Wir gehen von Festival zu Festival für euch, damit ihr nächstes Jahr wisst, wo ihr hingehen sollt. Und dieses Festival ist eines davon! Das Crowdsalat fand über zwei Tage in Essen im schönen Ruhrgebiet statt und wird somit kurzzeitig zur Anlaufstelle von Metalcore Fans auch außerhalb von NRW.
Two Steps to the Front
Ich will es gar nicht verherrlichen, denn die Situation von Veranstaltenden und Künstler*innen ist durch fehlende Vorverkäufe nicht leicht. Auch das Crowdsalat hat im Vorhinein alles gegeben, um Besucher*innen zu mobilisieren und es hat funktioniert! Das Festival hat stattgefunden und trotz merkbar weniger Menschen als im Vorjahr, war die Weststadthalle in Essen gefüllt. Bereits beim ersten Act am frühen Freitag Abend haben einige den Weg zum Crowdsalat begangen und waren da um eine verdammt gute Zeit zu haben. Dieses Jahr hatte das Festival nicht nur musikalische Top Acts dabei, sondern auch eine Tattoo Station und einen kleinen Greif-Automat, wo es Kleinigkeiten zu gewinnen gab. Auch unser Team trägt jetzt ein Stück Crowdsalat unter der Haut. Da hat sich niemand lumpen lassen!

Don’t take yourselves too seriously
Wir alle haben es verdient ab und an mal Sorgen zuhause zu lassen und im Moshpit los zu lassen. Dafür bot das Festival viel Raum und Platz, um mal wieder ein Wochenende lang vor der Bühne zu moshen und schreien. Darüber hinaus hat sich die Frontperson von Siamese den wichtigen Raum genommen ein schon seit Jahren aktuelles Thema anzusprechen: Aufnahme und Unterstützung von Geflüchteten. Jetzt! Unterstützend zu der Thematik waren Sea-Watch, die sich aktiv für die Rettung von in Seenot geratenen Geflüchteten einsetzt, dabei.

Being in the now
Das Crowdsalat hat ein sehr hochkarätiges Line-Up – Stray From The Path, Novelist FR, Future Palace, Siamese und und und – auf die Beine gestellt. Eine breite Palette, wo jede*r bestimmt fündig wurde. Besonders Polar und Future Palace haben mich live erneut abgeholt und es hat mich unfassbar gefreut wieder gemeinsam im Moshpit vor der Bühne zu stehen. Auch der Raum, der auf dem Festival gegeben wurde, wurde von Shoreline angesprochen und positionierte sich klar für eine reflektierte und inklusive Szene. Danke für diese Worte! Weiße cis-Männer haben lange genug auf unseren Bühnen dominiert, make space!

Make Spaces safer
Kleiner Exkurs: Unsere Freiräume sind nicht frei von Marginalisierung! Da wir erneut sexistische und problematische Situationen beobachten mussten, möchte ich kurz thematisieren, dass wir noch ordentlich was zu tun haben. Wir haben uns gefreut Stimmen und Personen auf der Bühne zu sehen, die nicht cis-männlich, weiß und normschön sind. Diese Personen haben den Raum auf, vor und hinter der Bühne verdient! Das Crowdsalat hat in dieser Hinsicht Schritte in die richtige Richtung gemacht, um ein diverses Booking zu gestalten, so hat es auch Shoreline thematisiert. Es sind Baby-Steps, aber die Szene ändert sich nicht von heute auf morgen. Es ist ein tiefsitzendes strukturelles Problem, woran wir alle arbeiten müssen. Immer noch beobachten wir aber Aussagen und Situationen von u.a. Besuchenden, die nicht nur mich wütend machen und einfach nicht mehr sein müssen. Das sind keine Einzelfälle und es geht auch nicht darum wer was wann genau gesagt hat. Es gibt genug Beispiele warum FLINTA* Personen sich in unserer Szene oft nicht wohl fühlen. Auch die Besucher*innen sollten in der Verantwortung stehen ihre eigene Rolle in einer Szene, die sich antifaschistisch, anti-rasisstisch und anti-sexistisch positioniert, zu reflektieren. Be better!
FAZIT
Crowdsalat macht bitte weiter so!