Municipal Waste Anfang 2019 in Hamburg (Photo by Sven Nöhren)

Es ist wieder so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu. Auch 2019 durften wir uns wieder über wunderbare Veröffentlichungen, grandiose Shows und unvergessliche Festivals freuen! Im Dezember verraten wir Euch wieder täglich unsere musikalischen Highlights des Jahres. Unser Best-Of HC-Punk 2019!

Gleichzeitig dürft Ihr uns bis zum 31. Dezember 2019 Eure Highlights des Jahres in unserer Leserumfrage verraten.

Beantwortet hierfür einfach kurz folgende sechs Fragen und gewinnt mit etwas Glück 1 von 3 Überraschungspaketen im Sachwert von über 200 Euro! Die Ergebnisse der Umfrage präsentieren wir Euch dann im Januar 2020.

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Gripweeds Hardcore-Punk Highlights 2019

So, dann bin ich wohl dran mit meinem Best-of. Bin auch ein Freund solcher Specials und lese die immer gerne in den von mir favorisierten Magazinen, deswegen finde ich toll, das auch unsere Redaktion sowas hat. Das Jahr hat echt alles gegeben und ich hab vieles entdecken dürfen und hatte viele tolle Platten zu rezensieren, ziemlich coole Konzerte besucht und auch viele nette Menschen interviewen dürfen… Dafür war’s privat etwas anstrengender, aber das ist eine andere Geschichte… Mal gucken, was jetzt rauskommt…

Alben des Jahres

Pascow – Jade

Mein Album des Jahres stand schon im Januar fest. Jade hat eigentlich alles wegrasiert, was dieses Jahr ansonsten erschienen ist. Pascow zählen schon lange zu meinen absoluten Lieblingsbands, so dass sie eigentlich sowieso leichtes Spiel hatten. Bei dem Album stimmt einfach das Gesamtpaket. Vom genialen Artwork und dem Konzept der Veröffentlichung, den Videos, den Gästen bis zur Liveperformance (dazu später mehr). Und natürlich auch musikalisch. Ein großes Werk und meines Erachtens ein moderner Klassiker.

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Thees Uhlmann – Junkies und Scientologen

Ein paar Alben für das Best-of habe ich ja schon in den Reviews angeteasert. Aber ich hab natürlich noch mehr gehört, als ich reviewen durfte. Das Album von Thees Uhlmann jedenfalls hat mich mehr als überrascht. Weder war ich großer Uhlmann- noch Tomte-Fan. Das Album hab ich mir auf gut Glück herun… besorgt. Und plötzlich hab ich alle meine Reviews vernachlässigt, weil ich das Album immer und immer wieder gehört habe. Habe mir dann auch die CD-Version gekauft, was ich mittlerweile eigentlich nur noch selten tue. Uhlmanns Texte berühren mich auf eine Weise, wie ich das nur noch selten erlebe. Das Album ist sehr gut gelungen und hat einige der besten Texte, die ich je auf einem deutschsprachigen Album gehört habe.

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Maffai – Zen

Maffai haben mich auch sehr positiv überrascht. Bei ihrem Auftritt auf dem Nauwieser Fest sass ich mit Freunden am Kebabstand, ohne zu merken, dass eine meiner baldigen Lieblingsband da gerade spielte. Ich war eigentlich nur wegen Love A da… Und dann fragte Annika mich, ob ich die nicht rezensieren wolle. Ich sagte mal einfach ja. Die Übergabe gestaltete sich noch etwas schwieriger, aber letztlich bekam ich die Papphülle zugesteckt. Dann wars wie immer, die CD lag erst mal im Auto rum, bis ich den ersten Durchlauf startete … und direkt geflasht war. Wunderschöner Postpunk, sicherlich das beste Debütalbum des Jahres. Ein Interview hab ich dann auch noch geführt.

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Kummer – Kiox

Auch ein Album aus der Reihe „nicht durch AWAY FROM LIFE entdeckt“. Ich hab Kraftklub immer gehasst, keine Ahnung warum. Irgendwas nervte mich an ihrer Debütsingle damals und ich hab lange gebraucht, um meine Vorurteile zu besiegen. Eigentlich erst mit dem wohl bekanntesten Songzitat aus Kiox: Ich mach Rap wieder weich/ich mach Rap wieder traurig (aus: Nicht die Musik). In einem Jahr, in dem Deutschrap, eine meiner bevorzugten Musikrichtungen neben Punk und Hardcore, für mich so enttäuschend verlief, wie in keinem Jahr zuvor, macht Kummer wieder Mut, dass dieses Rap-Ding nicht Cloud-Rap oder im Capital-Bra-Autotune-Dreck endet. Ein modernes Meisterwerk…

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Egotronic – Ihr seid doch auch nicht besser

Wie ich schon in meinem Review schrieb, die gesellschaftlichen Verhältnisse machen dieses Album zu einem Muss dieses Jahr. Neben den mehr oder weniger radikalen Texten ist es auch der Sound, der meines Erachtens ein Bindeglied zwischen alten und neuen Egotronic darstellt. Dann noch der Coup mit den beiden „kontroversen“ Videos. Oder um es mit Prinz Pi zu sagen: „Wenn die richtigen Leute dir sagen, dass du falsch liegst/Dann liegst du verdammt richtig, halte deinen Kurs„. Ach ja, ein Interview hatte ich auch mit Torsun.

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Tja, jetzt fehlt leider der Platz, den es gab noch ein paar Hammer-Releases. Tiger Army, Grade 2, Booze & Glory muss ich auf jeden Fall noch erwähnen. Das Livealbum von Turbostaat ist auch ein echter Hammer und die EAV-Abschiedsplatte auch (dazu später mehr).

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EP des Jahres

Municipal Waste – The Last Rager

EPs sind viel einfacher… Da kenne ich mich wenig aus, deswegen kommen jetzt einfach ein paar, die ich rezensieren durfte… Zum Beispiel das neue Lebenszeichen von Municipal Waste.

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Atavistik Death Pose – s/t

Dieses wunderhübsche Kleinod haut auch voll rein. Atavistik Death Pose spielen metallischen Hardcore in the vein of Mayhem and Celtic Frost. Ziemlich cooles Teil!

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Nicolas Perrault – Way Back

Was der gute Nicolas Perrault für tolle Songwriting-Mucke machen kann, hab ich euch schon versucht mehrfach ans Herz zu legen. So auch jetzt im Jahresrückblick.

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Demos des Jahres

A Million Days – Demo 2019

A Million Days haben für mich das Demo des Jahres geliefert. Insbesondere der Track Plastic Skeletons mit Marco von Die Schande von und Pool Rules liefert ab. A propos, Pool Rules haben auch gerade eine Doppel-CD mit Live-Studioaufnahmen veröffentlicht, die ihr euch unbedingt zulegen solltet. Der saarländische Underground lebt!

Konzerte des Jahres

Pascow – 25. Januar / Gebläsehalle Neunkirchen

Auch mein Lieblingskonzert 2019 stand schon relativ früh fest. Die Pascow-Releaseshow hatte alles, was man braucht: ausverkauftes Haus, Pogo, Feueralarm… nur die Versorgung mit alkoholischen Getränken war eher suboptimal. Ansonsten gab’s alte und neue Hits, ein Song performt von duesenjaeger, Gäste, Bühnenshow, ein echter Hit!

EAV – 11. Februar / Ramstein und 5. Juni / Gebäsehalle Neunkirchen

Einem Zufall geschuldet war es, das ich zwei Mal auf der letzten Tour von Erste Allgemeine Verunsicherung anwesend sein durfte. Denn als ich mir die Karten für Ramstein besorgte, war Neunkirchen noch nicht ausgeschrieben. Und man muss sagen, die Band lieferte auch nach 40 Jahren gnadenlos ab. Klaus Eberhartinger ist 69 Jahre alt, trotzdem spielte er zweieinhalb Stunden mit zig Kostümwechseln. Die Produktion in Neunkirchen war etwas aufwendiger, die Stimmung war an beiden Abenden ausgelassen trotz Sitzkonzert. Und was das mit Punk zu tun hat? Nun, die politischen Aussagen dürften so manchem konservativen Fan sicherlich sauer aufgestoßen sein. Zwei fantastische Abende! Ich bin froh, bei der letzten Tour dabei gewesen zu sein.

Kettcar & Lygo – 21. März / Kammgarn, Kaiserslautern

Ebenfalls ein fantastischer Abend an dem ich mich im bewährten Team mit Annika (sie an der Fotofront, ich für den Text zuständig) auf den Weg nach K-Town (No Punks in K-Town) machte, um Kettcar live zu sehen. Fantastische Songauswahl und ein gut gelaunter Wiebusch machten den Abend zu einem tollen Ereignis. Enttäuscht war ich ursprünglich, dass Love A nicht vor Ort waren. Die sah ich jedoch später zum Glück auf dem Nauwieser Fest. Dafür entdeckte ich Lygo, die mir bis dato unbekannt waren, die mich aber spätestens mit ihrem Auftritt im Karate Klub Meier (auch ein heißer Kandidat für diese Rubrik) endgültig überzeugten.

Ansonsten war echt viel dieses Jahr… Jetzt auch entgegen meiner Gewohnheit drei doch recht große Konzis in der Top-3. Ich hab aber echt viel besucht dieses Jahr… Die Auswahl fällt da schwer. ich verlinke mal noch die Berichte über Wonk Unit, Booze & Glory, Feine Sahne Fischfilet, Pizzatramp, Shoreline,Toy Dolls, Press Club… Erwähnt seien auch noch Christmas, Grave Digger, UFO, Clowns, Adam Angst… bei denen ich entweder noch nicht dazu kam oder die hier wohl keinen Platz finden werden 😉 Danke auch an die zahlreichen lokalen Veranstalter, die meine Wochen(end)-Planung immer wieder über den Haufen warfen… Cuter Us, Rück’n’Roll, Haifischblut, Small Kaff, Polarlight… Hab bestimmt noch n paar vergessen…

Festivals des Jahres

Punk for Help – Neunkirchen

Die Frage nach den Festivals des Jahres ist einfach: ich war nur auf zwei. Das Punk for Help war jedenfalls wahnsinnig toll, insbesondere wegen Knochenfabrik, der vermutlich besten Deutschpunkband des Planeten. Aber auch Tony Gorilla, Forget Today, Die Schande von und die Crackhuren lieferten ab. Auch der Rest war natürlich nicht schlecht…

Ant Attack – Neunkirchen

Wie gut das Ant Attack 2019 war, konnte ich eigentlich nicht erahnen, als ich das Line-up gelesen habe. Bis auf die beiden Hauptbands Samiam und Good Riddance fand ich alles gigantisch. Vor allem natürlich der Spermbirds-Auftritt. The Offenders und Buster Shuffle beeindruckten mich ebenso wie Spanish Love Songs und Pkew Pkew Pkew. Leider lockte das Festival nicht allzuviele Besucher an, so dass es wohl 2020 nicht stattfinden wird… Schade!

Enttäuschungen 2019:

Musikalisch sicherlich die neue Hosen-Single Feiern im Regen, furchtbares Teil… Gesellschaftlich sehe ich den Zerfall der SPD und gleichzeitig den Aufstieg populistischer Parteien mit Besorgnis, auch die zunehmende Verrohung im Internet.

Ausblick für 2020: Für das nächste Jahr wünsche ich mir…

…ein neues Love-A-Album. Und das in den Zeiten der Albumkrise, wo nur noch das Streaming zählt, dennoch einige wunderbare Releases zustandekommen. Ansonsten kommen ja auch noch ganz sicher Turbostaat, Christmas und Citizen Tim raus. Dann die Selbstauflösung der AfD und bessere Wahlergebnisse, doch das wird wohl leider nur ein frommer Wunsch bleiben. Ansonsten, dass mir der Spaß an Wikipedia und Webzine-Schreiben weiter erhalten bleibt…!

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