Er hat den Abstürzenden Brieftauben ab 2012 zu einem erneuten Höhenflug verholfen…dieser fand ,zumindest für ihn, dann aber im Herbst letzten Jahres sein Ende und er musste Solo weiterflattern – aber auch nur bis er mit Dominik und Danny zwei alte Fun-Punk-Mitstreiter gefunden hatte, die aus seinem Solo-Projekt Band Ohne Anspruch eine handfeste Band gemacht haben.
Lest hier alles über die Tauben-Trennung, Olli den Allround-Künstler und was es sich mit dem ominösen Klassenbuch auf sich hat!

„Musikalisch kenne ich da kein Tabu und wenn gar nichts geht, ballere ich mir zwei Bier rein und schaue was dann geht.“

Interview mit Olli von

 

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AFL: Hey Olli, um Eingangs direkt die richtige Form zu waren, erst einmal folgende Frage…wie soll ich dich ansprechen? Schließlich gibt es da so einige Namen wie z.B. Olli, Johnny, Phillie oder auch Bocke.

Olli: Johnny Bockmist ist ja sozusagen mein Rap-Avatar und daraus hat sich dann Bocke entwickelt, wie mich auch mittlerweile viele meiner Freunde nennen. Und erst bei den Tauben habe ich dann damit begonnen mich Olli zu nennen, denn schließlich ist das ja auch eigentlich mein Name.
Und diese beiden Namen haben tatsächlich unterschiedliche Gedankenansätze…ohne jetzt schizophren wirken zu wollen…Johnny ist der Rapper und Olli der Punkrock-Musiker.

AFL: Der eigentliche Aufhänger dieses Interviews ist ja das neue Album deiner Band (Projekt) BoA, welches ja auf den Namen „2018“ hört – was wolltet ihr mit diesem Titel aussagen?

Olli: Band ohne Anspruch ist seit 2000 mein Solo-Projekt, wobei das jetzt fast etwas zu hochtrabend klingt. Eigentlich war es eher ein Online-Ordner, wo ich meine Punkrock-Geschichten gesammelt habe, denn 2000 habe ich noch sehr viel mehr Rap gemacht als heute.
Na ja und jetzt in 2018 ist das Solo-Projekt zu einer Band geworden und weil sich BoA jetzt definitiv anders anfühlt als vorher eben dieser Titel.
Das vorangegangene Demo „Best of Best of 2015“, dass du ja auch in deinem Review ansprichst, ist alleine thematisch ein ganz anderes als „2018“. Alleine schon weil das Album „2018“ ja eigentlich ein Brieftauben-Album hätte werden sollen. Bis auf „Club 27 plus 3“ und „Kleene Fotze“ wären alle auf die neue Brieftauen-Platte gekommen.

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AFL: Jetzt hast du ja schon angesprochen, dass BoA mittlerweile kein Solo-Projekt mehr ist. Also siehst du dich auch nicht mehr als Solo-Punkrock-Musikanten?

Olli: Ich komme ja ursprünglich aus Hameln bzw. Bodenwerder und als ich damals nach Hannover gezogen bin, habe ich erstmal nur Rap-Leute kennen gelernt. Das hatte zur Folge, dass ich im Rock-Bereich irgendwie total unterbelichtet war. Mittlerweile kenne ich hier aber genug Leute, mit denen man Mucke machen kann, wodurch das Solo zumindest in manchen Bereichen wegfällt.

AFL: Wie meinst du das mit „im Rock-Bereich irgendwie unterbelichtet“? Deinen Wurzeln sind doch schon im Rock-Bereich zu finden.

Olli: Ich meine von der Musiker-Szene her. Als ich damals nach Hannover gezogen bin, war mein Studio sozusagen mein Micro-Kosmos und das Punkrock-Ding lief irgendwie nebenbei. Mittlerweile fühle ich mich auch wieder viel mehr als Punkrock-Musiker als als Hip-Hop-Musiker…wobei wenn wir jetzt über Johnny Bockmist reden würden, würde ich denselben Satz genauso sagen, nur anders herum. Wahrscheinlich doch etwas Schizophren.
Das ist halt immer so, wie ich mich gerade fühle und jetzt in dem Gespräch mit dir fühle ich mich ganz klar als Punkrocker und nicht als Rapper.

 

„Mittlerweile fühle ich mich auch wieder viel mehr als Punkrock-Musiker als als Hip-Hop-Musiker…“

 

AFL: Sind diese beiden Genres außerhalb mal kollidiert? Also hattest du innerhalb der Szenen mal Probleme wegen deinem anderen Ich?

Olli: Na ja, klar gibt es den Typ Punker, der dann direkt zurück geschreckt ist. Aber letztendlich muss sowas jeder für sich selbst entscheiden. Ich selbst war ja von Beginn an Punkrocker und habe dann über Songs wie „Etwas ist faul im Staate Deutschland“ von DCS oder auch ANARCHIST ACADEMY gemerkt, dass es auch im deutschen Hip-Hop die politische Ecke gibt, was mich damals gerade textlich interessiert hatte. Und wenn du dir dann mal meine ersten Gehversuche im Hip-Hop anhörst, merkst du auch schnell, dass da überall eine Gitarre mit dabei ist. Dadurch ging das für mich persönlich immer Hand in Hand und ich war damit immer klar.
Die Szene selbst leider oftmals nicht. Das ist so ein bisschen Englishman in New York. Für die Punkrocker biste immer der Hip-Hopper und für die Hip-Hopper der Punkrocker. Für mich selbst war das aber nie ein Problem.

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AFL: Wobei das gerade in den 90ern wahrscheinlich nicht so ein großes Problem war…denn mit Bands wie SUCH A SURGE, BLACKEYED BLONDE oder auch MEGAVIER gab es ja schon große Vertreter des gitarrenlastigen Hip-Hops.

Olli: Ey…MEGAVIER habe ich damals in Herford live gesehen…ganz groß!

AFL: Ja, gerade Songs wie „Genug ist genug“ liefen seinerzeit bei mir raus und runter!

Olli: Ja dieses Riff…da kriege ich direkt Gänsehaut. Ich habe mal für DIE ATZEN das Lied „Wer nicht springt der ist kein Atze“ geschrieben und da habe ich genau dieses Riff verbaut.

AFL: Und was hältst von Zeckenrap ala Swiss?

Olli: Im Zuge der Tour mit WIZO habe ich ihn kennen gelernt und wir haben uns sofort verstanden. Sogar so gut, dass wir nackt Tischtennis gespielt haben! Somit halte ich auf ihn und seine Musik echt große Stücke!
Vorher hatte ich aber auch schon indirekt mit ihm Kontakt durch meinen ehemaligen Mitbewohner MORTIS ONE.

AFL: Ich sehe gerade das Album „Atombombe auf Deutschland“ von der ANTILOPEN GANG da neben dir liegen, die haben die Verschmelzung von Punk und Hip-Hop ja auch echt sauber hinbekommen!

Olli: Voll und da du es ansprichst habe ich da auch noch was zu. Ich habe die Antilopen nämlich irgendwann mal durch meinen Kontakt zu den SHITLERS kennen gelernt und nach ein paar Bieren haben die mich gefragt, ob ich nicht bock hätte eine Punkrock-Version von „Fick die Uni“ zu machen. Natürlich habe ich sofort ja gesagt, allerdings war das Ding Anfangs nur für Live-Auftritte gedacht und erst nachdem sie diesen Song ein paar Mal live gespielt haben, kam die Idee ein ganzes Album in der Art zu machen. Richtig geil und noch geiler ist, dass „Fick die Uni“ auf dem Album im Refrain von Cecilia Boström von THE BABOON SHOW gesungen wird!

 

„Wo fängt dann der Kommerz an? Schau doch mal was die großen deutschen Punk-Bands mittlerweile an Gagen aufrufen!“

 

AFL: Genau, du schreibst ja auch für andere Leute. Für DIE ATZEN hast du ja auch dies „Strobo Pop“ mit Nena gemacht und für MICKIE KRAUSE den Wahnsinns-Song „Wau, wau – geile Sau“. Warum oder wie – ich weiß gar nicht genau, was ich darauf fragen soll.

Olli: Ach weißt du, wir sind hier so eine Truppe, da ist es völlig egal was du machen willst oder was du kannst und wenn du nur einen Akkord kannst, dann machen wir mit dir Mucke. Und dabei kommt dann auch mal sowas raus.

AFL: Wen meinst du jetzt genau mit „wir“?

Olli: Wir hier im Proberaum, drei oder vier Leute sind hier immer am Start und wir machen Mucke. Und dabei entstehen auch mal Sachen, bei denen du erstmal den Kopf schüttelst. Wir machen viel Faxen und dabei kommen dann z.B. auch mal Sachen für z.B. Mickie Krause heraus.
Nichts anderes war es mit Axel von WIZO und seinem „Schnuffel“ für Jamba.

AFL: Und es ist prinzipiell ja auch nicht verkehrt dadurch seiner wahren Leidenschaft etwas Kohle zufließen zu lassen.

Olli: Es ist auch einfach verdammt witzig. Man macht Blödsinn, nimmt es auf, verschickt es und wenn es genommen wird freut man sich ein zweites Loch in den Arsch!

AFL: Wird sowas vielleicht heutzutage auch eher akzeptiert als früher?

Olli: Wenn ich das damals gemacht hätte, als ich mit PHILLIE MC diesen Def Jam-Deal hatte, da wäre das gar nicht gegangen. Randnotiz: Es ist wirklich geil sagen zu können, dass man mal mit SLAYER und den BEASTIE BOYS auf einem Label war. Aber zurück zum Thema…damals ging es wirklich tatsächlich noch um diese Realness. Da wäre man sofort raus gewesen.
Da hätten alle gleich Kommerz geschrien. Aber der Kommerz geht doch schon viel eher los. Schau mal, ich habe mit den Brieftauben so viel verdient, dass ich fast nicht mehr arbeiten brauchte.  Sogar bei den kleinen Bands kannst du, wenn du es richtig anstellst, gutes Geld rausziehen, dass du kaum noch arbeiten brauchst. Wo fängt dann der Kommerz an? Schau doch mal was die großen deutschen Punk-Bands mittlerweile an Gagen aufrufen!

AFL: Und aus diesem Grund hast du auch kein Problem Songs für andere zu schreiben?

Olli: Ja…ganz ehrlich, ich würde auch Schlager schreiben! Musikalisch kenne ich da kein Tabu und wenn gar nichts geht, ballere ich mir zwei Bier rein und schaue was dann geht.
Für mich geht es eher klar, für MICKIE KRAUSE oder so Lieder zu schreiben, als 9 to 5 arbeiten zu gehen. Für wen das was ist, alles gut, aber für mich ist das eben gar nichts.
Viele würden sagen ich verkaufe mich damit, dass ich für andere schreibe, aber für mich persönlich wäre es eher ein verkaufen oder sich prostituieren, wenn ich 9 to 5 arbeiten gehen würde. Am Ende muss sowas immer jeder selber für sich entscheiden.

AFL: Und mal ehrlich, ganz unerfolgreich ist es ja nicht, denn schließlich hast du ja auch zwei goldenen Schallplatten. Und in dem Bereich nutzen gute Vernetzungen bestimmt ja auch so viel wie im Punkrock.
Schließlich hast du ja nun nach den Brieftauben schon eine größere Reichweite mit BoA.

Olli: Natürlich hat BoA nicht dieses Forum wie mit den Brieftauben, aber durch die fünf Taubenjahre sind viel Kontakte und Freundschaften entstanden, die BoA nun befeuern.

AFL: Da ist es ja auch bestimmt nicht von Nachteil, dass nun der Dominik von Chefdenker mit im BoA-Boot sitzt.

Olli: Ja, das mit dem Dominik war total geil. Wir haben uns kurz nachdem ich eine Brieftaube wurde, vor einem Konzert kennen gelernt und nach dem Ende der Tauben habe ich ihm einfach mal die Sachen geschickt, die ich für die Tauben geschrieben hatte. Und er fand das wohl so gut, dass er das mit mir unter dem Namen BoA machen wollte. Und nun haben wir auf dem GOTT SEI PUNK auch unseren ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt!

AFL: Ja, dieser Abend wird richtig groß! Und es ist ja auch sowas wie ein halber Ritterschlag, wenn man direkt auf einem solchen Festival spielen darf, ohne vorher einmal gemeinsam auf der Bühne gestanden zu haben. Habt ihr mit einer solch guten Resonanz auf das Album gerechnet?

Olli: Nicht wirklich, zum Beispiel ist es mit den Rezi´s echt krass, die von den Magazinen kamen. Damit hatten wir echt nicht gerechnet!

AFL: Aber das Album ist echt so, wie Fun-Punk meiner Meinung nach sein sollte. Spaßig aber auf gar keinen Fall unpolitisch!

Olli: Ja und das ist für mich auch dieses Brieftauben-Ding. In allen Songs schwingt Politik mit und wenn es in Zeilen wie z.B. „harte Doc Martens, die mag ich nicht“  steckt. Überall wird das Thema mal angerissen und wenn doch so klein.
Ich habe ja zwischendurch auch anderen Punk gespielt und das war mir irgendwie zu eingeschränkt politisch. Im Fun-Punk herrscht dahingehend die wirkliche Freiheit. Wenn ich sage ich mache Polit-Punk kann ich z.B. keinen Song wie „Klenne Fotze“ machen. Wenn ich sage ich mache Fun-Punk dann kann ich mal dies und mal das machen. Es schränkt dich nicht so ein und du selbst wirst auch von deinen Fans nicht eingeschränkt.

AFL: Aber du reißt das Thema auf „2018“ ja nicht gerade klein an, wenn ich z.B. an den Song „Jeder Nazi“ denke.

Olli: Ja das stimmt wohl. Die Idee kam mir damals als dies Ding durch die Presse ging, dass bei einer Ballermann-Veranstaltung ein paar Nazis mit Reichskriegsflagge aufgetaucht sind und das ganz Publikum dann sowas ähnliches gesungen hatte.
Übrigens gibt es das auch als Shirt…die ich ebenfalls hier im Proberaum selber mache.

AFL: Beim Thema Nazis komme ich doch direkt zum Thema Grauzone. Ihr hattet mit den Brieftauben ja auch mal „Probleme“ gehabt, weil ihr zusammen mit UNANTASTBAR auf einem Festival gebaucht wart. Was hältst du von der Grauzonendiskussionen?

Olli: Es ist ganz wichtig, dass man das im Auge behält. Für mich war ganz klar, nachdem fest stand, dass wir uns eine Bühne mit einer Grauzonenband teilen müssten, ich auf diesem Festival nicht spielen werde.
Unsere Freunde von BETONTOD haben ja irgendwann mal mit FREI:WILD auf eine  Festival gespielt und seitdem haftet an denen der Grauzonen-Vorwurf. Und das obwohl es gerade bei BETONTOD sowas von indiskutabel ist, dass man überhaupt davon redet.

AFL: Gab es in deiner Jugend auch mal Begegnungen mit Fascho´s, die deinen politischen Stand beeinflusst haben?

Olli: Ich bin im Weserbergland aufgewachsen, die ersten Erfahrungen mit Glatzen habe ich aber während meiner Internatszeit auf Schloss Fahrenholz machen dürfen. Dort waren so einige ansässig. Ich hatte da auch meine kleine Band und wir waren klar in der Unterzahl.
So gab es halt auch mal auf die Fresse. Aber von einem Schmerzensgeld habe ich dann mein erstes Hall- und Vierspurgerät gekauft.

AFL: Was hat euch dazu bewogen euer neues Album für lau zu veröffentlichen und nicht einfach etwas Kohle damit zu machen?

Olli: Hinter dieser Geschichte steckt ein Plan. Ich habe ja mit den Brieftauben dem Punkrock-Deutschland gezeigt, dass ich da bin. Trotzdem kann ich ja nicht einfach den Brieftauben-Fans sagen: „Geht auf meine Seite und kauft euch mein Album“! Das ginge für mich nicht klar!
Und so können sich die Leute erstmal ein Bild von mir machen und wenn alles gut läuft, kommen sie zu einer unseren kommenden Shows, kaufen vielleicht ein Shirt oder haben einfach nur einen schönen Abend. Mir ist das live spielen nämlich erstmal das Wichtigste, wichtiger als jetzt Kohle mit der Platte zu verdienen oder so.
Und für Spätsommer ist dann schon das nächste Album angesetzt und das soll dann auch wirklich auf CD kommen. Wahrscheinlich auch zusätzlich als Box mit dem Album „2018“ zusammen.

 

„Das Leben ist eben nicht immer Pommes und Disco und wenn du vor einem Konzert schon denkst, „ich habe da überhaupt keinen bock drauf“, dann läuft halt irgendwas nicht richtig.“

 

AFL: Es ist ja jetzt schon oft deine Zeit bei den Brieftauben angesprochen worden und darum wird es nun auch mal Zeit, nach eurer Trennung und den Gründen zu fragen.

Olli: Zu Beginn erstmal eines, es ist alles wieder gut. Micro und ich haben kürzlich telefoniert und waren beide ganz selig. Es ist sozusagen wieder Friede eingekehrt, was jetzt aber nicht heißt, dass wir wieder ein Band zusammen machen. Menschlich ist bei uns beiden wieder alles im Lot und das ist uns beiden ganz wichtig.

AFL: Aber es war ja schon etwas Drama…mit euren Facebook-Posts und so. Ich fühlte mich irgendwie daran erinnert, als meine Jugendliebe mit mir per Brief schlussgemacht hat.

Olli: Ja oder wie bei TIC TAC TOE. Aber Musik ist halt Emotion und wenn du fünf Jahre mit jemanden eng Musik machst und wenn das dann explodiert, rumst es schon ordentlich.

AFL: Was waren denn schlussendlich die Gründe für die Trennung?

Olli: Das Ding war, dass ich eben etwas schneller laufen wollte und er etwas langsamer und gerade bei einer zweiköpfigen Band ist dann irgendwann eine Unwucht drin.
Wir wollten einfach andere Sachen, z.B. war er eher dem Label zu getan und ich nicht so. Und so kam es dann. Es gab bei dieser Geschichte aber keinen Schuldigen, wir waren da alle drei dran schuld…ich, Micro und das Label.
Irgendwie hatte es sich auch schon seit zwei Jahren angebahnt und als es dann zuende war, war ich sogar etwas froh. Das Leben ist eben nicht immer Pommes und Disco und wenn du vor einem Konzert schon denkst, „ich habe da überhaupt keinen bock drauf“, dann läuft halt irgendwas nicht.

AFL: Mal platt betrachtet ist es ja sogar gut so, denn schließlich haben wir nun euch und die Tauben machen auch weiter. Sozusagen aus ein mach zwei.

Olli: Für mich ist es jetzt auch entspannt, wo ich weiß, dass die Brieftauben weiter machen. Denn schließlich bin ich ja unterm Strich auch noch Fan. Und jetzt kann ich auch endlich wieder auf Brieftauben Konzerte gehen, da freue ich mich tierisch drauf.
Direkt nachdem raus kam, dass sie weitermachen, war mir übrigens auch sofort klar, wer in der neuen Besetzung dabei sein wird. Da kam aus Hannover echt  nur Norm in Frage. Er ist ein guter Mucker, kann beider Instrumente spielen und seit Jahren auch ein guter Freund von Micro.

AFL: Man darf wohl auch auf neues Material von denen gespannt sein, denn schließlich hast du die letzte Tauben-Platte ja fast alleine geschrieben. Was ich übrigens sehr faszinierend fand, denn du hast es geschafft die Songs so klingen zu lassen wie sie nur bei den Tauben klingen.

Olli: Ich habe mich da aber auch strikt an den musikalischen Tauben-Kodex gehalten. Ja, es gibt da einen Kodex…die Punkrock-Polka in A-Dur.

AFL: Wieso liegt hier bei euch im Bandraum eigentlich ein Klassenbuch?

Olli: Ein Kumpel von uns, der Malte, ist damals öfter mit den Tauben mitgefahren und der ist Lehrer und hat halt irgendwann mal damit begonnen Klassenbuch zu führen.
Ein kleiner Auszug:
„21.06.2014 / Lichtenfels / Rock am Berg Merkers: 100 km vorm Ziel Fahrerbier (Anmerkung: wurde von der Chefdenker-DVD übernommen; 100 km vorm Ziel darf der Fahrer den ersten halben Liter trinken), Micro stiftet Fat Belly zu Schabernack an, Benni von Fat Belly hat einen Kater, Robin und Olli Konterbier (10:46h), Malte fährt, Ankunft 13:00h, Olli sagt er hat schon fünf Bier…acht…zehn, Benni geht es besser, Julian leidet, Olli sagt „ich trinke nichts mehr“ (13:10), Olli sagt „ich trinke nicht mehr, ich kiffe nur noch“ (14:25), … , Olli schläft im Bus, Micro schläft im Freien…100 Punkte Abzug für Gryffindor“

Zwischenzeitlich kam Tim rein (Anfangs Basser und der dritte Mann bei den Tauben), setzte sich und erholte sich mit Bier von seinem vorherigen Zahnarzt-Termin.

AFL: Tim, du warst ja nur sehr kurz ein Mitglied der Tauben. Warum?

Tim: Irgendwie kam es, wie es hier im Proberaum öfter passiert, dass ich auf einmal einen Bass um hatte und Brieftauben-Songs gespielt habe. Und nachdem die ersten Konzerte gespielt waren, gipfelte es in einem ausverkauften Konzert im SO36. Und da habe ich festgestellt, dass es nicht so ganz meines ist. Es ist mir nicht leicht gefallen, aber war gut so.

AFL: Olli, wir standen bzw. „tanzten“ auch schon auf ein paar Konzerten nebeneinander und ich habe dich zumindest auf diesen Konzerten schon als einen richtigen Fanboy empfunden. Wie siehst du das?

Olli: Auf jeden Fall, ich bin der schlimmste Fanboy überhaupt. Ich bin ja z.B. auch ein riesiger WIZO-Fan und Axel wiederum mag dieses Fanboy-Ding gar nicht. Somit muss ich mich irgendwie immer zusammenreißen und den Fanboy nicht ganz so rauslassen. Das ist für mich echt nicht einfach.

Im weiteren Verlauf findet noch Tomek, (u.a. Ex-Drummer von Miozän) zu uns, um mit ein paar weiteren Jungs den Bandraumeinstand zu planen und ich fand mich relativ schnell in Interview mit ihm wieder, um über seine Miozän-Zeit zu plaudern…dazu aber vielleicht an anderer Stelle mehr!

Darum bedanke ich mich an dieser Stelle bei Olli und seinen Kumpanen für diesen wundervollen Abend und ich freue mich bereits jetzt auf neues Material der Band ohne Anspruch!


Band ohne Anspruch live:
08.06. LKA Hannover Linden mit Elfmorgen
09.06. Gott sei Punk in HH / Große Freiheit 36
28.07. Ulffest in Bokel
12.08. Nienburg/Weser Open Air
09.09. Kiel /Hafen
02.10. Rock gegen Rechts Hannover /Linden /Kulturpalast
13.10. Gelsenkirchen Spunk mit Das frivole Burgfroilein
26.10 Kassel (infos folgen) Sanderhauskeller
27.10. Witzenhausen mit Blinker Links und Das frivole Burgfroilein
03.11. Koblenz mit Überflüssig Jam Club
14.12. Oldenburg mit KFE (Knallfrosch Elektro)
15.12. Cuxhafen mit KFE (Knallfrosch Elektro)
28.12 Frankfurt (11morgen) Batschkapp
29.12. Punk im Pott Oberhausen

 

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