Dieses Jahr wird DAS berliner Open Air 15 Jahre alt und das wurde angemessen gefeiert! Hier sind nun einige Eindrücke von mir zum Resist To Exist Festival:

Das Lineup zum Fest

Tag 1 – Freitag, 3. August

Nach einer utopischen Odyssee durch diverse Staus und Baustellen kam ich gegen 19.00 Uhr endlich in Kremmen an. Nachdem das Zelt-Camp errichtet wurde ging es auf das Festivalgelände. Ein überschaubares Gelände, trotzdem nicht zu überlaufen und irgendwie liebevoll eingerichtet mit diversen Ständen, Getränkewägen und natürlich dem Mount-Resist von dem man das gesamte Gelände überblicken konnte!

Die erste Band, die ich beim Resist to Exist 2018 live sehen sollte, war Miozän. Allerdings verbrachte ich die ganze Zeit mit Warten am Getränkewagen, da scheinbar alles drunter und drüber ging. Nach den behobenen Startschwierigkeiten spielen schließlich COR auf und die legten ganz schön los. Angepisste, ernste Ansagen, bei denen sich jede(r) FestivalbesucherIn an die eigene Nase packen konnte – aggressiv und direkt. Die Songs gingen straight nach vorn und mit vollem Körpereinsatz.

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Als nächstes habe ich mir die Baboon Show zu Gemüte geführt. Auf diese Band habe ich mich zugegebenermaßen am meisten gefreut an diesem Abend und ich wurde auch nicht enttäuscht. Mitreißende Hits und eine starke Performance wurden da geboten. Die Sängerin Cecilia bekam mit viel Publikumsnähe und ihrer sympathisch-quirligen Art schnell das Publikum in ihren Bann. Ihren Charakter als einzigartige Live-Band hat die Baboon Show auf alle Fälle unter Beweis gestellt!

The Baboon Show auf dem Resist To Exist

Der krönende Abschluss des Abends war die P.I.Y.-Punkrockkaraoke. Wieder einmal brachte das Trio das Partyzelt zum Beben und zockten gnadenlos drei Stunden durch. Eine ausgelassene Stimmung, viele ambitionierte SängerInnen und auch ich gab mein Bestes. 😉 Nun aber ab ins Zelt, um noch ein paar Stunden Schlaf zu erhaschen, bevor die Sonne brät.

Tag 2 – Samstag, 4. August

Am Samstag zeigte das Thermometer im Laufe des Mittags bereits über 30 Grad an. Das Lineup des Tages hat mich nicht so umgehauen, deswegen bin ich der ganzen Sache auch etwas gemütlicher begegnet und schaute mir in der Staubwüste Resist To Exist den Opener, die Hamburger von Raccoon Riot, und die antifascist Skins von The Fontanelle aus Leipzig, an. Letztere spielten quasi als Fanclub von der BSG Chemie Leipzig auf, mit Pyro, Flaggen und Trikots im Publikum. Das war auf jeden Fall ein sehenswertes Unterfangen. Aber danach musste ich mich unter das Sonnensegel am Zelt flüchten, denn Schatten war etwas Mangelware und der Staub setzte sich in allen Kanälen fest. Erstmal Mittagspause im Schatten am Zelt.

So heiß und trocken war es!

Als nächstes habe ich mir die Ukrainer von Zrada angeschaut. Feiner Hardcore ohne großen Schnickschnack und gut nach vorn gehend. Die Unermüdlichkeit der Bühnenshow des Sängers, der sich auch nicht zu fein war im Publikum selber den Circle Pit anzuzetteln, war sehr faszinierend! Und das bei mittlerweile 37 Grad wohlgemerkt.

Nach einer kleinen Shopping-Tour flüchtete ich mich wieder ans Zelt und wartete bei einer gemütlichen Runde Karten spielen auf etwas Abkühlung.

Oi Polloi habe ich dann noch ein Stück gesehen, das war ganz cool. Besonders die Ansagen mit rollendem „R“, wie beispielsweise: „[…] und nach dem Konzert wollen wir mit euch saufen, kiffen und über Anarchosyndikalismus diskutieren!“, brachten mich schon das ein oder andere Mal zum Schmunzeln. Hingegen gewohnt berlinerisch-prollig präsentierten sich Mad Sin als eingesprungener Headliner des Abends. Psychobilly ist eigentlich nicht so mein Ding, aber das hat schon gefetzt und mit dem Ace Of Spades-Cover haben sie sich auch bei mir ein paar Pluspunkte eingehamstert.

Mad Sin am Samstag Abend

Die Aftershow lief wie angekündigt recht trashig ab mit 80er, 90er und 00er Hits. Das Übliche halt, aber immer wieder ein Dauerbrenner!

Tag 3 – Sonntag, 5. August

Am Sonntag bot sich mir das beste Tageslineup. Begonnen hatte es mit Days Of Rage aus Montreal, die druckvollen Hardcore-Punk, aber schön rotzig und angepisst, aber nichtsdestotrotz mit eingängigen Singalongs spielten. Da die Bandmitglieder früher auch (und am folgenden Dienstag auch im SO36) als The Ruffianz auftraten, die ich heut immer noch sehr gern höre, war ich auf diese Band besonders gespannt und wurde positiv überrascht. Im Anschluss traten die jungen Casualties aus Paris, genannt Breakout, auf. Souverän wie immer gab es ein Hardcore-/ Streetpunkbrett an den Kopf, sodass man definitiv wach wurde! Trotz ihrer fast beendeten zweimonatigen Welt-Tournee waren keine Anzeichen von Müdigkeit zu vernehmen.

Breakout aus Paris

Nach einer Verschnaufpause ging es für mich mit Siberian Meat Grinder, gern gesehene Gäste auf dem Resist To Exist Festival weiter. Eine gelungene Mischung aus Hardcore, Punk und Trash-Metal brachte die Stimmung zum Kochen und brachte sichtbares Aufleben im Publikum. Danach wurde es mit Days N Dazs etwas „ruhiger“. Die Riot Folk-Band aus Houston, Texas waren im Gegensatz zu den Siberian Meat Grinder das erste Mal beim Resist To Exist zu Gast, aber legten dafür mit Headlinerqualität los. Besonders als das Publikum zum Mitsingen auf der Bühne eingeladen worden ist und herzerweichend dieses grandiose Konzert zum Abschluss brachte. Das war dann auch mein persönlicher Abschluss vom Resist To Exist 2018, da Hip Hop nicht so mein Ding ist, schenkte ich mir Audio88 & Yassin und Waving The Guns (CDU-Punx olé!). Die Terrorgruppe gönnte ich mir als Untermalung beim Zeltabbau, da es im Anschluß direkt heimwärt ging, denn mein Zelt abzubauen ist wichtiger als Deutschland oder so. 😉

Alles in Allem war es ein cooles Festival, trotz Staub und Hitze, kam die gute Stimmung nie zu kurz und die Leute waren entspannt und korrekt. Die Securities waren ehrenamtliche HelferInnen und keine hitzköpfigen StresserInnen, wie eigentlich alle die beim Resist arbeiten. Also wenn ihr auf der Suche nach einem coolen Punk-Festival seid, dann ist das eine gute Adresse!

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– Playlist: Happy Release Day

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