sobald die Gang Shouts einsetzen. „Sliders“ ist trotzdem mein Anspieltipp und in meinen Ohren auch der stärkste Song der Platte. Knapp dahinter kommen „Rough Diamant“, der mit seinem „We are, we are, we are“ sofort im Ohr bleibt und der vermeintliche Rausschmeißer „Mountain Peak“, in dem Stinky noch einmal alles in die Waagschale werfen.
Einziger Kritikpunkt neben den schon erwähnten schwachen Gang Vocals ist – zumindest beim ersten Durchhören – die Belanglosigkeit in der Mitte des Albums. Ein wenig Experimentierfreude hätte Stinky hier und da sicher gut getan. Aber davon abgesehen: Reinhören lohnt sich!