11 neue Songs warten auf euch und nehmen uns alle mit auf eine destruktive Reise. Nein, ich übertreibe nicht. Inspiriert wurde das Ganze sogar von Dantes Inferno. Das kann eigentlich nur bedeuten, dass wir jetzt gleich keinen Ausflug auf einen Pony Hof machen.

Als aller erstes springt mir zunächst der Song Veil of Conspiracy ins Auge. Das was der Titel andeutet wird auch geliefert – es geht um Verschwörungstheoretiker*innen: „Are you afraid of chemical trails up in the sky. Of Vaccination, radiation and being overheard.“ Allesamt berechtigte Fragen und auch besonders seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie ein Thema, was immer salonfähiger wurde bei den sogenannten Querdenker*innen. Die Pandemie ist ein Brennglas unserer Gesellschaft und auch verschwörungstheoretische Stimmen wurden immer lauter. Begleitet wird das Thema musikalisch mit einem etwas ruhigeren Hardcore Moment. Der Breakdown hat nochmal eine besondere Stärke mit einer vorherigen Nachricht an die ganzen Schwurbler. Sehr schön gemacht!

Devil May Care (Pressebild, 2021)
Devil May Care (Pressebild, 2021)

Let’s talk about Revelation.  Hier geht es um den individuellen Kampf jedes*r Einzelnen. Nach einem klaren Statement, dass es hier um die eigene Offenbarung handelt, fängt der Song zunächst langsam an, aber baut sich rasch auf. Mit einer guten Mischung aus ruhigen Clean Vocals und fordernden Screams bekommt der Song eine klare Nachricht mit an die Hand gegeben. Man hört quasi die Bemühung gegen eine Gesellschaft zu kämpfen, in der man selbst nicht der „Norm“ entspricht.

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Weiter zum großen Kampf der Menschheit – der Klimawandel.

We’re nothing but the disease.

Genau das sind wir für unsere Erde. Ich will jetzt nicht anfangen zu erklären wie wichtig Klimaschutz ist und, dass am besten gestern gehandelt werden müsste. Ich denke, dass ist jeder Person bewusst, die auf diese Review und Band stößt. Der Song Outcry schreit geradezu von allen gehört und mitgeschrien zu werden! Nicht zuletzt ist der Gitarrist Lukas Esslinger selbst aktiv bei Sea Shepherd und setzt sich aktiv für den Schutz unserer Umwelt ein. Ein dickes Danke dafür!

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Nicht nur tiefgehende Themen tummeln sich auf dem Album – mit dabei sind Szene-Größen, wie Rising Insane, Sperling, Venues und Like Pacific. Ein sehr starker Song der Platte ist mit Johannes Gauch von Sperling entstanden. Es geht um Drogenkonsum. Der Song beschreibt die Macht, die Sucht über eine Person haben kann. Nicht nur thematisch packend, denn mit einer straffen Basslinie und einer schnell einsetzenden Gitarre wird das Ganze abgerundet und gipfelt im Rap-Part. Für mich ein sehr intensiver Aufbau, der mit einem Mix aus Screams und Rap absolut gut zusammenspielt. Auch in dem Song Calm Waters spielt Sucht eine Rolle. Mit der  Metaphorik des steigenden Wassers wird auf die langsam anschleichende Alkoholsucht angespielt. Mehr will ich gar nicht sagen, da der Song für sich alleine spricht.

Nach diesem Song folgt direkt eine weitere kraftvolle Nummer: New Old Life. Ruhig, mit sanften Gitarren und einem leichten Beat im Hintergrund wird man langsam herangeführt. Hier kommt die schöne Stimme von Vokalist Tim Heberlein wirklich zum Vorschein! Ruhig bleibt es aber tatsächlich nur ungefähr bis zur Hälfte, denn bis zum Ende baut sich der Song zur ganzen Fülle auf.

FAZIT

Und was für eine Reise das war. Nicht nur gesamtgesellschaftliche Probleme vielmehr werden individuelle Kämpfe hier sichtbar gemacht. Es ist wirklich eine Sammlung von destruktiven Verhaltensweisen, die wir in unserer Gesellschaft wiederfinden. Musikalisch sind Devil May Care für  mich ein neuer Stern am Post-Hardcore Himmel.

Tracklist

Devil May Care - Divine Tragedy (2021)
Devil May Care – Divine Tragedy (2021)
  1. Outcry
  1. Painter feat. Rising Insane
  2. Into the Abyss
  3. Revelation
  4. Delirium feat. Sperling
  5. New Old Life
  6. Tragedy feat. Venues
  7. Veil of Conspiracy
  8. Calm Waters
  9. Dayblind feat. Like Pacific
  10. Dead in the Water
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– Playlist: Happy Release Day
BEWERTUNG
Rating
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Regina
Oi, ich bin Regina und vor Ort in Regensburg aktiv. Ich beschäftige mich, neben vielen verschiedenen politischen und subkulturellen Dingen, bei Away From Life mit Reviews, Konzertberichten und Interviews. Ich bin wirklich oft auf Konzerten und manchmal sogar mit Kamera in der Hand. Musikalisch höre ich primär (Post-)Hardcore und Punk (auch viel Pop-Punk, not sorry).
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