Als ich vor ein paar Monaten das neue Album von Peter Coretto erhalten habe, hab ichs auf den gleichen Stick wie das Turbostaat-Livealbum (Review hier) gelegt. Bei der Vorbereitung auf das Nachtbrot-Review war ich dann sehr verwirrt, weil ich die Lieder nicht erkannte und auch kein Applaus kam… Tatsächlich hatte ich nämlich die ersten zwei Songs von Peter Corvetto gehört. Das sagt schon viel über Musikstil und Gesang aus. Selbst bezeichnen sie ihren Stil als Post-Punk.

Aber um der Band Genüge zu tun, muss man doch etwas tiefer einsteigen. Also: Peter Corvetto gibts schon seit 2001, Angst kostet Freiheit ist allerdings nach Die Position verpflichtet (2004) erst ihr zweites Album. Dieses erschien am 16. November 2018 über Trash-Pop Records als 180g-Vinyl, während RecordJet für das digitale Album zuständig war. Mir lag zum Besprechen eine digitale Promo sowie das Booklet als PDF vor. Produziert hat die Band das gute Stück in Zusammenarbeit mit Torsun Burkhardt, den vielleicht der ein oder andere von Egotronic kennt 😉

Während musikalisch ganz klar Turbostaat Pate stand, was sicherlich auch an der ähnlichen Stimme von Sänger Marco Engelhard liegt, sind die Texte wesentlich direkter und mit starkem Alltagsbezug. Insbesondere Sie zündeln wieder ist sehr direkt und auf die Fress  „Rassismus – keine Meinung!Antisemitismus – keine Meinung!  Faschismus, Sexismus – keine Meinung!“ Exakt! Empire ist ebenfalls ein echtes Highlight des Albums, nimmt Bezug auf die Flüchtlingskrise und Seehofer.

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Fanal fällt etwas aus dem Rahmen, weil sich das Lied anhört wie aus den 1920ern. Und ja, das ist es auch, basiert nämlich auf einem Gedicht von Erich Mühsam, ein echtes Highlight der Platte! Dezente musikalische Begleitung und Sprechgesang bis zur Hälfte, dann wirds härter. Ein etwas anderer Ansatz, der dem Album ziemlich gut tut.

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Das Booklet gefällt mir ziemlich gut mit wunderschöner Illustration im Comic-Stil mit allen Texten. Im Original handelt es sich wohl um aufwendigen Siebdruck.

Insgesamt ein tolles Album, wobei doch etwas die eigene Identität fehlt…

  1. Vergiss nicht zu atmen
  2. Sie zündeln wieder
  3. Rebellion
  4. Restart
  5. Fanal
  6. Capture the flag
  7. Empire
  8. A.R.N.O. I2
  9. Sag doch nichts
  10. Umsonstladen
  11. Plündert die Erben
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– Playlist: Happy Release Day
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Bewertung
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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.
peter-coretto-angst-kostet-freiheit-review-2018Elf mal gefälliger Post-Punk im Turbostaat-Stil...

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