Kann es sich besser passen? Ein Freitagabend, ein paar Freunde und in der Stadt gastiert das aus Philadelphia kommende Punkrock-Quartett The Menzingers?
Wobei ich persönlich hier das Punk im Punkrock immer eher etwas einklammere, denn für mich haben sich die Jungs, um die beiden charismatischen Sänger Tom May und Greg Barnett, immer eher in den Rock-Gefilden rumgetrieben.
Anstatt hierauf jetzt noch weiter einzugehen, gehe ich aber lieber auf die erste der beiden Vorbands ein: das Trio Cayetana, die wir bierverschuldet leider verpasst haben!
Also komme ich jetzt direkt auf die zweite Vorband Pup zu sprechen.
Die aus Canada einflogenen Pup wurden meines Erachtens weise ausgewählt, denn sie waren der Inbegriff einer Vorband:
Nicht zu spektakulär oder auch show-stehlend anzusehen, machent Cayetana dem Publikum richtig Laune auf mehr und verwürzten das Ganze mit Wortlosigkeit – keine langen Danksagungen, Ankündigungen oder Erklärungen; einfach nur eingängiger Punk-Rock, der auch wie bei der Hauptband einen gewissen Indie-Einfluss nicht verleugnen kann.
So spielten sie ihr Set klassisch runter und sorgten beim Publikum bereits für die ersten Bewegungen. Die Größe des Publikums war übrigens auch um ein vielfaches größer ausgefallen, als erwartet. Denn entgegen meiner Erwartungen war die 60er Jahre Halle der Faust – Abendkasse sei dank – bis auf den letzten Platz belegt.
Dieses war wohl auch dem geschuldet, dass die Menzingers eigentlich auf jeder Tour durch unsere Gefilde einen Zwischenhalt in der Niedersächsischen Landeshauptstadt gemacht haben und sich hier so eine gewisse Fanbasis erspielt haben.
Aber wie dem auch sei…die Hütte war voll und die Temperaturen stiegen ebenso wie die Stimmung und der Durst und somit wurde es Zeit für die Hauptband!
Diese erschien dann auch pünktlich auf der Bühne und machte von Beginn an einen euphorischen, aber auch geschafften Eindruck. Denn die vorherigen Tourtage schienen nicht schadlos an den Jungs vorbeigegangen zu sein. So erklangen die Stimmen nicht ganz so gewaltig wie man sie von Platte oder anderen Shows kennt.
Dieses tat der Stimmung und dem Unterhaltungsfaktor dieser Show aber keinerlei Abbruch. Songs wie I Don’t Wanna Be An Asshole Anymore, The Impossible Past oder The Obituaries wurden frenetisch vom Publikum gefeiert und auch neuere Songs wie Bad Catholics oder Lookers kamen bei der tanzwütigend „Jugend“ gut an.
Das Jugend hebe ich an dieser Stelle so hervor, da die Altersstruktur im Publikum sehr interessant zu beobachten war. Im vorderen Bereich wüteten die 20er, während sich im hinteren Bereich eher die 30er bis 60er an ihr Bier klammerten. Dieses sieht man zwar leider immer häufiger, aber es war hier doch sehr auffällig wie viele ältere Semester sich diese Band anschauen wollten.
Diejenigen im Publikum, die noch nicht Knie, Rücken, Scham oder Bequemlichkeit hatten, sorgten übrigens nicht nur für ordentlich Stimmung, sondern auch dafür, dass ich zeitweise etwas melancholisch wurde. Dieses lag nun aber nicht daran, dass ich mich an diesem Abend auch für das hintere Drittel entschieden hatte. Es lag daran, dass mir genau diese Stimmung, diese Tanzmeute und Laune die ich hier vorfand auf vielen anderen Shows so vermisse. Ich muss mich nur an meine ersten Lagwagon-Shows erinnern und diese mit der letzen Tour vergleichen. Klar wird das Publikum ebenso wie die Band nicht jünger, aber ist das denn ein Grund einfach nur teilnamslos am Rand der Show zu stehen, während die Band auf der Bühne immer noch versucht alles zu geben? Ich sage ganz klar…NEIN!
So…das musste nun einfach mal sein! Ebenso wie es an dieser Stelle nun sein muss, dass ich nun nochmal den Organisatoren, dem Publikum und der Band zu diesem Abend gratuliere…es war ein gelungener Abend und das obwohl ich mich selber nicht wirklich als Fan dieser Band bezeichnen würde!
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