Photo by Michelle Olaya

Es ist wieder so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch 2019 durften wir uns wieder über wunderbare Veröffentlichungen, grandiose Shows und unvergessliche Festivals freuen! Im Dezember verraten wir Euch wieder täglich unsere musikalischen Highlights des Jahres. Unser Best-Of HC-Punk 2019!

Gleichzeitig dürft Ihr uns bis zum 31. Dezember 2019 Eure Highlights des Jahres in unserer Leserumfrage verraten.

Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und gewinnt mit etwas Glück 1 von 3 Überraschungspaketen im Sachwert von über 200 Euro! Die Ergebnisse der Umfrage präsentieren wir Euch dann im Januar 2020.

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Gunnars Hardcore-Punk Highlights 2019

Best-Of Hardcore-Punk 2019

„Alle Jahre wieder“ – so heißt es nicht nur im Weihnachts-Gassenhauer von Wilhelm Hey sondern auch bei uns, denn fast schon traditionell nutzen wir den letzten Monat des gregorianischen Kalenders, um einmal auf unser musikalisches Jahr zurück zu blicken.
Dieser Rückblick beginnt traditionell mit einer kleinen Vorstellung unserer Personen und mindestens ebenso traditionell komme ich mir dabei immer etwas wie in einer Selbsthilfegruppe, im Stuhlkreis sitzend, vor.
Darum hier nun passend meine Vorstellung für die Selbsthilfegruppe „Seelisch und Körperlich Abhängige des Punks“:

Hallo! Mein Name ist Gunnar, ich wohne in der Region Hannover, hab 38 Lenze auf dem Buckel und bin seit nun mehr 24 Jahren abhängig von Punk. Begonnen hat bei mir alles mit der Einstiegsdroge Metal (True-, Thrash, …), bis ich dann über Bekannte an den Stoff von Weird System, Nasty Vinyl, Burning Heart & Co. gelangt bin.
Seit diesen Tagen kann ich einfach nicht loslassen. Auch eine freiwillige Entziehung mit Crossover und New Metal war nur als zwischenzeitliche Ersatzdroge anzusehen, die aber niemals die Gefühle in mir auslösten wie es der Punk tat und auch immer noch tut.
So kam es dann auch, dass ich natürlich versuchte mir meinen musikalischen Stoff selber herzustellen, woran ich allerdings immer wieder scheiterte. Darum legte ich Gitarre, Mikrofon und Nasenflöte dann auch irgendwann zur Seite und beschränkte mich auf die mir angebotenen Klänge. Meine Erlebnisse mit diesen begann ich dann 2013 niederzuschreiben und bei zwei Magazinen zu veröffentlichen. Ja und dann stieß ich 2015 auf AWAY FROM LIFE und war von Simons Eigeninitiative und Engagement der Szene gegenüber so begeistert, dass ich direkt wusste, dass ich ihn dabei unterstützen und ein Teil von diesem Magazin werden möchte.
So werkel ich bereits seit 4 Jahren hier, schreibe Artikel aus sämtlichen Feldern und kümmere mich um Agenturen und unsere Mitglieder.

Alben des Jahres

Bad Religion – Age of Unreason

Ein Album, welches ich bereits herbei gesehnt hatte, nachdem ich den Vorgänger True North zum ersten Mal komplett durchgehört hatte, denn ich wollte unbedingt mehr davon. Das 2013er Album hat mich einfach umgehauen und umso größer war die Enttäuschung, nachdem der so herbeigesehnte Nachfolger seinen ersten Durchlauf hinter sich hatte. Es kam einfach nichts bei mir an. Nun könnte man von Zufall oder Schicksal sprechen, aber es passierte tatsächlich, dass mein Autoradio sich weigerte die eingesaugte CD wieder auszuspucken und so blieb mir nichts anderes übrig, als die Platte immer wieder zu hören. Und was soll ich sagen? Was Nord-Korea nicht gelang, gelang den Jungs um Greg Graffin, denn sie haben meine Meinung komplett auf links gedreht und ich fing an das Album zu lieben und mir war bereits damals klar, dass dieses Album am Ende des Jahres hier stehen wird.
Ach und um die Geschichte abzuschließen und noch romantischer zu machen…nachdem ich die Platte ins Herz geschlossen hatte, spuckte der Player sie auch wieder aus, allerdings schob ich sie direkt wieder rein.

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Good Riddance – Thoughts And Prayers

Ganz anders war es beim neuen Album der Jungs aus Santa Cruz, denn da war es liebe auf den ersten Akkord! Westcoast-Punkrock as it´s best…besser kann man es einfach nicht benennen und wer das Album noch nicht gehört hat, der sollte es dringendlich nachholen. Einziger Wermutstropfen der mir dann immer wieder hochkommt, wenn ich das Album höre oder daran denke ist, dass ich sie auf der diesjährigen Tour nicht einmal zu Gesicht bekommen habe und das ein Interview mit den Jungs aus Zeitgründen unsererseits nicht zustande kam. Das wird beides aber nachgeholt!

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Aggropunk – Vol. 4

In meiner Deutschpunk-Hochphase, in den mittleren 90ern, waren Sampler meine stetigen Begleiter. Ich liebte es über diese neue Bands zu entdecken und mir aus den Samplern wiederum eigene Mixtapes zusammen zu stellen – ein Sampler aus vielen anderen Samplern sozusagen. Mittlerweile ist die hiesige Punklandschaft allerdings etwas ausgedünnt, bzw. bewegt sie sich anders. Dadurch sind Sampler leider eher zur Seltenheit geworden.
Umso mehr freue ich mich, wenn das Nürnberger Label Aggressive Punk Produktionen wieder einen neuen Sampler an den Start bringt und mit der 4. Edition haben sie wahrlich den Vogel abgeschossen – eine Zusammenstellung die schlussendlich seines gleichen sucht und einen wirklich guten Querschnitt durch die heutige musikalische Punklandschaft zieht.

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Darüber hinaus haben mich auch folgende Alben begeistert:

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EP des Jahres

Dieses ist für mich immer die schwierigste Kategorie, da ich nicht so ein EP- und Single-Freund bin. Das liegt nicht zuletzt daran, dass ich häufig etwas brauche um in eine Scheibe reinzukommen und aufgrund der Spiellänge einer kurzen Platte überhöre ich mir diese dann immer recht schnell.
Nichts desto trotz möchte ich hier doch zwei Singles hervorheben, die immer wieder bei mir und in meinem Kopf laufen und zwar die beiden Kurzlinge Stille N8 und #DaGehtNochMehr von Band ohne Anspruch.
Die Hannoveraner wissen einfach Ohrwürmer zu schreiben und so haben sich Songs wie Axl oder Ich möchte nicht alleine sein derart in meinem Kopf festgebissen, dass es manchmal schon fast nervt. Dennoch schiebe ich sie immer wieder rein und kann nicht loslassen. So kann man fast schon von einer Art Selbstkasteiung sprechen.

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Konzerte des Jahres

The Casualties – 12. Februar / Hannover, Bei Chez Heinz

Das Jahr begann bei mir zwar eigentlich mit einem Konzert von WIZO in Hamburg, aber von diesem weiß ich ehrlicher Weise nicht mehr allzu viel und darum kann ich es auch nicht als eines meiner Konzerte des Jahres einordnen.
Klar, die Jungs waren bestimmt solide wie immer, aber Spekulationen sind hier eher fehl am Platz.

Darum setze ich einfach beim ersten wissentlichen Highlight an, meinem ersten Casualties Konzi mit dem neuen Sänger David Rodriguez, der wirklich eine richtig gute Figur gemacht hat und Alt-Sänger Jorge in keinster Weise etwas nachsteht.
Im Gegenteil sogar, zwischenzeitlich empfand ich den alten Sänger von Krum Bums sogar als die bessere Wahl und so bestätigte sich meine Meinung noch einmal, die sich bereits mit seinem Debüt auf Written In Blood ankündigte.
Erwähnenswert wäre hier auch noch das Publikum, welches aus unserem Keller des Vertrauens einen wahren Hexenkessel gemacht hat, denn von den ersten Klängen an, war wirklich die Hölle los…so macht Punkrock Spaß.

Descendents und Useless ID – 08. August / Hannover, Faust

Mit Punkrock geht es auch weiter, allerdings mit einer etwas anderen Auslegung, denn nun baten die Urväter von den Descendents zum Tanz. Mit von der Partie und zu meiner großen Freude waren auch Useless ID, denen ich immer wieder gerne beim Handwerken zuschaue.
Und das taten sie auch, wenn auch mit anfänglichen Schwierigkeiten, denn der Funke wollte erst nicht so recht aufs Publikum überspringen. Das war aber wohl auch dem geschuldet, dass sich viele der Besucher noch vor der Halle und an den benachbarten Kiosken tummelten, um den lauen Sommerabend zu genießen.

Aber die Halle füllte sich dann zusehendst und auch die Stimmung stieg mit jedem Besucher exponentiell an, so dass die Descendents nur noch dort weitermachen mussten, wo Useless ID aufgehört haben und das taten sie auch. Sie feuerten ein wahres Hitfeuerwerk ab, was aber wohl auch daran liegt, dass sie seit ihrer ersten Veröffentlichung 1982 auf ein entsprechendes Repertoire zurückgreifen können und auch einfach richtig gute Musiker sind.

Death By Stereo – 30. Juni / Hannover, Bei Chez Heinz

Ein wahnsinns Musiker ist zweifelsohne auch Death By Stereo Gitarrist Dan Palmer, welcher allerdings nicht immer live mit unterwegs ist und so war es leider auch bei diesem Gig. Keine Ahnung ob er mit Zebrahead unterwegs war oder in irgendeinem Sudio rumlungerte, aber er war zumindest nicht auf der Bühne des Chez Heinz auszumachen.
Mein Unmut darüber wurde aber direkt verweht, als ich Sänger Efrem auf der Bühne sah. Denn dieser versprüht immer wieder eine solche Spielfreude, dass es einfach nur eine Augenweide ist ihm dabei zuzuschauen. Leider taten das mit mir nicht allzu viele, denn der Keller war nicht so gefüllt wie es die Jungs verdient gehabt hätten. Aber an einem Sonntag hat man es in Hannover echt schwer, da sich viele bereits beim Tatort auf den kommenden Arbeitstag vorbereiten und zudem war es echt scheiße heiß an dem Tag.
Nichts desto trotz ein echt geiler Abend und ein hammer Set der Jungs aus OC.

Festivals des Jahres

Stäbruch Festival – Untererthal

Ich wohnte in diesem Jahr das zweite Mal unserem hauseigenen Festival bei und was soll ich sagen? Es war bisschen wie nach Hause zu kommen.
Egal ob die Herbergsfamilie oder Untererthal selber…alles fühlte sich so vertraut an und spätestens nachdem ich die Halle betreten hatte war mein Herz glückerfüllt. Da lauschte man feinster Weise großartigen Bands wie Popperklopper oder Agnostic Front, verfiel wie im Frühjahr bereits Nachmittags der Whiskey-Bar und traf Bekannte aus dem Vorjahr wieder…und natürlich die so liebgewonnenen Magazin-Kolleg*innen.
Es war einfach ein perfektes Wochenende, dem es an rein gar nichts fehlte und da änderten auch zwei besoffene Idioten nichts dran, die scheinbar überhaupt nichts verstanden haben, worum es bei unserer Musik und der Szene geht!

Punk in Drublic – Hannover

Ja und etwas früher im Jahr machte die Punk in Drublic Festivaltour halt in meiner zweiten Heimat Linden-Nord (Hannover) und was wir dort auf der Faust-Wiese erleben durften war ganz einfach gesagt der Oberhammer. Ein wahnsinns Line-Up, ein Haufen an Freunden und Bekannten und das dort wo ich quasi szenialisiert wurde.
Nicht zuletzt darum hoffe ich auf eine hannoversche Fortsetzung auf der kommenden nächstjährigen Tour. Möge der Biergott mit uns sein!

Enttäuschung des Jahres

So…nun lassen wir einmal kurz den Frohsinn hinter uns und wenden uns den Enttäuschungen zu. Denn auch diese gab es in diesem Jahr leider gleichermaßen auf menschlicher wie auch auf musikalischer Ebene. Und um einmal bei Letztgenannter zu beginnen und ins menschliche überzugehen, möchte ich hier den dicken Mike noch einmal ins Rampenlicht stellen.
Dieser hat nämlich mit seinem Alter Ego ein Solo-Album mit dem Titel You´re welcome abgeliefert, das wirklich den Vogel abgeschossen hat und somit auch zu meinen Enttäuschungen des Jahres zu zählen ist. Anfangs noch recht von dieser Ehrlichkeit gegenüber seinen eigenen Abgründen beeindruckt, hat sich dieses mittlerweile eher in einen gewissen leichten Ekel gegenüber seiner Person entwickelt, was allerdings nicht nur an diesem Album liegt.

Abschließend war es das aber auch schon mit den Enttäuschungen und der Mike hat bei mir eh schon lange nicht mehr den Stellenwert, den er früher mal eingenommen hatte. Von daher ist alles gut und ich schaue froh zurück auf das hinter mir liegende Jahr.

Ausblick für 2020: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…

Mit mindestens genauso viel Freude schaue ich aufs kommende Jahr, denn dieses kündigt bereits jetzt an, ein großartiges zu werden. Nicht zuletzt weil ich mich nun aber wirklich auf neues Material von Social Distortion freuen kann (das war bereits bei meinem letztjährigen Rückblick ein Punkt weshalb ich mich auf 2019 gefreut hatte) und auch wie im letzten Jahr die Festivalsaison großartig zu werden scheint. Da reicht ein Blick auf die Line Up´s von Festivals wie dem Punk Rock Holiday oder dem Ruhrpott Rodeo, um direkt in Verzückungen zu verfallen.

Darüber hinaus freue ich mich auf ein Jahr, in dem die Menschen noch stärker für Tier- und Menschenrechte aufstehen und gemeinsam gegen Homophobie, Rassismus, Ökofaschismus und Sexismus das Maul aufmachen!

Amen!

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