Knochenfabrik -Ameisenstaat
Knochenfabrik -Ameisenstaat (Neuauflage)

In der Kategorie Platten der Woche stellen wir – das sind Jule, Fischi, Gripweed, Sven und Brello – euch jeden Freitag ein paar Scheiben vor, die uns ganz besonders am Herzen liegen. Egal ob Klassiker oder Underground, ob Deutschpunk oder Post-Hardcore, Hauptsache es gefällt!

Jaja, ich bin im Urlaub, aber ein Hase lässt das Trinken nicht, oder so. Egal, mein Urlaub jedenfalls führte mich aufs diesjährige Ruhrpott Rodeo. Das hat Marcell wunderschön beschrieben (hier), vielleicht werde ich meine Gedanken auch noch folgen lassen. Aber dort hatte ich jedenfalls eine wunderschöne Eingebung für diese Kolumne.

Knochenfabrik – Ameisenstaat

Knochenfabrik -Ameisenstaat
Knochenfabrik -Ameisenstaat (Neuauflage)

Den auf diesem wunderschönen Festival spielten auch Knochenfabrik, zusammen mit Alex Schwers, dem Organisator des ganzen Wahnsinns. Die Probe lief folgendermaßen ab: auf der Hinfahrt hörten sie das Ameisenstaat-Album einmal komplett. Das war die Probe. Ach, so einfach kann Punk sein.

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Und auch so effektiv. Was Deutschpunk angeht, hat mich nie ein Album mehr überzeugen können, als dieses. Das ängt schon bei den Intros und Zwischenspielen an, die aus einem Film mit Killerameisen stammen.

Müßig irgendjemandem zu erzählen, wie gut und effektiv Filmriss ist: Beim Ruhrpott-Rodeo wurde es dreimal performt: Claus durfte bei Knochenfabrik und später bei der Antilopen Gang ran, Pascow (siehe weiter unten) legten bei The Weltordnung is the fuck ebenfalls nach. Doch es ist nicht das einzige Toplied auf dem Album: Grüne Haare, Was ist bloß passiert?, Glücklich, Frühstückspause. Nur Hits!

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Pascow – Diene der Party

Mein persönliches Highlight auf dem Ruhrpott Rodeo war der halbstündige Gig zwischen Anti-Flag (die ich ziemlich schwach fand) und Feine Sahne Fischfilet (die unheimlich stark waren). Pascow hatten nur 30 Minuten, um die Menge in Verzückung zu bringen und dies in einem Nebel aus schwarzer Heide, der meine Lunge noch fast zwei Tage belastete. Unheimlich intensiv und finster.

Das sind auch die passenden Adjektive, um dieses Album zu beschreiben. Düsterer als die vorigen Alben, dafür tiefgehende Texte mit verschiedenen Deutungsebenen. Dazu keine Refrains. Oft ertappe ich mich dabei, beim wilden Rumgeklicke auf Youtube nur dieses Album zu bedienen.

Ich halte jeden Song auf diesem Album für einen Hit. Ob es um die Frei.Wild-Schelte Lettre Noir, die NSU-Replik Zwickau sehen und sterben oder Castle Rock, das auf Stephen Kings Stand by Me basiert, das Album hat so viele Anspielungen und kluge Worte… Schwer eines auszuwählen. Ach, doch, ich bin im Urlaub:

Denn die Zeit, die mir fehlt
Ist das Geld, was ich krieg

Doch wenn es dann mal läuft
Werde ich sein wie meine Bank
Fair, menschlich und nah
Und nur ein klein wenig blank

Bis dahin bin ich hier und
Wie ging noch der „Möter“?
Zwei Flaschen, ein Glas, halb Mensch
Halb Mensch und halb Köter

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Gripweed
Gripweed ist Wikipedianer mit Leib und Seele und das, was man gemeinhin als Musiknerd bezeichnet. Musikalisch ist er in vielen Genres beheimatet, wobei er das Exotische und Unbekannte den Stars und Sternchen vorzieht. Eine Weile bloggte er auch auf blogspot.de und war Schreiberling des leider eingestellten saarländischen Webzines Iamhavoc. nach dessen Einstellung wechselte er mit Max zu AWAY FROM LIFE.

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