Geschrieben von unserem Schreiber Jonny:
Best-Of-Compilations sind immer so eine Sache: es gibt die lieblos zusammengeschmissenen Songs auf einer CD, die bestenfalls für Neueinsteiger taugen und es gibt die wirklich gut gemachten, mit Extras und Details gespickten Schätze, die man sich gerne kauft, obwohl man jedes darauf enthaltene Musikstück bereits im Regal stehen hat. The Damned liefern mit Black is the Night irgendwas dazwischen ab.
Zunächst muss ich mich jedoch bekennen, dass ich in der Welt von The Damned nicht so beheimatet war, wie ich es als Befürworter des guten Musikgeschmacks vielleicht sein sollte. Ich möchte daher nicht so stark auf die Titelauswahl der 39 Lieder eingehen, denn einerseits dürften sich Fans naturgemäß sowieso darüber streiten, andererseits bin ich schlicht noch zu unerfahren in der Diskographie.
Das man sich hier einen Querschnitt von 43 Jahren Bandgeschichte ins Laufwerk legt, hört man allerdings ziemlich schnell heraus. Die Songs sind offensichtlich nicht sonderlich remastered worden, es knallt und klingt roh. Ich persönlich finde das großartig, denn so wirkt die Doppel-CD wirklich wie eine musikalische Dokumentation, auch hinsichtlich der Aufnahmequalität. Generell wird der Werdegang von The Damned hier ziemlich gut abgebildet, die sich im Laufe ihrer Karriere auch gerne mal von verschiedenen Stilrichtungen inspirieren ließen. Umso erstaunter ist man über den runden Eindruck, den man nach dieser Zeitreise gewinnt.
Für eingefleischte Fans dürfte natürlich der neue und namensgebende Titel Black Is The Night am interessantesten sein. Hierbei handelt es sich um ein entspanntes und fast träumerisches Stück, das einen guten Refrain inne hat, aber für sich alleine in meinen Augen nicht den Kauf der Compilation rechtfertigen würde.
Viel mehr erledigt das die optische Aufmachung. Das Digipack kommt mit einem edlen Artwork, schön gestaltetem Innenleben samt alten Fotos und großem Poster inklusive Gruppenfoto. Ein Highlight stellt für mich auch der beigefügte The Damned-Zeitstrahl dar, der von 1976 bis zur Gegenwart reicht und das vorher beschriebene „Doku-Gefühl“ noch verstärkt. Hier hat man sich wirklich ein nettes Extra ausgedacht, dass ich in dieser Art auch noch nicht gesehen habe.
Abschließend kann ich sagen, dass ich wirklich glücklich darüber bin, dieses Stück Musikgeschichte in meiner Sammlung zu wissen. Die Songs sind aus meiner Sicht gut gewählt, geben einen wirklich guten Überblick über Dutzend Alben und passen dabei sehr gut zusammen. Auch gestalterisch lässt sich diese Best-Of sehen und man hat den Eindruck, dass sich hier wirklich jemand Gedanken gemacht hat. Wer von The Damned noch nie gehört hat, der kann sich mit Black Is The Night einen sehr guten Überblick verschaffen. Ob die Scheibe für Die-Hard-Fans aber genauso taugt, dafür würde ich meine Hand nicht ins Feuer legen.