Eigentlich war ich durch mit dem Vainstream Rockfest. Das alljährlich in Münster am Hawerkamp stattfindende Festival nervte mich wegen der wenigen Schattenplätze und der langen Schlangen an Getränkebuden, Toiletten oder Essensständen.
Trotzdem ließ ich mich in diesem Jahr nach der dreijährigen Zwangspause wieder drauf ein und wurde positiv überrascht. Auf die früheren Misstände hatte man bestens reagiert, so war in diesem Jahr der angrenzenden Beachclub Teil des Festivalgeländes und man konnte dort sogar baden gehen. Auch an den unzähligen Fress- und Getränkebuden nebst Beschattung war das Warten absolut erträglich. Lediglich beim Wasserstand, wo man sich kostenlos seine Tetrapacks auffüllen konnte, musste mehr Zeit einkalkuliert werden. Bei sonnigem Wetter um die 26°C allerdings auch verständlich. Summa summarum Daumen hoch für die reibungslose Organisation.
Auch über das diesjährige Lineup gab es nichts zu meckern, verteilten sich über 20 Bands auf zwei großen Hauptbühnen sowie der kleinen Innenraumbühne in der Sputnikhalle. Los gings kurz vor 10 mit Landmvrks, die mit ihrem brachialen Metalcore allen Anwesenden den Schlafsand aus den müden Augen ballerten. Später dann Any Given Day mit einem sehr gelungenen Auftritt, bei dem die Scorpions-Coverversion von Wind Of Change ein richtiger Knaller war.
A propos Coverversionen: Eigentlich sind Bands auf Festivals dahingehend immer sparsam, da natürlich bei einer limitierten Spielzeit primär eigene Songs performt werden sollen. Dennoch gab es auf dem Vainstream einige Combos, die dahingehend sehr experimentierfreudig waren. So ballerten Lionheart allen Anwesenden eine richtig gute Version des Hatebreed-Klassikers Last Breath vor den Latz und Sum 41 krönten ihren bärenstarken Auftritt mit der exzellenten Queen-Hommage von We Will Rock You.
Was gab es sonst noch? Die Kassierer wie immer, Boystsfire auch und den besten Auftritt in der Sputnikhalle legten Get The Shot hin. Bei den Kanadiern war nach knapp 60 Sekunden der ganze Raum am Durchdrehen. Unglaublicher Abriss. Summa summarum hat mir das Vainstream Rockfest in diesem Jahr wieder richtig Freude bereitet, so dass ich auf jeden Fall wiederkommen werde! Auch deshalb, weil ich AFL-Kollegin Claudia (An dieser Stelle nochmals Happy Birthday) sowie meinen Kollegen Guido mit seiner Mannschaft aus Paderborn, Schlumpf und Agnostic Front und auch Santi, den Tourbassist von Emscherkurve 77, getroffen habe.
Wer sich Auftritte der meisten Bands der beiden Outdoorbühnen ansehen will, wird hier fündig: