The Rebel Riot ist stolz darauf, sich nicht nur als Band, sondern vor allem als Punkcommunity zu verstehen. Sie kommt aus Myanmar, existiert seit 2007 und wer die politischen Umstände dort kennt, der weiß, das dort nicht zimperlich mit Dissidenten umgegangen wird. Im Demokratieindex liegt das Land auf dem vorletzten (!) Platz, hinter Nordkorea und lediglich vor Afghanistan. Verdammte Scheiße, ich weiß nicht, wie man dort ein Scheiß Album aufnehmen kann, ohne direkt erschossen zu werden. Und dann noch so ein verflucht geiles. Tatsächlich, und das ist auch ein trauriger Fakt, erlebte Gitarrist Wai Yab Htun, dem das Album gewidmet ist, die Veröffentlichung nicht mehr. Kurz vor Ende des Abmischens verstarb er an Herzversagen.
To … Dear Comrade ist ein einziges antifaschistisches Sperrfeuer, im Besten Sinne des Wortes. Sehr wütend, sehr angepisst, kompromisslos. Mich erinnert das Album musikalisch etwas an Casualities. Das Gaspedal wird jedenfalls ordentlich durchgedrückt. Die Band hat oft eine Mischung aus weiblichem und männlichen Gesang. Beide liefern ab. Es sind auch einige sehr nette Überraschungen auf dem Album. So gibt es mit Talking Is Over ein Pestpocken-Cover.
Außerdem gibt es eine burmesische Version des spanischen Bürgerkriegslieds A las barricadas. Man kann es nicht anders sagen, wer dieses Kleinod nicht sein Eigen nennt, der verpasst einiges. Das ist Untergrund wie ich ihn liebe. Das Album ist schon länger über Bandcamp erhältlich. Abbruch Records veröffentlichen das Album jedoch am 01. November 2024 als 12“ EP mit 270 mal black, 200 mal red und 30x splatter Vinyl.
- Spring Nightmare 02:24
- Modern Slave 03:09
- Who Are They 01:48
- Talking is over (Pestpocken cover) 01:41
- Ngar parr mhauk 02:18
- Las Barricadas (Cover) 03:11
- To…Dear Comrade 02:50
- Freedom is pride 02:28
- Alerta Antifa!!!, Fight Back!!! 03:38
- Fuck ASEAN 02:24
PS: Dem Review stand die japanische CD-Version zur Verfügung. Die gibts auch jetzt schon im Abbruch Shop!