DIE DORKS im Interview

Interview - DIE DORKS aus den idyllischen Bayern gibt es seit 2006. Vor kurzem haben sie ihr neues Album veröffentlicht. Hier mehr über die Deutschpunks!

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AFL: Hey DORKS! Stellt euch am besten erst einmal kurz vor. Seit wann gibt es DIE DORKS, wie setzt sich die Band zusammen, was für Musik macht ihr usw.?

Lizal: Die Dorks haben mein Mann Bons (an der Schießbude) und ich (Sängerin und Gitarristin) im Jahr 2006 gegründet. So richtig existieren tun wir aber erst seit 2007, da es nicht so einfach war in `nem kleinen 500-Einwohner-Dorf nen Punkrockbassisten zu finden geschweige denn einen ersten Auftritt an Land zu ziehen. Es gab auch einige Besetzungswechsel, seit 2009 sorgt aber zum Glück P-Assi an der Gitarre, seit 2011 Maddin am Co-Gesang und seit 2012 der Wastl am Bass, für den unverwechselbaren Dorkssound. Nummer 6 im Boot der Dorks ist Comiczeichner Donald, der sich für unsere ganzen Designs verantwortlich zeigt und auch ab und zu mal textlich was beisteuert. Da wir alle einen sehr unterschiedlichen Musikgeschmack haben, gibt es bei uns nicht nur textlich eine bunte Mischung aus Fun und Gesellschaftskritik, sondern auch in musikalischer Hinsicht eine abwechslungsreiche Bandbreite der Punkrock mit Ska- Rock`n Roll, Hardcore und Heavy Metal Einflüssen kombiniert.


AFL: Wie würdet ihr euch in 3 Worten beschreiben und wieso gerade diese 3 Worte? Und was sind denn so eure musikalischen Einflüsse?

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Maddin: Schwitzend. Weil wir gern Gigs vor schwitzenden Punkerhorden spielen.

Bons: Augustiner. Das ist unsere Lieblings-Hopfenkaltschale.

P-Assi: Betrunken. Müssen wir das wirklich erklären?

Maddin: Besonders musikalisch beeinflusst haben mich Offspring, Bad Religion und C.O.R.

Lizal und Bons (gleichzeitig): Iron Maiden

P-Assi: Mir reichen als Einflüsse Bier, Kippen und schwarzer Kaffee.


AFL: Ihr habt ja vergangenes Jahr euer viertes Album „DUSCHEN AUF STAATSKOSTEN“ veröffentlicht. Wie unterscheidet sich das Album von den Vorgängern und wie habt ihr euch als Band über die Jahre weiterentwickelt?

Maddin: Vor allem in punkto Bissigkeit und Sozialkritik in den Texten haben wir uns denke ich weiter entwickelt. Wir haben mehr politische Themen hinein gebracht und sind auch musikalisch anspruchsvoller geworden. Ach ja und meine „engelsgleiche“ Stimme wurde perfektioniert (das schreibst du nicht rein Lizal).

Lizal: Ja in beidem gebe ich Maddin recht, zum einen sind wir ein bisschen „ernster“ geworden, wenn gleich ich der Meinung bin, dass noch genug Fun auf der Platte vorhanden ist und es eine sehr tolle Mischung geworden ist. Insgesamt sind wir halt noch ein bisschen kritischer geworden. Auch der musikalische Anspruch ist natürlich gestiegen. Wir haben uns sehr ausprobiert, viele 2-stimmige Melodien eingebaut und insgesamt ist der Sound von uns viel druckvoller und metallastiger geworden. Wir können, ob man es glaubt oder nicht, mittlerweile mehr als 3 Akkorde 😉 Die Melodien sind eingängiger, haben mehr Mitgrölpotential und im Vergleich zu den Vorgängern ist alles viel professioneller aufgenommen. Die guten Aufnahmen haben wir Lukas Haidinger vom Deep Deep Pressure Studio Braunau (Recording & Mixing) und Struki von Piratenpapst/48 Records (Mastering) zu verdanken.

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AFL: Woher nimmt ihr eure Inspiration für eure Texte und welche Themen behandelt ihr auf „DUSCHEN AUF STAATSKOSTEN“?

Maddin: Ja Themen, die uns einfach persönlich berühren, was man selbst erlebt und erfahren hat, werden in unseren Songs verarbeitet. Ich denke am besten kann man über etwas schreiben, wenn man es auch selbst erfahren hat.

Lizal: In punkto Inspiration geht´s mir da ähnlich wie Maddin. Für mich steckt in „Duschen auf Staatskosten“ ganz viel Herzblut. Was einen im Herzen bewegt, lässt einen meist die besten Texte schreiben. Mein Favorit ist der Song „Gib mir dein Wort, dass wir Rebellen bleiben“. Es ist wichtig sich auf Freunde verlassen zu können, nicht enttäuscht zu werden und es geht mir immer aufs neue sehr nahe diesen Song zu spielen oder zu hören. Eine Art Selbsttherapie nie auf zu geben und weiter zu machen. Eine Punkrockband in Bayern zu haben, ist ein hartes Stück Arbeit und viele Menschen haben uns über die Jahre enttäuscht und gehen nun andere Wege. Wir sind geblieben. „Dreckige Saat“ ist dann gleich der nächste Hammer Song des Albums und auch einer meiner Lieblingstexte. Zweifelsohne ist uns damit eine richtige Mitgröl-Punkrockhymne gelungen, mit der sich Jung und Alt gleichermaßen identifizieren können. Stempelt uns ruhig als Assis ab, doch es ist egal, denn wir sind und bleiben die „Dreckige Saat“ der BRD. In „Schmutz unserer Straßen“ geht es um das Thema Gentrifizierung, das mich bei meinen ersten Berlin-Besuchen sehr bewegt hat. Es hat mich wirklich schockiert, wie im Zuge der Luxussanierung Menschen jeglicher Existenzgrundlage beraubt werden. Dann gibt`s auch sehr szenekritische Songs wie „Gegen die Resignation“ oder „Lebensphilosophie“ wo es um Verrat an sich selbst und der Szene geht. In unseren Texten spiegeln sich viele eigene Erfahrungen wieder, deshalb ist für mich „Duschen auf Staatskosten“ auch unser persönlichstes Album bisher. In „FKK im autonomen Zentrum“ treiben wir`s dann noch auf die Spitze und halten der Szene auch ihre eigene Spießigkeit vor Augen. Das Thema Rassismus behandeln wir nicht nur mit klassischen Nazis raus rufen, sondern rütteln die Menschen in „Mit Bier gefüllte Deutsche“ auf, den Rassismus dort zu bekämpfen, wo er entsteht, nämlich am Stammtisch der Mitte der Gesellschaft. Mit „Im Namen des Individuums“ ist uns dann auch noch ein sehr toller, systemkritischer Song gelungen, der zum Nachdenken anregen soll. Unsere witzig, ironische Seite erfährt man dann in Songs wie „Duschen auf Staatskosten“, wo wir den Pöbel dazu anstiften in Badeklamotten auf die nächste Demo zu gehen.“Alzheimer Armee Fraktion“, „1000 japanische Facebookfreunde“ und „Irgendwie irgendwo Flaschenpfand“ gehen dann auch mehr in die Fun-Richtung. „Photosynthese“ hat unser Kumpel Donald geschrieben, ein sehr witziger Sauf- und Partysong. Zu „4 of the Dork“ brauch ich auch nicht viel sagen, der Passi, Bons und ich sind ja Maiden-Hörer und irgendwann fiel mir dazu diese Textparodie ein!

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AFL: Euch gibt’s ja mittlerweile auch schon fast 10 Jahre. Was waren euren bisherigen Highlights und was gibt euch den Anstoß weitere Jahre dranzuhängen?

Maddin: Die Band ist für mich zu einer „Ersatzfamilie“ geworden. Sie bietet einem eine wunderbare Möglichkeit rumzukommen, zu touren und tolle Menschen und Gleichgesinnte kennen zu lernen.

Lizal: Highlights gab es unzählige. Natürlich waren unsere Auftritte beim Resist to Exist 2012 und 2014 was ganz Besonderes. Das waren bis dato unsere größten Gigs, aber ich finde es kann auch ein Highlight sein, wenn nur 5 Leute da drin stehen und du sie mit deiner Musik und deinen Texten begeistern und mitreißen kannst. Wenn der Funke auf die anderen überspringt und du den Menschen mit deinen Liedern ein Grinsen ins Gesicht zauberst, spätestens das ist für einen der größte Anstoß weiter zu machen.


AFL: Obligatorische Frage. Was bedeutet Punk-Rock für euch?

Maddin: „Lebensphilosphie“. Also ich möchte halt nicht sein wie die Maße, verfolge eine alternative Lebensweise. So sollte sich auch die Musik von der Maße abheben.

Passi: Punkrock ist für mich, auf einem rosaroten Einhornbaby um einen goldenen Brunnen zu tanzen.

Lizal: Punkrock bedeutet für mich Authentizität. Ehrlichkeit, zu sich selbst und anderen.


AFL: Ihr habt ja über die Jahre massig Shows gespielt. Was war eure bisherige Lieblingsshow und ist auch irgendwann eine größere DORKS-Tour in Planung?

Passi: Resist to Exist 2014.

Maddin: Open Air am Berg 2014.

Lizal: Also im Grunde spielen wir jeden Gig, der zeitlich irgendwie möglich ist. Wir wollen auch aus Deutschland mal rauskommen und planen im nächsten Jahr nach Spanien, Holland, Belgien und was sich sonst noch in Europa so ergibt, zu touren. Wer uns bei der Tourplanung weiter helfen möchte, der kann sich jederzeit bei uns melden. Wir sind für jede Unterstützung dankbar.

Die Dorks Band

AFL: Was für Platten hört ihr den im Moment selbst so gern? Und was sind eure absoluten Lieblingsscheiben? Zählt mal jeder en paar auf!

Bons: Toxoplasma – Köter und Hellraiser (Metal)

Maddin: C.O.R. – Lieber tot als Sklave, Fahnenflucht – Schwarzmaler, Egotronic – Macht kein Lärm, Sick of Society – Niemals wie der Rest

Pascal: The Tips – Trippin, alles von Carlos Santana

Lizal:Puh, schwierig, jeden Tag was anderes. Hauptsache Punk und Heavy Metal.


AFL: Hier mal 5 Schlagwörter. Was kommt euch dazu als erstes in den Gedanke

GDL:
Bons: Guter Dauerlutscher


Mallorca:
Maddin: Der Marc Thompson (Grüße an dieser Stelle), dem wir schon jetzt für die Einladung danken, nächstes Jahr in einer Punkrockkneipe auf Mallorca zu spielen. Wir werden kommen!!!!
Bons: Ein Korn im Feldbett.


FC Bayern:
Maddin: Die Toten Hosen.


Wacken:
Maddin: Knorkator und Pommesgabel.


Lizal: Das waren nur 4, ich geb dir auch mal ein Schlagwort: Hipsterpunk


AFL: Was macht ihr sonst so in eurer Freizeit? Im schönen Bayern die Natur genießen?

Maddin: Studieren und Bier trinken.

Bons: Musizieren, saufen, schlafen.

Passi: Football spielen, Mucke hören und zocken

Lizal: mich darüber ärgern, dass auch in Bayern der Tag nur 24 Stunden hat, also nix mit Ruhe und Idylle!


AFL: Was steht in der nächsten Zeit bei euch so an? Gibt es eine Möglichkeit euch irgendwo live zu sehen?

Lizal: Unsere Gigs findet ihr immer auf www.diedorks.de oder unter www.facebook.com/diedorkspunk. Im Juni ist erstmal Pause angesagt, da wir bereits wieder neue Songs proben, damit wir Anfang 2016 unser neues Album aufnehmen können. Am 18. Juli geht es weiter nach Hamburg ins Gängeviertel.


AFL: Abschlusswort und Grüße? Habt ihr der Welt sonst noch was zu sagen?

Lizal: Ich danke allen coolen Leuten, die immer für unsere Band da sind und uns unterstützen. Ihr seid das wichtigste.

Die Dorks

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– Playlist: Happy Release Day
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AWAY FROM LIFE
2015 als Solo-Projekt gestartet, ist AWAY FROM LIFE heute ein Team aus knapp 20 Freunden, die unterschiedlicher kaum sein könnten, jedoch durch mindestens diese eine Sache vereint sind: Der Leidenschaft für Hardcore-Punk. Diese Subkultur ist für uns kein Trend, sondern eine tiefverwurzelte Lebenseinstellung, etwas, das uns seit Jahren immer und überall begleitet. Hardcore-Punk bedeutet für uns, sich selbst zu entfalten. Dabei ist D.I.Y. für uns nicht nur eine Phrase: Wir probieren Sachen aus, lernen neues dazu und entwickeln uns weiter. Von der Szene für die Szene. Gerade deshalb hat es für uns oberste Prämisse, Personen aus dieser Subkultur zu supporten, die denken wie wir. Sei es Veranstalter, Labels oder Bands, unabhängig ihres Bekanntheitsgrad. Egal ob Hardcore-Kid, Punk, Skinhead oder sonst wer. Wir sind Individuen, einer großen Unity, die völlig zeitlos und ortsunabhängig existiert. AWAY FROM LIFE ist für uns ein Instrument diese Werte zu manifestieren und unser Verständnis für Hardcore-Punk auszuleben. Angefangen als reines Magazin, haben wir über die Jahre unser eigenes Festival, das Stäbruch, etabliert oder jüngst mit Streets auch eine Szeneplattform ins Leben gerufen, die für uns alle genutzt werden kann – genutzt für eine Sache, die uns verdammt wichtig ist: Hardcore-Punk!

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